Toyota will neues Fahrzeugwerk in Japan bauen
Toyota will mit dem neuen Werk die Produktion auf dem Heimatmarkt langfrisitig sichern.
(Bild: Toyota)
Toyota will in der Heimat ein neues, hochmodernes Fertigungswerk bauen. Der OEM will damit seine inländische Produktion von drei Millionen Fahrzeugen jährlich halten. Erste Modelle sollen zu Beginn des nächsten Jahrzehnts vom Band rollen.
Toyota hat angekündigt, am Hauptstandort in Toyota City, in der Präfektur Aichi, ein neues Fahrzeugwerk zu errichten. Der Baubeginn steht zwar noch nicht fest, doch der Produktionsstart ist für die frühen 2030er-Jahre vorgesehen. Welche Modelle dort vom Band laufen sollen, ist derzeit noch offen.
Das Grundstück im Stadtteil Teihoucho soll künftig Heimat einer neuen Fabrikgeneration werden, die mit modernster Technologie ausgestattet sein und ein vielfältiges Arbeitsumfeld bieten soll. Toyota betont, dass das Projekt in enger Abstimmung mit allen Beteiligten – darunter die Stadtverwaltung, die Präfektur sowie die Anwohner – realisiert wird.
Drei-Millionen-Ziel für Japan bleibt
Mit dem neuen Werk verfolgt Toyota das Ziel, seine Produktionskapazität von jährlich drei Millionen Fahrzeugen im Heimatmarkt langfristig zu sichern. Gleichzeitig will das Unternehmen eine „Fabrik der Zukunft“ entwickeln, die als Blaupause für weitere Standorte dienen könnte. Im Fokus stehen dabei laut Toyota Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit ebenso wie attraktive Arbeitsbedingungen für ein diverses Team.
Im ersten Halbjahr 2025 sind Toyotas Verkäufe auf dem Heimatmarkt erstmals seit zwei Jahren wieder gestiegen. Zwischen Januar und Juni setzte Toyota in Japan 768.445 Fahrzeuge ab, was einem Anstieg von 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Weltweit stieg der Absatz auf über 5,1 Millionen Einheiten.
US-Zölle belasten Toyota
Trotz der positiven Signale steht Toyota angesichts der rigiden Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump vor großen Problemen. Der japanische OEM ist der größte Exporteur in die USA, wenngleich die meisten dort verkauften Fahrzeuge vor Ort produziert werden. Trump hatte sich zuletzt immer wieder über die Menge an japanischen und europäischen Autos beschwert, die den US-Markt überschwemmten und zu einem Handelsdefizit für die USA führten.
Wegen der US-Importzölle auf japanische Autos musste Toyota nun auch seine Gewinnaussichten kappen. Statt 3,8 Billionen Yen operativem Ergebnis dürften es im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März nun nur noch 3,2 Billionen Yen werden, wie der Konzern mitteilte. Umgerechnet sind das statt gut 22 Milliarden Euro jetzt rund 18,7 Milliarden Euro Gewinn aus dem Tagesgeschäft. Die Kosten für die US-Zölle schätzt Toyota dabei insgesamt auf rund 1,4 Billionen Yen oder gut 8 Milliarden Euro. Die Aktie fiel um gut eineinhalb Prozent.
Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni verdiente Toyota im Tagesgeschäft 1,17 Billionen Yen, rund elf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Analysten hatten einen schlimmeren Rückgang befürchtet. Laut Toyota schlugen die US-Zölle in den drei Monaten mit 450 Milliarden Yen zu Buche. In Nordamerika fuhr der Autobauer damit gar einen operativen Verlust ein.
Mit Material der dpa.