Die Produktionslinie von FAW-Volkswagen in China.

Der Engpass bei FAW-Volkswagen betrifft Chips, die in Steuerungen verwendet werden. (Bild: Volkswagen)

Die weltweiten Engpässe bei Halbleitern zwingen Ford zu zusätzlichen vorübergehenden Unterbrechungen der Produktion. In fünf US-Werken und einer Anlage stehen die Bändern temporär still, so ein Bericht des Handelsblatts. Der US-Autobauer gab jedoch nicht bekannt, wie viele Fahrzeuge von der Maßnahme betroffen seien. Bereits im März musste Ford die Produktion in zwei US-Werken sowie in Köln anhalten. Zuletzt hatte das Unternehmen erklärt, dass der Chipmangel den jährlichen Gewinn um ein bis 2,5 Milliarden Dollar schmälern könnte.

Im Volkswagen-Werk Emden äußert sich der Chip-Engpass in Form erneuter Kurzarbeit. Bereits im Januar wurde diese für zwei Wochen eingeführt, nun sei sie vorsorglich für den Monat April angemeldet worden, so eine Standort-Sprecherin. Wie viele Beschäftigte davon betroffen sind und ab wann beziehungsweise wie lange die Bänder stillstehen, sei noch unklar. Am Stammsitz in Wolfsburg zeichnet sich ein ähnliches Bild. Dort soll in der Woche vom 26. bis 30. April eine Frühschicht in der Golf-Fertigung ausfallen. „Aktuell gehen wir davon aus, dass in den kommenden Monaten die Versorgung mit Chips angespannt bleiben wird“, teilte ein Sprecher der Konzernzentrale mit.

FAW-Volkswagen produziert 20.000 Autos weniger

Auch Audi ist von den jüngsten Ereignissen betroffen: Wegen fehlender Chips fährt das Joint Venture FAW-Volkswagen Automotive die Fertigung in China um 30 Prozent zurück. Dies berichtete die chinesische Publikation Yicai Global. Das Gemeinschaftsunternehmen stoppe demnach die Produktion für zwei Wochen – betroffen seien unter anderem die Audi-Modelle A4L, A6L, und Q5L. Insgesamt sollen dadurch im April 20.000 Autos weniger als im Vormonat produziert werden.

Der Engpass bei FAW-Volkswagen betrifft laut dem Medienbericht Chips, die in Steuerungen verwendet werden: Türen, Gateways, Infotainmentsysteme und Stabilitätskontrollsysteme. Für Gateways notwendige Halbleiter könnten dabei bis zu sechs Wochen lang knapp sein. Die China Association of Automobile Manufacturers hatte bereits vergangene Woche gewarnt, dass sich die Knappheit im zweiten Quartal noch verschärfen könnte. Insgesamt könnte die Halbleiterkrise den Umsatz der weltweiten Autoindustrie um gut 60 Milliarden US-Dollar schmälern, prognostiziert die die Beratungsfirma AlixPartners.

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dpa