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Elektroautos werden sich künftig dem Preisniveau von Verbrennern angleichen, so eine Studie von Consors Finanz. (Bild: Adobe Stock / TheSupporter)

Das europäische Straßenbild ist seht heterogen: Während Elektroautos 2023 in Norwegen bereits 82,4 Prozent aller Neuzulassungen ausmachten, lag der Wert in Deutschland oder Frankreich bei unter 20 Prozent. Vor allem der Wegfall der Kaufprämie in Deutschland hat dem Markt einen deutlichen Dämpfer verpasst. Gleichzeitig spielen zwei Drittel der potenziellen Käufer in Deutschland und Frankreich mit dem Gedanken, ein Elektrofahrzeug anzuschaffen, in Italien und Spanien liegen diese Werte sogar bei 94 und 79 Prozent.

Den Kaufpreis für Elektroautos hält immer noch die Hälfte der Europäer für zu hoch. Bernd Brauer, Head of Mobility bei Consors Finanz, glaubt jedoch, dass sich in diesem Punkt kurz- bis mittelfristig am meisten verändern wird: „2024 und 2025 werden Jahre der Preisbereinigung werden, insbesondere im Massenmarkt.“ Asiatische – vor allem chinesische – Produzenten haben den Wettbewerb deutlich erhöht. Mit den aktuell beschlossenen Handelsschranken für die Hersteller aus Fernost könnte sich der Wettbewerbsdruck kurzfristig etwas verringern. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die hiesigen Autobauer generell an ihren Preisstrukturen arbeiten müssen, um die Nachfrage zu bedienen“, so Brauer.

Grafik Consors Finanz Gründe gegen E-Autokauf

Infrastruktur ist besser als ihr Ruf

„Soll sich die Elektromobilität nachhaltig durchsetzen, müssen sowohl das Netz an Ladesäulen als auch die Reichweite der E-Autos kontinuierlich ausgebaut werden“, sagt Brauer. Die Sorge um eine ausreichende Stromversorgung hält sich in Europa recht hartnäckig. 35 Prozent der Befragten in Europa wollen deshalb noch kein Elektroauto erwerben. Der Mobility-Experte ist jedoch davon überzeugt, dass insbesondere Deutschland in diesem Bereich besser aufgestellt sei als vielfach angenommen. Nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur sei die Zahl der Ladepunkte Anfang des Jahres im Vorjahresvergleich um insgesamt 40 Prozent gestiegen. Etwa acht reine Elektroautos teilen sich damit einen öffentlichen Ladepunkt. In Ballungsgebieten und entlang der Autobahnen könne man inzwischen sehr komfortabel mit dem E-Auto von A nach B kommen, so Bauer. Im ländlichen Raum herrsche jedoch Handlungsbedarf.

„Wir befinden uns in Sachen Elektromobilität noch mitten in einem Prozess, der aber sowohl für Verbraucher:innen als auch für die deutschen Autobauer in eine gute Richtung geht“, resümiert Brauer. Die Effizienzsteigerungen, die E-Autos allein in den vergangenen fünf Jahren erreicht haben, bezeichnet Brauer als beachtlich. Dass die staatliche Förderung in Deutschland abrupt abgeschafft wurde, habe den Durchbruch der Technologie etwas ausgebremst. „Ich vertraue aber den ganz normalen Regeln des Markts“, so Bauer.

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