Zahlreiche Maßnahmen

Volkswagen Nutzfahrzeuge modernisiert Werk Hannover

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Das Volkswagen Nutzfahrzeuge-Werk in Hannover aus der Vogelperspektive.
In Hannover wurden die dreiwöchige Sommerpause für Anpassungen in der Produktion genutzt.

Die Sommerpause wird bei Volkswagen Nutzfahrzeuge traditionell für Anpassungen in der Produktion genutzt. In diesem Jahr ziehen sich die Maßnahmen über alle Gewerke. Auch ein neues Pilotprojekt geht damit an den Start.

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat die dreiwöchige Sommerpause im Werk Hannover für zahlreiche Modernisierungen genutzt. „Wir haben im Urlaubskorridor viele Instandhaltungsmaßnahmen umgesetzt, um einerseits den T6.1 bis kommenden Sommer weiter erfolgreich zu fertigen und zeitgleich die Produktionsvolumen von ID. Buzz und Multivan wie geplant hochzufahren“, erklärt Andreas Laue, Leiter der Standortplanung in Hannover.

Zu den mehr als 550 Maßnahmen in Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage gehörten auch Umbauten an Anlagen, um Energie einzusparen oder die Ergonomie zu verbessern. In der Lackiererei wurden etwa 6.500 Leuchten gegen sparsame LED-Leuchtmittel ausgetauscht. „Damit sparen wir allein 1.100 Megawatt Energie im Jahr“, so Laue. Bis zum Jahresende soll das Gewerk vollständig auf LED-Leuchten umgerüstet sein.

Neues KI-Pilotprojekt in der Montage

Im Presswerk standen zudem Arbeiten an einer der größten Pressenstraßen im Volkswagen-Konzern an: In der Servo-Presslinie PXL wurde der Greifarm einer Einzelpresse und das sogenannte Tischkissen – auf dem die bis zu 65 Tonnen schweren Einzelwerkzeuge aufliegen – ausgetauscht. Ein neues Auslaufband ist nun in der Höhe und Neigung anpassbar, was ein verbessertes Herausheben der Pressteile ermöglichen soll.

Zudem hat VWN an einem Bandabschnitt in der T6.1 und Multivan Montage mit einem Pilotprojekt begonnen. Ein Kamerasystem soll dort Anomalien beim Verbau von Kabelsträngen erkennen. Das System lernt dank künstlicher Intelligenz eigenständig, welche Varianten des Verbaus korrekt sind. „Wir sammeln mit dem Pilotprojekt wichtige Daten und Erkenntnisse, um die Digitalisierung in der Montage in Zukunft weiter voranzutreiben“, sagt Markenplanerin Pauline Naasner.

KI in der Bulli-Montage: Planerin Pauline Naasner zeigt die vormontierten Kabelstränge, das selbst-lernende Kamerasystem erkennt Anomalien beim Verbau in Echtzeit.
Planerin Pauline Naasner zeigt die vormontierten Kabelstränge für das selbstlernende Kamerasystem in der Montage.
Neues Auslaufband im Presswerk: die Planer Heiko Mudra (rechts) und Maik Thiele überprüfen das neue Band, welches bedarfsgerecht in der Höhe und Neigung eingestellt werden kann.
Das neue Band im Presswerk kann bedarfsgerecht in Höhe und Neigung eingestellt werden.
Alles im Lot in der Presse: Der neue Greifer und das Tischkissen werden von (v.l.) Alim Ertürk (Instandhalter), Andreas Laue (Leiter Standortplanung), Martin Küster (Instandhaltung Presswerk), Heiko Mudra (Planer Presswerk), Stefan Litek (Leiter Presswerk) und Christian Pastler (Instandhaltung Presswerk) eingemessen.
In der Presse wurden der neue Greifer und das Tischkissen eingemessen.