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Rolls-Royce Phantom VII wird eingestellt: Goodbye - bis 2018

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Ein Rolls-Royce Phantom mit langem Radstand ist 6,09 Meter lang.
Ein Rolls-Royce Phantom mit langem Radstand ist 6,09 Meter lang.
Die Rolls-Royce Phantom Ahnengalerie - das Flaggschiff wird seit 1925 gebaut.
Die Rolls-Royce Phantom Ahnengalerie - das Flaggschiff wird seit 1925 gebaut. Rolls Royce
Der Innenraum gleicht einem behaglichen Wohnzimmer.
Der Innenraum gleicht einem behaglichen Wohnzimmer.
Auch Rolls-Royce Phantom Drophead Coupe wird in Rente geschickt.
Auch Rolls-Royce Phantom Drophead Coupe wird in Rente geschickt.
Rolls-Royce Bespoke Chicane Phantom Coupé.
Rolls-Royce Bespoke Chicane Phantom Coupé.
Das Peninsula Hotel in Hongkong nutzt einen Rolls-Royce Phantom II von 1934.
Das Peninsula Hotel in Hongkong nutzt einen Rolls-Royce Phantom II von 1934.
Das Motto beim Rolls-Royce Phantom: Luxus ist Reduktion.
Das Motto beim Rolls-Royce Phantom: Luxus ist Reduktion.
Ein Rolls-Royce Phantom mit langem Radstand (3,82 Meter!).
Ein Rolls-Royce Phantom mit langem Radstand (3,82 Meter!).
Der Phantom trägt das charakteristische Rolls-Royce
Der Phantom trägt das charakteristische Rolls-Royce "Gesicht".
Auch das Coupé wird nach diesem Jahr in Rente geschickt.
Auch das Coupé wird nach diesem Jahr in Rente geschickt.
Der Phantom ist 240 kmh schnell.
Der Phantom ist 240 kmh schnell.
Es wird Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé und vom Phantom Coupé eine Sonder-Edition mit dem Namen
Es wird Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé und vom Phantom Coupé eine Sonder-Edition mit dem Namen "Zenith" geben.
50 Modelle der Sonder-Edition sind dieses Jahr zu haben.
50 Modelle der Sonder-Edition sind dieses Jahr zu haben.
Das Rolls-Royce-Emblem befindet sich auf dem Kühler.
Das Rolls-Royce-Emblem befindet sich auf dem Kühler.
Auch die Kühlerfigur
Auch die Kühlerfigur "Spirit of Ecstasy" erhält bei den Sonder-Editionen eine besondere Oberfläche.
Feinstes Leder ist in einem Rolls-Royce Phantom Pflicht.
Feinstes Leder ist in einem Rolls-Royce Phantom Pflicht.
Peninsula Hotel Hongkong Rolls-Royce Phantom II von 1934 am Eingang.
Peninsula Hotel Hongkong Rolls-Royce Phantom II von 1934 am Eingang.
Die Rolls-Royce-Phantom-Familie.
Die Rolls-Royce-Phantom-Familie.
Rolls-Royce Phantom langer Radstand.
Rolls-Royce Phantom langer Radstand.
Rolls-Royce Phantom kurzer Radstand.
Rolls-Royce Phantom kurzer Radstand.

Kaum ein anderes Auto steht so für eine Marke, wie der Phantom für Rolls-Royce. In diesem Jahr wird die siebte Generation des Flaggschiffs des Luxus-Autobauers in Rente geschickt. Deswegen gibt es noch Sondermodelle des Coupés und des Drophead mit dem Namen "Zenith". Zeit für eine Hommage, denn der Nachfolger kommt erst Ende 2017.

Der Bentley Mulsanne mag mehr PS haben und eine Maybach-S-Klasse moderner sein. Aber wenn man die Upper-Class, die Menschen, die auf Stil und Understatement schwören, auf der Welt nach der Essenz des automobilen Luxus fragt, kommt wie aus der Pistole geschossen, die Antwort "Rolls-Royce Phantom". Dieses klassischste aller Herren-Mobile wird seit 1925 gebaut, in ihm saßen und sitzen Könige, genauso wie Film-Bösewichte, wie Auric Goldfinger, gespielt von dem unvergessenen Gert Fröbe. Jetzt beendet Rolls-Royce die Produktion der siebten Generation des Flaggschiffs.

