Der Elektro-Boom in China hat auch seine Schattenseiten: Offizielle Behörden warnen vor Firmen, die billigst Elektroautos zusammen basteln um sich so Subventionen zu sichern und unter dem Druck EV-Quoten erfüllen zu müssen, gibt es nach Schätzung von Experten Tausende E-Modelle, die nie produziert wurden und wohl auch nicht zur Produktion vorgesehen waren. Gegen solche Modelle geht das zuständige Ministerium nun vor.
Wie China Daily unter schreibt, wurden jetzt von der zuständigen Behörde 1.882 sogenannter "Phantom"-Modelle von der NEV-Liste gestrichen. Dabei handle es sich keineswegs nur um Fahrzeuge kleiner Autobauer, die ihren Profit im E-Boom suchen, sondern auch um Fahrzeuge großer Hersteller wie BYD, BAIC, Dongfeng und JAC. „Die Anforderungen an die neuen Elektroautoprojekte und die Investoren sind gestiegen, denn nur wenige laufende Projekte haben eine Massenproduktion realisiert“, so der Generalsekretär der chinesischen Pkw-Vereinigung, Cui Dongshu.
Laut der Zeitung hat die nationale Entwicklungs- und Reformkommission vor kurzem einen Entwurf für eine Kfz-Investitionsverordnung veröffentlicht, die jede Provinz dazu verpflichtet, alle ihre Phantom-Elektroautos aus dem Portfolio zu entfernen und dafür zu sorgen, mit der Massenproduktion zu beginnen. Darüber hinaus müssen NEV-Hersteller Patente und geistige Eigentumsrechte in Kerntechnologien autorisieren sowie Forschungs- und Entwicklungserfahrung in Design und Tests vorweisen, um die steuerlichen Förderungen in Anspruch nehmen zu können.
Bis zum Jahre 2020 soll die Zahl der NEVs in China zehn Prozent aller Neuwagen ausmachen. Laut den Prognosedaten von IHS Markit wird die Produktion von NEVs in China in diesem Jahr um 45,7 Prozent auf 1,07 Millionen Einheiten steigen. Das Volumen soll sich 2020 weiter auf 2,67 Millionen Einheiten und sechs Millionen Fahrzeuge im Jahr 2025 erhöhen.