VW-Produktionschef Andreas Tostmann

VW-Produktionschef Andreas Tostmann: "Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in jedem Werk muss den 'Lean'-Gedanken verinnerlichen und danach handeln." (Bild: Volkswagen)

Bis 2025 soll die Produktivität weltweit um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 gesteigert werden. Damit leiste die Produktion einen "wesentlichen Beitrag" zur Erreichung des Renditeziels von über 6 Prozent für die Marke Volkswagen.

"Die Werke müssen schneller, schlanker und effizienter werden", sagte der Manager laut Mitteilung im Berliner Motorwerk bei einer Veranstaltung zu Führungskräften. Bei den Fabrikkosten und Investitionen wolle der Wolfsburger Konzern "massiv reduzieren".

VW-Chef Herbert Diess will die Kernmarke, die im Vergleich zu anderen Volumenmarken bei der Profitabilität zurückliegt, auf Profit trimmen. Mit dem Betriebsrat hatte er sich nach teils harten Verhandlungen auf den sogenannten Zukunftspakt verständigt, mit dem erhebliche Einsparungen verbunden sind.

Die Prozess- und Produktionsoptimierung spielt laut VW in allen Handlungsfeldern eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Strategie. Die Komplexität soll deutlich verringert werden. „Die Werke müssen schneller, schlanker und effizienter werden: bei den Fabrikkosten pro Fahrzeug, den Investitionen in neue Anlagen und Produkte sowie den Hours per Unit (HPU), also den direkten sowie den indirekten Stunden, die für den Bau eines Fahrzeugs im Unternehmen aufgewendet werden", so Tostmann. "Bei den Fabrikkosten und Investitionen werden wir massiv reduzieren, zum Beispiel durch die Wiederverwendung vorhandener Anlagen und Fabrikstrukturen und konsequente Standardisierung. Dadurch wollen wir die Investitionen gegenüber heute um über 1,5 Mrd. Euro reduzieren“, so Tostmann.

Als gutes Beispiel nannte Tostmann das Projekt „fit for finish“ im Handlungsfeld „Nacharbeitsfreie Produkte und Prozesse“. Damit sei es gelungen, den Aufwand zur Sicherstellung der Qualitätsansprüche erheblich zu reduzieren und seit 2016 rund 130 Mio. Euro pro Jahr zu sparen. Die Initiative wurde inzwischen auch von anderen Konzernmarken übernommen, so Tostmann. Das Unternehmen habe zusätzliche Einsparpotentiale von gut 200 Mio. Euro pro Jahr identifiziert.

Ein weiterer Ansatz sei die Initiative „best of copy“, mit sich Lösungen aus einem Werk schnell und pragmatisch in die weltweiten Standorte übertragen lassen. "Auf diese Weise senken wir die Planungskosten und nutzen die Stärken unseres großen Produktionsnetzwerkes noch besser", sagte der Produktionsvorstand laut einer VW-Mitteilung.

Die Umweltkennzahlen ihrer Standorte will die Marke gegenüber dem Referenzjahr 2010 um 45 Prozent verbessern. Andreas Tostmann dazu: „Durch die verbesserte Ressourcen-Effizienz, die wir durch Think Blue.Factory schon jetzt erreicht haben, konnten wir seit 2010 auch 130 Millionen Euro einsparen. Die wesentlichen Umweltkennzahlen wurden im Schnitt bereits um 30 Prozent gesenkt. Unser Langzeitziel ist „Zero Impact“: die CO2-neutrale Produktion.

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