Insgesamt gehen die Autoren der Studie bis 2040 von einem jährlichen Absatzwachstum von 1,1 Prozent aus. Zudem sei 2040 damit zu rechnen, dass rund 70 Prozent aller Neuwagen über einen rein elektrischen Antrieb verfügen. Weitere wichtige Veränderungen sehen die Analysten in der stärkeren Automatisierung sowie der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen, die Software stärker in den Fokus rückt.
In den westlichen Märkten in Europa, den USA und Kanada habe die Branche bereits „Peak Auto“ erreicht. In Zukunft sei Stagnation oder ein leichtes Schrumpfen der Märkte zu erwarten. Stärkere Zunahmen der Neuzulassungen seien vor allem in China (plus 1,2 Prozent pro Jahr), Süd- und Mittelamerika (2,4 Prozent) sowie Indien (4,2 Prozent) zu erwarten.
Auch bei neuen Mobilitätsformen lohnt der Studie zufolge ein genauer Blick: Zwar sei mit einer Mehrheit elektrischer Zulassungen im Jahr 2040 zu rechnen, allerdings gebe es derzeit keine Anzeichen, dass sich andere Energieformen wie Wasserstoff oder E-Fuels in der Masse durchsetzen würden. Ebenfalls geringer als bisher angenommen seien die Auswirkungen von Shared Mobility-Plattformen, die die private Autonutzung eher ergänzen als ersetzen würden.
„Der weltweite Wandel der Automobilindustrie ist unaufhaltsam und wird sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen“, sagt Felix Mogge, Partner bei Roland Berger. „Das hohe Veränderungstempo wird zahlreiche Unternehmen überfordern. Dennoch ist Schwarzmalerei fehl am Platz, denn der Umbruch bringt viele neue Chancen mit sich, von denen profitieren wird, wer sich klug positioniert.“
Um nicht von der chinesischen Konkurrenz überholt zu werden, rät der Analyst westlichen Herstellern dazu, die eigene Effizienz zu steigern. „Wenn die westlichen Hersteller zusätzlich ihre Herangehensweisen radikal ändern, zum Beispiel mehr auf standardisierte Hardware oder Softwareplattformen von Drittanbietern zurückgreifen, dann könnten sie ihre kostenseitige Wettbewerbsfähigkeit zurück erlangen“, so Mogge.