Auf die Frage nach dem Dieselmotor gibt Michal Brejcha eine ganz klare Antwort. "Beim Fabia wird es aufgrund der geringen Nachfrage keinen Diesel mehr geben", sagt der Marketingmann und verweist im gleichen Atemzug auf die vielen Neuerungen, die der tschechische Kleinwagen aufgrund der Modellpflege bietet. Dazu gehören neue Assistenzsysteme, wie zum Beispiel ein Toter-Winkelassistent, einer, der den Verkehr beim rückwärts Ausparken überwacht und ein Fernlichtassistent. Der spielt seine Stärke vor allem beim Zusammenspiel mit den optionalen Voll-LED-Scheinwerfern aus, die es erstmals beim Fabia gibt.
Überhaupt sind die Tschechen ziemlich stolz auf ihr neu gewonnenes LED-Arsenal. Denn nicht nur vorne strahlen die Lichter besonders hell, sondern auch die Heckleuchten kommen in den Genuss der modernen Technik. Ansonsten bietet das Facelift das Übliche: Ein neuer Kühlergrill, das Design der Scheinwerfer spielt mit dem Kristall-Thema, das man in jedem Skoda-Showcar findet, das Heck schaut etwas frischer aus und der tschechische Kleinwagen rollt erstmals auf schicken 18-Zoll Rädern. Allerdings gibt es die Option nur für das Fließheck-Modell, der Kombi darf sich maximal 17 Zöller unterschnallen.
Im Innenraum gefallen die neuen Applikationen in ansehnlicher Aluminium-Optik. Die Verarbeitung ist tadellos, allerdings bieten die Sitze wenig Seitenhalt und die Beinauflage ist recht kurz. Dass man recht hoch thront, wird viele Fahrer aufgrund der gewonnenen Übersicht freuen. Die Rundinstrumente bieten einen besseren Kontrast und sind jetzt bei hellem Licht leichter ablesbar. Dazu kommt der 6,5 Zoll-Touchscreen und das Infotainment bietet die gewohnte Konnektivität mit Apple CarPlay und Android Auto.
Munterer Dreizylinder
Beim Platz schneidet der Skoda Fabia traditionell gut ab. Im Fond bietet der Kleinwagen mehr Raum, als viele Konkurrenten und der Kofferraum ist mit einem Volumen von 330 bis 1.150 Litern für den Wochenendeinkauf geeignet. Allerdings ist die Ladekante nach wie vor recht hoch und beim Umlegen der Rückbank entsteht eine kleine Stufe. Bei jedem Modell lassen sich die Tschechen neue Extras einfallen, die unter dem Prädikat "Simply Clever" den Fahrern das Leben leichter machen sollen - legendär ist der Eiskratzer im Tankdeckel. Beim Fabia sind jetzt zwei USB-Anschlüsse im Fond, Tablethalter hinten an den Kopfstützen und eine beiderseitig nutzbare Gummimatte im Kofferraum neu dazugekommen. Der Kombi hat eine herausnehmbare Taschenlampe. Nützlich sind auch die vielen Ablagen, bei denen man sogar 1.5 Liter Flaschen in den vorderen Türen unterbringt.
Bei den Motoren entfällt, wie bereits erwähnt, der Diesel, ansonsten findet man die übliche VW-Technik unter der Motorhaube. Zunächst stehen drei Benziner zur Auswahl: Zwei TSI-Triebwerke und ein MPI-Aggregat mit einer Leistungsbandbreite von 55 kW / 75 PS bis 81 kW / 110 PS, die mit Fünf- und Sechsganghandschaltungen sowie einen Siebengang Doppelkupplungsgetriebe (110 PS-Version) kombiniert werden können.
Später kommt noch eine 44 kW / 60 PS Einstiegsvariante dazu. Wir sind den 81 kW / 110 PS TSI-Motor mit Handschaltung gefahren, der auch im Skoda eine gute Figur abliefert und mit dem gut 1.1 Tonnen schweren Tschechen-Polo keinerlei Probleme hat. Ganz im Gegenteil, das Aggregat zeigt sich als munterer Geselle und lässt sich auch schaltfaul bewegen. Allerdings ist die Sechsgang-Handschaltung gelungen, so dass die Gangwechsel durchaus Freude bereiten. Wer einen Zwischenspurt einlegen will, erreicht nach 9,6 Sekunden Landstraßentempo und schafft maximal 195 km/h. Dabei genehmigt sich der Fabia im Schnitt 4,6 l/100 km. Allerdings macht das Dreizylinder-Aggregat aus seiner Anwesenheit keinen Hehl und ist akustisch durchaus präsent.
Gute Noten verdient sich auch das Fahrwerk, das harmonisch abgestimmt ist, Unebenheiten gut wegfedert, ohne zu sehr nachzuwippen. Die Zeiten, zu denen der Skoda ein absoluter Preisbrecher war, sind vorbei. Das Preis-Leistungsverhältnis ist aber nach wie vor in Ordnung. Aktuell geht es bei 13.490 Euro für den 1,0 l MPI: 55 kW / 75 PS los. Zum Vergleich: Ein identisch motorisierter VW Polo kostet 485 Euro mehr, bietet aber weniger Ausstattung.