Volkswagen verkündet einen weiteren Schritt zur CO2-neutralen Großserienfertigung von Elektroautos. Im Werk Zwickau wurde nun der letzte Teil einer grünen Logistikkette von Polen über Braunschweig an den sächsischen Standort in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um eine Anlage, die Batteriesysteme vollautomatisch von den ankommenden Zügen ablädt. Der CO2-Ausstoß soll damit Angaben des Unternehmens zufolge um rund 11.000 Tonnen jährlich im Vergleich zum Transport per Lkw sinken.
Im Volkswagen-Konzern ist Zwickau das Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Europa, ID.3 und ID.4 werden hier bilanziell klimaneutral gefertigt. Um die Batterien möglichst umweltschonend nach Zwickau zu bringen, werden die Zellmodule per Bahn beim Lieferanten im polnischen Wrocław abgeholt und zunächst in das Braunschweiger Werk der Volkswagen Group Components gebracht. Beim Zugtransport mit DB Cargo kommt in Deutschland 100 Prozent Ökostrom zum Einsatz. In Braunschweig werden die Zellen vollautomatisch entladen und zu Batteriesystemen montiert. Diese werden vollautomatisch auf den Waggon aufgeladen und wiederum per Schiene nach Zwickau transportiert. Für die letzte Meile zwischen der Be- und Entladestation Harvesse und der Braunschweiger Werkshalle werden die Transportbehälter auf E-Lkw umgeladen, da in Braunschweig der Gleisanschluss noch nicht direkt an die Montagestelle führt.
Für den Transport haben Logistiker des Volkswagen Konzerns Spezialbehälter entwickelt, in denen sowohl die Zellmodule als auch die fertig montierten Systeme befördert werden. Der hohe Automatisierungsgrad sei eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Batteriemontage an deutschen Standorten, heißt es im Unternehmen. Herzstücke der Anlagen in Braunschweig sind die Ladewagen und in Zwickau die Ladelifte mit jeweils einem Eigengewicht von rund 25 Tonnen. Sie fahren auf eigenen Schienen entlang des Zuges und heben die Spezialbehälter mit Batteriemodulen beziehungsweise Batteriesystemen automatisch aus oder in die Waggons. Das Be- oder Entladen eines Zugs dauert Volkswagen zufolge nur rund fünf Stunden.