Investorenfamilie Hastor strebt Machtübernahme an

Kampf um den Autozulieferer Grammer entbrannt

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Flagge der Grammer AG
Die Grammer AG tappt nach eigenem Bekunden nach wie vor über die Motive und Ziele der Investoren Cascade und und Halog im Dunkeln. Anscheinend ist es trotz wiederholter Versuche von Grammer bislang zu keinem klärenden Gespräch gekommen.

Der Autozulieferer Grammer wehrt sich mit aller Kraft gegen eine Machtübernahme durch die umstrittene Investorenfamilie Hastor. Sie wolle Vorstandschef Hartmut Müller ablösen und den Aufsichtsrat mit eigenen Vertrauensleuten neu besetzen, teilte das Unternehmen am Dienstag (31. Januar) mit.

Die Familie Hastor hatte im vergangenen Sommer durch den Zuliefererstreit ihrer Prevent-Gruppe mit Volkswagen für Schlagzeilen gesorgt.

Die Grammer AG mit Sitz im bayerischen Amberg baut für VW, BMW, Daimler und andere Kunden Kopfstützen, Sitze und Armaturenbretter und beschäftigt rund 12.000 Mitarbeiter. Wichtige Kunden verfolgten den Anteilsbesitz der Familie Hastor sehr genau und sähen die die Unabhängigkeit der bestehenden Organe der Grammer AG als unerlässlich an, teilte das Unternehmen mit.

Die Investoren Cascade und Halog, hinter denen die bosnische Familie Hastor stehe, hielten zusammen inzwischen mehr als 20 Prozent der Grammer-Aktien. Cascade fordere eine außerordentliche Hauptversammlung und wolle fünf der sechs Aufsichtsratssitze mit ehemaligen oder aktuellen Prevent-Mitarbeitern besetzen. Die Ziele seien jedoch nicht bekannt, ein klärendes Gespräch sei nicht zustandegekommen, teilte Grammer mit und warnte vor einer Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär.

VW-Konzernchef Matthias Müller hatte nach dem Streit mit Prevent, der in Emden, Wolfsburg und anderen Werken zu Produktionsausfällen geführt hatte, Konsequenzen beim Einkauf angekündigt. Im Januar ist die Hastor-Investmentgruppe Tahoe beim schwäbischen Küchenhersteller Alno eingestiegen, inzwischen hat Alno einen Sparkurs mit Stellenabbau angekündigt.


Die Top 10 der größten deutschen Automobilzulieferer

Eberspächer Logo
Platz 10 unter den deutschen Top 10: Eberspächer. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich der Zulieferer um zwei Plätze nach oben arbeiten - von Rang 57 auf 55 im Gesamtranking.
Hella Hauptsitz
Platz 9: Hella. Im Gesamtranking auf Platz 43, ist der Lippstädter Zulieferer von Platz 40 auf Platz 43 leicht abgerutscht.
Brose Coburg
Platz 8: Brose. Die Coburger verbesserten sich im Top 100-Ranking von Platz 43 auf Platz 37 in diesem Jahr.
Hauptquartier ThyssenKrupp
Platz 7: ThyssenKrupp. Die Automobilzulieferer-Sparte des Konzerns belegt im Gesamtranking Platz 24 - gegenüber Rang 21 im Vorjahr.
Schaeffler-Hauptsitz
Platz 6: Schaeffler. Platz 23 im Gesamtranking bedeutet eine Verbesserung der Herzogenauracher um einen Rang gegenüber dem Vorjahr.
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Platz 5: BASF. Rang 21 unter den weltweiten Top 100 der Automobilzulieferer für die Ludwigshafener - gegenüber dem 19. Platz im Jahr 2015.
Mahle, Stuttgart
Platz 4: Mahle. Gesamtrang 18 bedeutet für die Stuttgarter eine Verbesserung um zwei Plätze zum Vorjahr.
ZF Friedrichshafen, Hauptsitz
Platz 3: ZF. Gesamtrang 6 unter den Top 100 - gegenüber 2015 hat sich an der Platzierung nichts geändert.
Continental
Platz 2: Continental. Die Hannoveraner belegen wie im Vorjahr auch im Gesamtranking den zweiten Platz unter den weltweit größten Automobilzulieferern.
Bosch Logo
Platz 1 sowohl unter den deutschen Zulieferern wie auch global: Bosch - auch hier hat der Platzhirsch seine Position zum Vorjahr gehalten.