Erste Maßnahmen noch 2018

China kürzt NEV-Förderung – schwachen OEM droht das Aus

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Saab-Nachfolger NEVS ist nur eines einer ganzen Reihe junger Unternehmen, die vergangenes Jahr die Lizenz zum Bau von Elektroautos in China erhalten haben. Jetzt müssen sich die Unternehmen auf deutliche Einschnitte bei den Subventionen einstellen.

Das mit Spannung erwartete Papier, wie es mit der NEV-Förderung in China weiter geht, ist ausgehandelt. Sicher ist: es gibt bereits 2018 deutliche Einschnitte. Die Kürzung ist auch ein Instrument zur Marktbereinigung.

Mit vielen Milliarden an direkten und indirekten Subventionen hat die chinesische Regierung in den vergangenen Jahren den Wandel zur Elektromobilität angeschoben. Nachdem vor einigen Monaten die Einführung der NEV-Quote beschlossen wurde, die zum Start im Jahr 2019 bei 10 Prozent liegt, folgt nun der zweite Schritt: die Subventionen werden stark gekürzt.

Das wirtschaftspolitisch brisante Papier wie es mit de NEV-Förderung in China weiter geht hätte bereits Ende vergangenen Jahres vorgelegt werden sollen. Durch unterschiedliche Auffassungen habe sich das aber verzögert, zitiert China Daily den Vizepräsidenten des China Automotive Technology and Research Center (CATARC). Nun liege das Papier aber in seiner finalen Fassung vor, eine Veröffentlichung werde innerhalb der nächsten Tage erwartet.

Details aus dem Papier sind bislang nicht bekannt, Äußerungen des CATARC-Vize gegenüber China Daily lassen aber auf harte Schnitte schließen – und darauf, dass die Regierung den Wildwuchs eindämmen will, der im Schatten der bisherigen Förderung gediehen ist. So würden durch die neuen Festlegungen „nicht wettbewerbsfähige Unternehmen schneller aus dem Markt verschwinden als erwartet.“ Ein wichtiger Hebel hierzu könnte sein, dass für rein elektrische Fahrzeuge mit einer Reichweite von unter 150 Kilometern die Förderung von jetzt umgerechnet knapp über 3.000 US-Dollar auf 0 herunter gefahren. Damit dürfte für die Vielzahl an Herstellern, die Kleinst-EVs bauen, wirtschaftlich die Luft sehr dünn werden. Im vergangenen Jahr hatte es mehrfach Warnungen hochrangiger Wirtschaftspolitiker und Experten gegeben, dass etliche Unternehmen nur deshalb ins E-Autogeschäft eingestiegen sind, um Subventionen abzugreifen. Spannend wird es auch wie es mit der Förderung von Plug-in-Hybriden weiter geht. Generell geht Namrita Chow, Chinaexpertin bei IHS Markit, davon aus, dass schrittweise zurück genommen werden und 2020 vollständig auslaufen.

NEV-Marktanteil jetzt bei 2,7 Prozent

Vor dem Hintergrund der drohenden Subventionskürzung hatte der Absatz von NEVs im letzten Quartal 2017 nochmals deutlich angezogen. Im Gesamtjahr waren laut Zahlen von IHS Markit 777.000 NEVs in China verkauft worden (+53,3 Prozent im Vergleich zu 2016). Den Löwenanteil daran hatten rein elektrische Fahrzeuge (468.000 Einheiten; +82,1 Prozent). Die NEV-Produktion in China zog 2017 um 53,8 Prozent auf 794.000 Einheiten an. Ein wie zartes Pflänzchen Elektroautos in China dennoch sind, unterstreicht ein Blick auf die Marktanteile: 2017 lag der Marktanteil der NEVs bei den Neuzulassungen bei 2,7 Prozent, 0,9 Prozent höher als 2016.

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