VW und Xpeng machen auch bei Verbrennern gemeinsame Sache
Auf der Auto Shanghai präsentierte VW drei neue NEVs für den chinesischen Markt.
(Bild: Volkswagen)
Neben E-Autos sollen künftig auch Volkswagens Plug-in-Hybride und Verbrenner in China von einer gemeinsamen E/E-Architektur mit Xpeng profitieren. Die anvisierte „China Speed“ soll nicht vom Antrieb abhängen.
Um auf dem so wichtigen und zugleich so schwierigen Markt in China mithalten zu können, hat Volkswagen zuletzt die Kooperation mit dem aufstrebenden OEM Xpeng weiter vertieft. Im kommenden Jahr wollen die Partner eine gemeinsame E/E-Architektur auf Basis der China Main Platform (CMP) für vier neue Elektromodelle im Einstiegssegment auf die Beine stellen. VWs Ziel: Geringere Entwicklungskosten, die Digitalisierung der Modellpalette im Reich der Mitte und mehr Geschwindigkeit unter dem Mantra „China Speed“.
Nun folgt der nächste, etwas überraschende Schritt beim Ausbau der Partnerschaft zwischen VW und Xpeng: Die beiden OEMs wollen nun auch gemeinsam an Plug-in-Hybriden und Verbrennern arbeiten. Überraschend, weil Xpeng eigentlich ein reiner Elektrohersteller ist. Profitieren wird daher vor allem VWs gesamtes Fahrzeugportfolio in China.
„Plattformisierung“ soll antriebsunabhängig greifen
Xpeng schreibt in einer Mitteilung, dass, „basierend auf dem gemeinsamen strategischen Ziel, den Anwendungsbereich der E/E-Architektur innerhalb des Volkswagen-Konzerns zu erweitern und eine plattformübergreifende sowie antriebsübergreifende Plattformisierung zu realisieren“, die technische Zusammenarbeit nun erweitert werde. Die „Plattformisierung“ soll vor allem Volkswagens Bestrebungen im Bereich Software-Defined-Vehicle zugute kommen, die ja unabhängig von der Antriebsform vorangetrieben werden. Am Ende soll der Autobauer zu schnelleren Software-Iterationen und OTA-Updates kommen und letztlich die Entwicklungszyklen deutlich verkürzen können.
Volkswagens China-Chef Ralf Brandstätter unterstrich noch einmal, dass die Zusammenarbeit mit Xpeng nicht an der Antriebsform hänge. „Wir beschränken technologische Exzellenz nicht auf einen einzigen Antriebstyp. Durch die Erweiterung der China-Elektronikarchitektur auf unsere leistungsstarke Flotte von Verbrennungsmotoren stärken wir unsere technologische Führungsposition im Bereich konventioneller Antriebe“, so Brandstätter. Gleichzeitig wolle man systematisch die Kostenbasis senken und ermöglichen, weiterhin attraktive Angebote für Kunden auf dem hart umkämpften chinesischen Automobilmarkt zu machen.
Volkswagen will in China wieder angreifen
Volkswagen führt in China einen immer härter werdenden Preiskampf, vor allem im E-Auto-Segment und mit hiesigen Konkurrenten wie BYD oder Nio. Im vergangenen Jahr sind VW-Auslieferungen erstmals seit 2012 um zehn Prozent geschrumpft und unter die Marke von drei Millionen Fahrzeugen gesunken. Und während das erste Halbjahr 2025 deutlich positivere Entwicklungen beim globalen Absatz für Volkswagen bereithielt, gingen die Auslieferungen auf dem chinesischen Markt weiter zurück (-2.3 Prozent).
Nicht zuletzt die 2023 geschlossene Partnerschaft mit Xpeng soll jetzt die Trendwende auch in China einläuten. Auf der Auto Shanghai präsentierte der OEM neun NEVs (New Engery Vehicle) für den chinesischen Markt. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 20 neue NEV-Modelle auf den Markt kommen.