Neue Modelle im Vergleich

BMW iX3 gegen den Mercedes GLC EQ

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Links der GLC, rechts der iX3
Links der GLC, rechts der iX3

BMW und Mercedes stehen unter gewaltigem Elektrodruck. Auf der IAA 2025 in München zeigen beide ihre vermeintlich kommenden Bestseller der SUV-Mittelklasse. Sie sollen das Herz der zukünftigen Marken bilden. Wer kann mehr überzeugen – BMW iX3 oder Mercedes GLC EQ?

Endlich wieder eine IAA, die zumindest in Europa Relevanz hat und auch weltweit wieder Gehör finden dürfte. Die Isar-Messe hat sich mit dem Innenstadtkonzept neu erfunden, indem die Hersteller nebst Autos nun zum Menschen kommen und nicht umgekehrt. Wenn das Wetter passt, dürfte die IAA 2025 auch bei der dritten Münchner Auflage ein Erfolg werden – sechs weitere Jahre mit drei Auflagen sind geplant. Die Hauptdarsteller kommen in diesem Jahr nicht allein aus China, sondern auch Heimspieler wie Audi, BMW, Mercedes, Opel oder Volkswagen präsentieren sich stärker denn je. Die großen Messestars sind der BMW iX3 als erstes Modell der Neuen Klasse und der neue Mercedes GLC EQ. Das aktuell meistverkaufte Modell der Schwaben ist ab kommendem Frühjahr auch elektrisch zu bekommen.

Die Modelle in Bildern

iX3
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Der neue Mercedes-Benz GLC mit EQ Technologie: kompromisslos überzeugendThe all-new Mercedes-Benz GLC with EQ Technology: Effortlessly uncompromising
Der neue Mercedes-Benz GLC mit EQ Technologie: kompromisslos überzeugendThe all-new Mercedes-Benz GLC with EQ Technology: Effortlessly uncompromising
Der neue Mercedes-Benz GLC mit EQ Technologie: kompromisslos überzeugendThe all-new Mercedes-Benz GLC with EQ Technology: Effortlessly uncompromising
Der neue Mercedes-Benz GLC mit EQ Technologie: kompromisslos überzeugendThe all-new Mercedes-Benz GLC with EQ Technology: Effortlessly uncompromising
„Willkommen zu Hause.” - Mercedes-Benz auf der IAA MOBILITY 2025.Mercedes-Benz GLC 400 4MATIC mit EQ Technologie.Energieverbrauch kombiniert: 14,9-18,8 kWh/100 km | CO₂-Emissionen kombiniert: 0 g/km | CO₂-Klasse: A [1] [1] Die Angaben sind vo

Enormer Erfolgsdruck

BMW produziert seinen neuen BMW iX3 nicht in München und auch nicht im größten Werk im amerikanischen Spartanburg, sondern erstmals im ungarischen Debrecen. Er trifft abseits des Messegeschehens in München-Riem bereits im Vorfeld der IAA auf den neuen Mercedes GLC. Den Schwaben gab es bisher nur als Verbrenner. Mit dem wenig eingängigen Namenszusatz Mercedes GLC 400 4matic mit EQ Technologie wird auch er nunmehr zum sehnlichst erwarteten E-Auto. Etwas länger, etwas edler und mit der neuen Front auch deutlich selbstbewusster als die bisherigen Elektroautos von Mercedes. Der Druck bei den Schwaben ist größer, doch im Kern gilt auch hier: dieses Auto muss ein Erfolg werden. Ladenhüter wie EQE, EQS und die elektrische G-Klasse kann man sich in Untertürkheim nicht mehr erlauben. Dass sich beide Fahrzeuge aus ein und derselben Klasse mit ähnlicher Technik und einem Preis von jeweils rund 70.000 Euro bei ein und derselben Automesse an der Isar treffen, ist Chance und Gefahr zugleich. Denn der zweite könnte allzu schnell das Nachsehen haben.

