Wenn es um autonome und elektrisch angetriebene Autos geht, ist Israel seit der Akquisition von Mobileye durch Intel eine attraktive Option für Automobilhersteller. Erst Anfang diesen Monats kündigten Volkswagen (VW) und Hyundai Investitionen für Hubs in Israel an, um Mobilitäts- und Smart-Car-Technologien auszubauen. Jetzt zieht auch Daimler nach. In dem neuen Mercedes-Benz R&D-Center (MBRD) in Tel Aviv stehen die Kommunikationsschnittstellen zwischen Fahrer und Fahrzeug ganz oben auf der Agenda. Dabei hat sich Daimler ganz bewusst für Start-up-Nation entschieden: „Israel gilt weltweit als Hot Spot für Innovationen, digitale Technologien, neue Mobilitätsdienstleistungen und Car-IT“, sagt Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Darüber hinaus verfügt das Land über einen der vier größten Talentpools der Welt.“

Rund 25 Fachleute sollen ab 2018 im neuen Digital Hub in Tel Aviv (Israel) neue Mobilitätsdienste für den Daimlerkonzern entwickeln, die dann im Rahmen von Pilotprojekten getestet werden. Zudem will der Konzern ein Netzwerk mit lokalen Partnern, Universitäten und Hightech-Unternehmen aufbauen, um in Zusammenarbeit mit der israelischen Startup-Community verschiedene Technologien für das vernetzte Fahrzeug zu entwickeln – wie beispielsweise die biometrische Authentifizierung.

Kooperation mit elf Start-ups

Zusammen mit dem IT-Bereich von Daimler hat MBRD Tel Aviv bereits in den ersten Monaten eine enge Partnerschaft mit dem Accelerator-Programm „The Bridge“ geschlossen wie das Unternehmen mitteilt. So will Daimler so früh wie mögliche neue Trends und Entwicklungen erkennen und für den Automotive-Bereich umsetzen. Für zukünftige Kooperationen und Pilotprojekte nahm der Autobauer 150 Sart-ups unter die Lupe und entschied sich bereits für elf von ihnen. So hat Daimler bereits mit Anagog eine EQ Ready App auf den Weg gebracht, die bereits in diesem Jahr auf der IAA in Frankfurt vorgestellt wurde. Im September investierte Daimlers Lkw-Sparte 60 Millionen US-Dollar in das israelische Start-up StoreDot, das auf ultraschnelle Elektroauto-Ladelösungen spezialisiert ist. 

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