Den Namen sollten einige kennen, denn Mitte der 2000er Jahre war der südkoreanische Korando einer der hässlichsten Geländewagen, den man für wenig Geld kaufen konnte. Die optische Mischung aus einem Jeep und einem Ameisenbär mit überlanger Nase fand gerade in Asien viele Freunde; hier reichte es nicht zu mehr als einem Exotendasein. War bereits der Nachfolger überaus gefällig, ist der neue SsangYong Korando eine echte Alternative zu den zahllosen Modellen der Volumenhersteller. Mit einer Länge von 4,45 Metern tritt er gegen Modelle wie den VW Tiguan, Seat Ateca, Toyota RAV4 oder die anderen Wettbewerber aus Europa und Asien an. Dabei punktet er nicht nur mit einem gefälligen Äußeren, sondern auch mit einem soliden Platzangebot und gutem Ausstattungsniveau.

Gerade der Innenraum hat im Vergleich zum Vorgänger nicht nur an Platz, sondern auch Aufenthaltswert deutlich gewonnen. Der 2,68 Meter lange Radstand sorgt dafür, dass man nicht nur vorn, sondern auch im Fond bequem sitzen kann. Das Laderaumvolumen lässt sich mit wenigen Handgriffen von 551 auf 1.248 Liter erweitern. Optional gibt es für 500 Euro eine sinnvolle elektrische Heckklappe. Moderner denn je präsentiert sich dabei das Armaturenbrett, denn hier blicken Fahrer und Insassen auf animierte Instrumente und einen groß dimensionierten Multifunktionsbildschirm. Tempo, Drehzahl und alle wichtigen Fahrinformationen werden auf einem 10,25 Zoll großen Display hinter dem Lenkrad dargestellt, während Navigation und die weiteren Funktionen sich auf einem 9,2 Zoll großen Zentralmodul bedienen lassen. Damit lassen sich unter anderem auch das eigene Smartphone per Apple Carplay oder Android Auto ins Auto spiegeln.

Deutlich nachgelegt wurde beim neuen SsangYong Korando nicht nur beim Design, sondern auch der Technik. So sind je nach Modell unter anderen Assistenten für Notbremsung, Spurhalten, Totwinkel, Verkehrszeichen, Querverkehr oder Abstand an Bord. Praktisch: ein Ausstiegswarner meldet sich, wenn beim Öffnen der Türen von hinten Gefahr droht. Nicht zeitgemäß sind dagegen Halogenscheinwerfer in der Basisvariante, denn das zeitgemäße LED-Licht gibt es nur bei den teureren Versionen. Beim Fahrverhalten bleibt SsangYong seiner Linie treu, mit dem Korando nicht sonderlich aufzufallen. Die generelle Abstimmung ist komfortabel; wobei Querfugen und grobe Fahrbahnunebenheiten spürbar in die Fahrgastzelle eindringen. Im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger wirkt der Korando damit straffer und auch etwas unkommoder, was insbesondere von der gewählten Bereifung abhängt. Reduziert sind jedoch bei flotter Fahrt die Nick- und Wankbewegungen der Karosserie. Leichtgängig und etwas zu indirekt präsentiert sich dabei die Servolenkung, die das Ein- und Ausparken in Verbindung mit der übersichtlichen Karosserie und der Rückfahrkamera allerdings zu einem Kinderspiel macht.

Ein Benziner - ein Diesel

Beim Antrieb kann der Kunde zwischen einem 1,5 Liter großen Turbobenziner mit 120 kW / 163 PS und einem 1,6 Liter großen Commonrail-Diesel mit 100 kW / 136 PS wählen. Beide Modelle sind wahlweise mit Front- oder Allradantrieb sowie mit Sechsgang-Handschaltung oder Sechsgang-Getriebeautomatik zu bekommen. Der 1,6 Liter große Vierzylinderdiesel passt gut in den 1,7 Tonnen schweren Korando E-XDI AWD, auch wenn bei Lastanforderungen der überschaubare Hubraum nebst seiner 136 PS spürbar ist. Die Automatik nimmt dem Asiaten einiges seiner Dynamik, sodass die 320 Nm maximales Drehmoment ab 1.500 Nm nicht als allzu kräftig erscheinen. Auch auf der Autobahn sind 180 km/h und gerade die Beschleunigung über Tempo 150 etwas zäh, was insbesondere an dem wenig dynamischen Getriebe liegt und eine stärkere Variante, wie diese die meisten Konkurrenten anbieten, gibt es nicht.

Daher spricht abseits des Verbrauchs, der bei der Kombination aus Diesel und Allradantrieb mit 6,5 Litern deutlich höher als beim Handschalter mit Frontantrieb (5,0 Liter Diesel) liegt, vieles für den neuen Turbobenziner, der mit seinem 1,5 Liter großen Vierzylinder muntere 120 kW / 163 PS und 260 Nm maximales Drehmoment bietet. Er verbraucht als sinnvolle Version mit Allrad und Automatik jedoch recht üppige 8,3 Liter Super. Wer mehr Dynamik will, sollte sich bei beiden Modellen für die agileren Handschalter entscheiden. Doch 163 PS und 191 km/h Spitzentempo sind nennenswert mehr als beim Diesel. Der Basispreis für den SsangYong Korando als Benziner liegt mit mäßiger Ausstattung bei gerade einmal 22.990 Euro. Wer sich für das Topmodell Korando 1.6 E-XDI Diesel in der höchsten Ausstattungsstufe nebst Allradantrieb und Getriebe entscheidet, drückt den Preis jedoch über 40.000-Euro-Marke. Auch hier hat der Südkoreaner im Vergleich zur internationalen Konkurrenz aufgeschlossen.

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