Vorstandschef Müller vor dem Aus?

VW erwägt Wechsel an der Spitze: Diess soll Müller ablösen

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VW-Chef Matthias Müller
VW-Vorstandschef Matthias Müller beim Genfer Autosalon 2018: Müller habe "seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an den angedachten Veränderungen mitzuwirken", so der Konzern in einer Mitteilung.

Bei Volkswagen stehen möglicherweise Änderung in der Führungsspitze ins Haus. In diesem Zusammenhang schloss der DAX-Konzern auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden explizit nicht aus.

Wie der Wolfsburger Autohersteller mitteilte, erwägt er eine "Weiterentwicklung der Führungsstruktur für den Konzern, die auch mit personellen Veränderungen im Vorstand und mit Änderungen bei den Ressortzuständigkeiten im Vorstand verbunden wäre".

Update von 14:52 Uhr mit Material von dpa: Müller werde abgelöst, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Sein Nachfolger solle Herbert Diess werden, der die Kernmarke VW führt.

Auf Grundlage dieser Überlegungen führe der Aufsichtsratsvorsitzende derzeit Gespräche mit verschiedenen Mitgliedern des Kontrollgremiums und des Vorstands, hieß es weiter. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller habe seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, an den angedachten Veränderungen mitzuwirken. Die Volkswagen AG unterstrich jedoch, dass es noch völlig offen sei, ob diese Erwägungen und Gespräche tatsächlich zu einer Weiterentwicklung der Führungsstruktur oder zu personellen Veränderungen im Vorstand führen werden.

Personelle Veränderungen im VW-Vorstand könnten auch zu entsprechenden Veränderungen im Vorstand der Porsche Automobil Holding SE führen.

Fotoshow: Die wichtigsten Personalien der Autobranche 2017

Christine Hohmann-Dennhardt_VW
Die einzige Frau im VW-Vorstand geht: Nur ein Jahr, nachdem die frühere Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt von Daimler als Vorstand für Integration und Recht nach Wolfsburg wechselte, verlässt sie im Januar 2017 schon wieder das Unternehmen.
Kurt Michels_VW
Nach Hohmann-Dennhardt holt Volkswagen erneut einen Manager von Daimler:Kurt Michelswar bei Daimler zuständig für die Einhaltung gesetzlicher Regeln im Lkw-, Bus- und Nutzfahrzeuggeschäft.
Jozef Kabaň_BMW
BMW holt Sdoka-Stardesigner Jozef Kabaň:Bei der tschechischen VW-Tochter prägte besonders die kantige Designsprache der aktuellen Modelle. Bei den Münchnern übernimmt er die Verantwortung für das Design der Marke BMW.
Peter Mertens_Audi
Peter Mertens wird Audi-Technikvorstandund damit zur heißesten Personalien der vergangenen Jahre in Ingolstadt. Ulrich Hackenberg, einst der ganz starke Mann bei Audi, musste gleich zu Beginn des VW-Abgasskandals seinen Posten räumen.
Carlos Ghosn_Nissan_Renault_Mitsubishi
Chef von Renault, Nissan und Mitsubishi zu sein, ist wohl doch etwas viel: Jedenfalls gabCarlos Ghosn beim japanischen Autohersteller Nissan seinen Posten nach 18 Jahren auf.Dafür bleibt er aber Chef von Renault und Mitsubishi.
Audi_Rupert Stadler
Er hatte kein einfaches Jahr: Audi-Chef Rupert Stadler –kritisiert vom Betriebsrat,belastet vom ehemaliger Leiter der Audi-Dieselentwicklung,verhört von Ermittlern. Dann meldete sich VW-Chef Matthias Müller zu Wort: "Der Aufsichtsrat spricht Rupert Stadler sein Vertrauen aus", sagte Müller, der zugleich auch Vorsitzender des Audi-Aufsichtsrates ist.Jetzt geht der Audi-Chef die Strategie 2025 an.
Sergio Marchionne_FCA
Ein Top-Manager bereitet sich frühzeitig auf seinen Abgang vor:Sergio Marchionne wird Fiat Chrysler 2019 verlassen, teilte der Autoriese mit. Er selbst sagte gegenüber Bloomberg Businessweek: "Ich werde zweifellos etwas anderes machen."Sein Nachfolger soll Marchionne nach definitiv aus den eigenen FCA-Reihen kommen.
Mark Fields_Jim Hackett_Ford
Ford hat einen neuen Chef:Mark Fields (links) geht nach 28 Jahren bei Ford in Rente, Jim Hackett (rechts) übernimmt die Führung.
Karl-Thomas Neumann_Michael Lohscheller_Opel
Karl-Thomas Neumann (links) trat diesem Jahr als Opel-Chef in zurück.Als Nachfolger hat der Autobauer den bisherige Finanzvorstand Michael Lohscheller ernannt.
Tesla_Musk
Mit seinem Model 3 wollte Tesla-Chef Elon Musk den Sprung in den Volumenmarkt schaffen.Nun droht sich die Produktion des Wagens zum Debakel zu entwickeln.Die hohen Kosten für das Model 3 haben Tesla stärker als erwartet in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich fiel in den drei Monaten bis Ende September ein Verlust in Höhe von 619 Millionen Dollar (533 Mio. Euro) an. Es ist der höchste Fehlbetrag, den Tesla seinen Aktionären bislang in einem Quartal zugemutet hat.Zudem feuerte der Autobauer mitten in der extrem holprig verlaufenden Hochlaufphase der Model 3-Produktion hunderte Mitarbeiter.
Tina Müller_Opel
Opel-Marketing-Chefin Tina Müller verließ überraschend das Unternehmen.Sie wurde zur neuen CEO bei Douglas berufen.
Benedikt Schell_CXO_Daimler
Neue Geschäftfelder erklimmen: Das will Daimler und hat seinen Vorstand um einen neuen Bereich erweitert.Der deutsche Autokonzern hat Benedikt Schell zum Chief Experience Officer (CXO) ernannt.In dieser Funktion verantwortet Schell den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle des Finanz- und Mobilitätsdienstleisterbereichs Daimler Financial Services sowie die weltweite Kunden- und Digitalstrategie.
Travis Kalanick_Uber
Erst schien Uber der Überflieger der Branche zu sein, dann folgten schwere Turbulenzen. Im Jahr 2017 folgte eine Negativschlagzeiler der nächsten.Jetzt nimmt sich Mitbegründer Uber-Chef Travis Kalanick eine unbefristete Auszeit.
VW-Konzernchef Matthias Müller
Ein Interview mit Folgen:Nachdem VW-Konzernchef Matthias Müller ein Ende der Diesel-Steuervorteile anregte, echauffiert sich die Branche.Gerade BMW und Mercedes-Benz sind auf den Diesel voll angewiesen. Auch Verbände und Politiker melden sich nach dem Diesel-Interview zu Wort.Einer der wenigen Fürsprecher: Ferdinand Dudenhöffer.