Fahrbericht

Ford Expedition: Ein Riesen-SUV nur für Amerika?

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Der Ford Expedition ist ein echtes, amerikanisches Dickschiff.
Der Ford Expedition ist ein echtes, amerikanisches Dickschiff.
In Europa wird er nicht verkauft.
In Europa wird er nicht verkauft.
In puncto Größe ist er vergleichbar mit einem Mercedes-Benz GLS.
In puncto Größe ist er vergleichbar mit einem Mercedes-Benz GLS.
Der Ford Expedition ist 5,23 Meter lang,...
Der Ford Expedition ist 5,23 Meter lang,...
mit Spiegeln 2,33 Meter breit und...
mit Spiegeln 2,33 Meter breit und...
1,97 Meter hoch.
1,97 Meter hoch.
Bis zu acht Personen können in ihm reisen.
Bis zu acht Personen können in ihm reisen.
106 Liter fasst sein Tank.
106 Liter fasst sein Tank.
Das ist auch nötig bei einem Verbrauch von über zwölf Litern Benzin auf 100 Kilometern.
Das ist auch nötig bei einem Verbrauch von über zwölf Litern Benzin auf 100 Kilometern. Ford
2,6 Tonnen wiegt er.
2,6 Tonnen wiegt er.
Der Ford Expedition ist ein Allradler.
Der Ford Expedition ist ein Allradler.
Zwischen 527 und 3.067 Liter Gepäck fasst der Ford Expedition.
Zwischen 527 und 3.067 Liter Gepäck fasst der Ford Expedition.
Das Cockpit des Ford Expedition.
Das Cockpit des Ford Expedition.
Das neue Sync3-System ist mit an Bord.
Das neue Sync3-System ist mit an Bord.
Ein Blick aus der letzten Reihe.
Ein Blick aus der letzten Reihe.
Entweder als Sieben-,...
Entweder als Sieben-,...
oder als Achtsitzer lässt er sich konfigurieren.
oder als Achtsitzer lässt er sich konfigurieren.

Eine Fahrt im Ford Expedition stellt die eigene Autowelt auf den Kopf. Können denn 5,23 Meter Sünde sein?

Und vor allem: Würde er auch auf deutschen Straßen Sinn machen?


Gute Übersicht dank Technik

Für den Antrieb des 2,6 Tonnen schweren und ab 45.000 Euro teuren Amerikaners kommt ein 3,5 Liter großer V6-Benzinmotor zum Einsatz, der auch unter der Haube des F150 arbeitet. 370 PS und 570 Newtonmeter haben zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten mit dem Dickschiff. Wenn die potenzielle Anhängelast von 4,17 Tonnen ans Heck geschnallt wird, wird sich das natürlich ändern. Dank des Allradantriebs und der sehr leichtgängigen, typisch amerikanisch schwammigen Lenkung, wird aber auch dann die Reise überraschend simpel. Mal abgesehen davon, dass eben jene Lenkung nahezu überhaupt keine Rückmeldung an den Fahrer weitergibt, fällt das Pilotieren des mit Spiegeln 2,33 Meter breiten Ungetüms spielend leicht aus. Der Vortrieb wird von einem angemessenen V6-Klang untermalt und die bis zu acht Insassen werden in die komfortabel belederten Sitze gepresst. Zur ausgeprägten Kurvenhatz sollte dieser Antrieb jedoch nicht verleiten, da die Federung zwar in drei Stufen variiert werden kann, das Fahrwerk aber eigentlich nur den Geradeauslauf mag. Sollten Mitfahrer bei kurvigen Fahrten über Seekrankheit klagen, sollten sie ernstgenommen werden.

Dass sich ein Fahrzeug mit einem Wendekreis von über zehn Metern in Deutschland mehr schlecht als recht verkaufen ließe oder lässt, ist ein offenes Geheimnis. Na gut, dieses Problem ergibt sich nur in europäischen Großstädten und nicht dort, wo er verkauft wird: in den USA. Wer sich erst einmal mit der groben Bedienung des Sechsgang-Automatikgetriebes per Lenkstockhebel angefreundet hat, schreckt aber auch vor dem Einlegen des Rückwärtsgangs nicht mehr zurück. Eine Rückfahrkamera und ausreichend Sensoren sorgen für ein beruhigendes Gefühl trotz Null-Sicht. Der Ford Expedition ist, bei gut gefüllter Urlaubskasse, ein Mietwagen, der kaum Wünsche offen lässt. Nicht nur Shopping-Freunde und Großfamilien werden ihn lieben. In deutschen Innenstädten wird er wohl so gut wie nie zu sehen sein – und vielleicht ist das auch besser so.