Zum Ende dieser Ära legen die Schöpfer der rollenden Ikone aus Goodwood noch einmal zwei Sondermodelle des Bruderpaars Phantom Coupé und Drophead Coupé auf Kiel. Unter der Bezeichnung Namen "Zenith" zeigen die Rolls-Royce-Künstler noch einmal, was sie können. "Wie der Name schon sagt, wird der Zenith das Maß aller Dinge sein, das Beste vom Besten. Er wird das Automobil sein, an dem alle anderen gemessen werden", kündigt Designchef Giles Taylor an. Zu den feinen Details gehören eine Picknickbank, gelaserte Armlehnen, auf denen die Orte in Villa D’Este und Genf abgebildet sind und speziell angefertigte Ziffernblätter auf den Armaturen. Auch von außen werden die Letzten ihrer Art an einer besonders verarbeiteten Kühlerfigur "Spirit of Ecstasy" zu erkennen sein. Genau 50 Auserwählte dürfen sich über so ein außergewöhnliches Vehikel freuen.

Für die, die nur das Beste wollen, ist der Rolls-Royce Phantom das angemessene Beförderungsmittel. Sei es für die Gäste des Sieben-Stern-Hotels Burj Al Arab oder einem der besten Häuser in Hongkong, dem dortigen Peninsula Hotel. Auch für die siebte Generation des Oberschicht-Luxusgleiters Phantom schließt sich dieses Jahr das Fabrik-Tor zum letzten Mal. Mit dem Ende der Fertigung, Produktion ist dann doch ein zu triviales Wort, für das Schaffen eines automobilen Statements, geht eine Ära zu Ende. Seit 2003 erfreuen sich die Schönen und Reichen an dem 2,5 Tonnen schweren Flaggschiff, das mit einer Länge von 5,84 Metern und einem Radstand von 3,57 Metern den Begriff Innenraum neu definiert. In der 6,09-Meter-Langversion liegen die beiden Achsen noch einmal 25 Zentimeter weiter auseinander.

Luxus ist Reduktion

Um der britischen Oberschicht nahe zu sein, gibt es nur einen Platz. Hinter dem Beifahrersitz, versteht sich. Das Interieur ist Ausdruck des Lebensverständnisses der Herrenfahrer. Wer ein Technikfeuerwerk und protzigen Luxus erwartet, liegt falsch. Understatement ist die erste Pflicht eines echten Gentleman. Der Innenraum gleicht einem geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer. Feines Leder, ein ausklappbarer Tisch aus Mahagoni Holz und sogar ein TV-Bildschirm. So reisen Könige, Adlige und die Reichsten der Reichen.

Der Innenraum hat wenig Schnörkelhaftes. Das Motto lautet "Luxus ist Reduktion". Die Linien des Armaturenbretts sind gerade und schlicht. Im Gegensatz zu den modernen Hebel- und Knopforgien bestechen die wenigen massiven Knöpfe durch Wertigkeit. Fast alles ist aus dem Vollen gefräst. Auch die Fensterheber und die kreisrunden Luftauslass-Gitter. Sich in einem Rolls-Royce Phantom durch die Landschaft chauffieren zu lassen, ist ein Fest für alle Sinne. Mühelos gleitet das 2,5-Tonnen-Schiff über den Asphalt. Die dicken Scheiben blockieren zuverlässig fast jedes Geräusch.

Neue Perfektion

Das Verweilen in diesem Luxus-Kokon entschleunigt. Geschwindigkeit spielt keine Rolle mehr. Dank 460 PS und knackigen 720 Newtonmetern Drehmoment schwebt man förmlich über die Straße. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 240 km/h, statt wie üblich auf 250 km/h begrenzt. Im Innenraum herrscht eine majestätische Ruhe. Die Herrschaften auf der Rückbank müssen bei einer Unterhaltung auch jenseits der 200 km/h die Stimme kein bisschen erheben. Im Gegenteil. Wenn etwas mit leisem Ton zu besprechen ist, bekommt der Chauffeur nichts mit. Auch angedeutete Sitzschalen wären nicht Phantom-like. Eine Rückbank ist Tradition und das soll auch so bleiben.

Die technische Basis für die Nachfolger-Generation ist durch den 7er BMW schon gelegt. Auch in der absoluten Luxus-Klasse wird nun auf Leichtbau gesetzt. Deswegen wird der neue Phantom mehr Aluminium haben, als bisher. "Jeder neue Phantom ist ein historisch wichtiger Moment in der Geschichte des Automobils, und wir arbeiten hart an der Perfektion des neuen Phantom VIII", legt Rolls-Royce-Chef Torsten Müller-Ötvös die Messlatte an den Nachfolger sehr hoch. Doch die Kunden müssen sich nun mehr als ein Jahr gedulden, bis der Nachfolger kommt. Doch für die Phantom-Versionen Coupé und Drophead Cabrio wird es keine Neuauflage geben. Das sollen Wraith und Dawn abdecken.