Ford Bridgend

Ford will im Rahmen der geplanten Werksschließung Mitarbeitern in Bridgend auch Möglichkeiten zur Versetzung in andere britische Werke anbieten. Insgesamt beschäftigt der Standort 1700 Menschen. (Bild: Ford)

Ford will vorbehaltlich der Gespräche mit den Arbeitnehmern die Produktion in dem britischen Werk im Laufe des kommenden Jahres beenden. Von der Sonderbelastung entfallen nach Unternehmensangaben knapp 400 Millionen Dollar in bar auf die Trennung von Mitarbeitern, etwa auf Abfindungen. Die übrigen Belastungen von 250 Millionen Dollar umfassen Pensionsausgaben und höhere Abschreibungen. Der Großteil der Sonderposten soll 2019 in der Bilanz erfasst werden.

"Die heutige Ankündigung ist ein weiterer schwerer Schlag für den britischen Automobilbau und insbesondere für die Mitarbeiter und ihre Familien in und um Bridgend", sagte Mike Hawes, Geschäftsführer der Society of Motor Manufacturers and Traders laut BBC.

Der Autobauer hat noch zwei weitere Fabriken in London und Halewood bei Liverpool. Die britische Autoproduktion ist seit längerem auf Talfahrt. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit durch den geplanten Brexit. Ford-Sprecher Stuart Rowley zufolge hat die Entscheidung jedoch nichts mit dem Brexit zu tun.

Die Zukunft des Werks in Wales ist seit mehreren Jahren ungewiss. Ford hatte 2016 angekündigt hat, die Investitionen in die Produktion seines Dragon-Motors zu kürzen. 2017 gab Jaguar Land Rover bekannt, den Bezug von V6- und V8-Benzinmotoren im Jahr 2020 einzustellen. Die Besorgnis wuchs zu Beginn dieses Jahres, als Ford seine Pläne zur Umstrukturierung in Europa bekannt gab, was den Abbau von 5.000 Arbeitsplätzen in Deutschland beinhaltete.

Andere Hersteller hatten in den vergangenen Monaten ebenfalls Werksschließungen oder massiven Personalabbau in Großbritannien angekündigt. So wird der japanische Autobauer Honda im Jahr 2021 sein Werk in Swindon im Südwesten Englands dicht machen. Es hat 3500 Beschäftigte und ist Hondas einzige Fertigungsstätte in Europa.

Auch Ford Deutschland ist auf lange Sicht auf personellem Schrumpfkurs, wie Vertreter des Unternehmens am Mittwoch (5. Juni) in Düsseldorf berichtet hatten.

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