Im Hype um den BMW iX gehen der BMW X3 und x4 fast unter - zu Unrecht. Immerhin entschieden sich selbst im vergangenen Krisenjahr fast 350.000 Autofahrer für den BMW X3 (292.328) und den BMW X4 (55.237), was einen Verkaufsanteil von 17,1 Prozent am gesamten BMW-Absatz ausmacht. Der wichtigste Markt für BMWs Mittelklassen-SUV ist China, wo mehr als 45 Prozent der Baureihe verkauft werden. Danach kommen Europa mit gut 20 Prozent und die USA mit etwa 15 Prozent.

Jetzt steht eine Modellpflege an, die ein paar Veränderungen an der Front und am Heck bringt. Die Niere ist zwar gewachsen, erreicht aber nicht die Dimensionen des BMW iX oder des neuen BMW 4ers. Das ergibt Sinn, da die Kunden in diesem Segment eher auf eine zurückhaltendere Optik Wert legen. Dazu kommen noch etwas schmalere LED-Scheinwerfer, beim X4 sind adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer serienmäßig. Auf Wunsch leuchten jetzt auch Laser-Scheinwerfer beim X3 und X4 die Straße aus.

Mehr tut sich unter der Motorhaube: BMW nutzt das Facelift, rüstet auch längst Überfälliges nach und stattet nach den Diesel- auch die Benzinmotoren mit einem 48-Volt-Startergenerator aus. Dass bei allen Varianten der X3- und X4-Modelle ein Allradantrieb verbaut ist, versteht sich fast von selbst. Die Diesel-Versionen sind bei diesem Crossover nach wie vor begehrt und BMW bietet das bekannte, wenn auch mittlerweile etwas ausgedünnte Motorenportfolio - vom xDrive20d mit 140 kW / 190 PS bis hin zum Reihensechszylinder in den M40d-Modellen mit 250 kW / 340 PS.

Mehr Drehmoment für die M-Reihe des BMW X3/X4

Die Bandbreite der Benziner reicht von 135 kW / 184 PS beim xDrive20i bis hin zu 265 kW / 360 PS beim M40i. Nur für den BMW X3 steht der Plug-in-Hybrid xDrive30e mit 215 kW / 292 PS und bis zu 50 Kilometern Reichweite zur Verfügung. Da bietet die Konkurrenz mehr Strecke und der Münchner Autobauer verpasst die Chance, bei der PHEV-Version nachzulegen, was vor allem für den Hauptmarkt China wichtig sein dürfte.

In den USA sind die BMW M Competition-Modelle der X3-/X4-Baureihe besonders gefragt, die mit 375 kW / 510 PS nach wie vor die Leistungsspitze der Baureihe bilden. Allerdings kitzeln die Münchner Motoren-Spezialisten jetzt mit 650 Newtonmetern 50 Nm mehr als bisher aus den drei Litern Hubraum. Äußerlich folgen die Sportler bei der Modellpflege den etwas zahmeren Modellen. Natürlich mit den M-typischen Merkmalen, wie großen Lufteinlässen, mehr Carbon in und am Auto und natürlich einer Zusatz-Beplankung am Heck. Dass die Kraftprotze auf 21 Zoll Walzen stehen können, versteht sich fast von selbst. Dafür legt der M-Fan mit 97.600 Euro für den BMW X3 M Competition auch eine stolze Summe auf den Tisch des bayerischen Hauses. Beim BMW X4 M Competition sind es 2.000 Euro mehr.

Auch BMW schaut bei der Produktion auf den Euro und reduziert die Anzahl der angebotenen Varianten um 30 Prozent. Dazu passt auch, dass die Mittelkonsole vom BMW 4er übernommen wurde. Die Software und die Systeme werden bei den neuen X3- und X4-Modellen mit drahtlosen Updates auf dem neuesten Stand gehalten. Der BMW Intelligent Personal Assistant versteht jetzt mehr Sprachbefehle und kann jetzt die Klimaanlage einstellen, die Fenster bewegen oder den Fahrmodus definieren. Auf Wunsch wächst der 10,25 Zoll große Touchscreen auf 12,3 Zoll. Die serienmäßigen Sportsitze bekommen die neueste Generation des lederähnlichen Sensatecbezugs. Geschalten wird mit der Achtgang-ZF-Automatik oder der sportlichen Version des Getriebes mit Schaltwippen. Der BMW X3 und X4 stehen ab August beim Händler und kosten mindestens 51.000 Euro beziehungsweise 55.000 Euro.

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