In vielen deutschen Unternehmen des Mittelstandes sind im Bereich Industrie 4.0 oft nur Einzelanwendungen umgesetzt worden, die nicht optimal mit der Wertschöpfungskette verknüpft sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, für die Führungs- und Fachkräfte des Mittelstands aus fünf Branchen befragt wurden.
Gleichzeitig zeigt die Erhebung auch, dass rund sieben von zehn Befragten in den kommenden zwei Jahren ihre Investitionen steigern wollen. Im Durchschnitt sind 20 bis 30 Prozent der gesamten Investitionsbudgets für Digitalisierung vorgesehen.
„Obwohl die Digitalisierung in den meisten deutschen Unternehmen ganz oben auf der Agenda steht, existiert die digitale Fabrik bislang erst in Ansätzen“, sagt Oliver Knapp, Partner und Leiter der Innovationsplattform Next Generation Manufacturing bei Roland Berger. „In den meisten Fällen sind die existierenden Anwendungen einzelfallbezogene Lösungen, entwickelt für ganz spezielle Aufgaben.“ Hier fehle es an einer klaren Positionierung und entsprechenden Strategien.
40 Prozent aller Industrie 4.0-Projekte im Mittelstand befinden sich der Studie zufolge noch im Ideenstadium, 25 Prozent in der Planung. Wo neue Technologien bereits verwendet werden, nennen die Unternehmensvertreter vor allem das Verbessern von Prozessen (64 Prozent) und Senken von Kosten (44 Prozent) als Haupttreiber für die Digitalisierung, gefolgt von Qualitätssteigerungen (24 Prozent).
Bereits eingesetzte Anwendungen fallen zu einem Viertel in die Kategorien Big Data und Data Analytics auf Basis von KI. Rund 23 Prozent fallen in den Bereich Automatisierung und Robotik.