
Griff bei Delo zur Klebepistole: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (Mitte). Sie befürwortet eine steuerliche Forschungsförderung für alle Unternehmen. (Bild: Delo)
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka höchstpersönlich griff zur Klebepistole, um der offiziellen Eröffnung des neuen Delo-Verwaltungsgebäudes im oberbayerischen Windach eine besondere Note zu verleihen.
Das moderne Gebäude fügt sich harmonisch in die bestehende, gradlinige Bebauung mit ihrem lockeren Campuscharakter ein. Bei der Innenarchitektur legte das Unternehmen besonderen Wert auf gute Arbeitsbedingungen, Transparenz und Flexibilität. „Es gibt viel Platz für temporäre, interdisziplinäre Projektteams, was ‚agiles Arbeiten‘ fördert und unsere Innovationskraft weiter stärken soll“, sagt Dr.-Ing. Wolf-Dietrich Herold, Geschäftsführender Gesellschafter von Delo. Der Mittelständler, der neben Industrieklebstoffen auch Dosier- und Aushärte-Equipment entwickelt und herstellt, erzielte zuletzt 38 Prozent des um 18% gegenüber Vorjahr (31.03.) auf 95 Millionen Euro gestiegenen Umsatzes mit Produkten, die jünger als drei Jahre sind. Die FuE-Quote beträgt 15% des Umsatzes, 19% der aktuell 580 Mitarbeiter sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.

„Deutschland ist stark als Innovationsführer und Exporteur von forschungsintensiven Gütern. Dafür brauchen wir neben guten politischen Rahmenbedingungen mutige Unternehmen wie Delo, die mit innovativen Produkten internationale Märkte erreichen und erfolgreich Nischen besetzen. Solche ,Hidden Champions' unterstützen wir, mit Forschung und mit einer modernen Fachkräfteausbildung", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei ihrem zweistündigen Unternehmensbesuch.
Wie bei den bestehenden Gebäuden besitzen alle Büros im Neubau Glasfronten nach innen. Das sorgt nicht nur für viel natürliches Tageslicht, sondern fördert auch den Austausch. „Durch die Türen und Wände aus Glas sieht man gleich, ob ein Kollege telefoniert oder gerade Zeit hat“, so Herold. „Der Weg zur Besprechung in der nächsten WLAN-Arbeitslounge beträgt meist nur wenige Meter. Offenheit, Erreichbarkeit und kurze Wege – das spiegelt unsere gelebte Kommunikationskultur wider.“
In den letzten Jahren hatte Delo bereits die Labor-, Produktions- und Lagerkapazitäten erweitert. Da das Unternehmen seit Bezug des Standorts Windach 2007 die Mitarbeiterzahl von 180 auf 580 mehr als verdreifacht hat, wurde nun ein auch neues Verwaltungsgebäude nötig. Zudem investiert Delo derzeit in den Ausbau der chemischen Synthese. Künftig wird dort dreimal so viel Platz für das Herstellen eigener Rohstoffe zur Verfügung stehen.
Einer der für das Delo-Geschäft marktseitig verantwortlichen Wachstumstreiber mit klar zweistelligen Werten ist die Automobilbranche. Denn in den Fahrzeugen kommen mehr Displays zum Einsatz und die Zahl der sensorgestützten und kamerabasierten Fahrerassistenzsysteme nimmt zu. Stephan Tremmel, Business Developement Manger bei Delo, erklärt: „Dieser Trend zu mehr Sensorik, Optik und Elektronik und konfrontiert die Fertigungstechnik in der Folge mit einer Vielzahl an Elementen, welche man verbinden und schützen muss. Allein dadurch tun sich weitere Felder für neue, spezifische Klebstoffe auf. Auch die Anforderungen an die Bauteile kamerabasierter Fahrerassistenzsysteme steigen stetig, da höchste Qualität und Zuverlässigkeit bei Linsenqualität und Pixeldichte verlangt werden. Die dort verwendeten, temperaturempfindlichen Materialien verlangen nach neuen Spezialklebstoffen. Vor diesem Hintergrund ist für mich eine Sättigungsgrenze für Klebstoffe im Automobilbau noch lange nicht erkennbar.”
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