BMW-CEO Oliver Zipse gibt sich selbstbewusst: „Die Neue Klasse ist unser größtes Zukunftsprojekt. Sie steht für einen gewaltigen Sprung: in den Technologien, im Fahrerlebnis und im Design. Praktisch alles an ihr ist neu – und dabei mehr BMW als je zuvor. Unser gesamtes Produktportfolio wird von den Innovationen der Neuen Klasse profitieren.“ Vorbei sein soll es mit dem Vorgänger der an sich nur für China geplant, dann doch den Weg nach Europa schaffte und ein nur mäßig guter Kompromiss war. Das erste Modell der Neuen Klasse ist 4,78 Meter lang und bietet nicht allein große Innovationen, sondern auch ein neues BMW-Design. Doch der iX3 will mehr. Er steht für eine komplett neu gestaltete Entwicklung als reines Elektrofahrzeug, deutlich gestraffte Prozesse und die größte BMW-Innovation aller Zeiten.

Das zeigt sich nicht zuletzt im Innern, denn die bisherigen Instrumente sind ebenso verschwunden wie ein schlankes Sportlenkrad. Neben einem zentralen Touch-Bildschirm werden alle Informationen auf einem schmalen Infoband an der Unterseite der Windschutzschiebe gespiegelt. Das Basismodell, ab März 2026 im Handel, leistet als MMW iX3 50xDrive 345 kW / 469 PS und 675 Nm. Das 108,7 kWh große Batteriepaket im Unterboden ermöglicht durch einen Normverbrauch von rund 15 kWh / 100 km eine Reichweite von mehr als 800 Kilometern bis zum nächsten Ladestopp. Der ist dank 400 kW Nachtanken kürzer als je zuvor – 370 Kilometer in zehn Minuten.

Ähnliche Werte, gleiche Schwächen

Der 4,85 Meter lange Mercedes GLC 400 EQ bietet ein ähnliches Konzept und bei leicht größeren Abmessungen ähnliche Leistungsdaten. Die beiden Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse leisten 360 kW / 489 PS. Durch das nur 94 kWh großen Akkupaket im Unterboden liegt die Normreichweite bei 710 Kilometern. Wie schon beim kleineren Mercedes CLA wird auch der GLC EQ an der Hinterachse über ein Zweigang-Getriebe verfügen, das den Verbrauch nennenswert senken soll. Aus dem Stand geht es in 4,3 Sekunden auf Tempo 100 und abgeregelt wird bei gerade einmal 210 km/h – schneller ist der BMW jedoch auch nicht. Das maximale Ladetempo ist mit 330 kW jedoch spürbar langsamer als beim BMW. „Wir stellen nicht nur ein neues Modell vor – wir elektrifizieren unseren Bestseller, der mit einer neuen Designsprache, modernster Technologie, unserem Betriebssystem MB.OS und einer mitreißenden Performance begeistert“, sagt Mercedes-CEO Ola Källenius.

Der in Bremen gefertigte Mercedes GLC EQ präsentiert sich klassischer, mit einem höheren Wiedererkennungswert zu bekannten Modellen mit Stern. Innen geht es wertiger als im BMW zu und das gigantische Digitalcockpit mit einer Diagonale von 39 Zoll - fast einem Meter – macht es dem potenziellen Kunden wohl etwas leichter als beim Bayern. Dank des 2,97 Meter langen Radstandes ist nicht nur das Platzangebot im Innern üppig, sondern auch der 570 Liter große Laderaum ist mehr als stattlich. Wer die Rückbank umlegt, kann das Volumen auf bis zu 1.740 Liter erweitern und dann gibt es noch den Frunk mit üppigen 128 Litern zusätzlich. Im BMW sind Platzangebot im Innern und der Laderaum mit 520 bis 1.750 Liter auf Augenhöhe. Unter der Fronthaube stehen beim iX3 weitere 58 Liter für Ladekabel oder weitere Kleinteile zur Verfügung. Nur der Mercedes GLC EQ bietet eine Luftfederung nebst mitlenkender Hinterachse. Beide patzen jedoch bei der Fahrerassistenz, denn die erwartete Stufe drei wird bei beiden Modellen aktuell nicht angeboten.