Zahlreiche Krisen haben dem Automarkt in den letzten Jahren schwer zugesetzt. 2024 sind jedoch Zeichen der Erholung erkennbar.
Viele etablierte Autobauer haben 2024 weniger Autos verkauft. Vor allem die Schwäche in China macht sich bemerkbar. Viele jüngere Marken trumpfen dagegen mit Absatzrekorden auf. Alle Zahlen auf einen Blick, inklusive erster Halbjahreszahlen aus 2025.
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Die ersten beiden Quartale von 2025 ist rum und es gibt erste Anzeichen von Erholung. Generell waren die ersten fünf Jahre der neuen Dekade geprägt von extremen Einflüssen. Allen voran die Pandemie sorgte in den Jahren 2020 und 2021 für starke Schwankungen bei den Absätzen der einzelnen Autobauer. Noch extremer wirkten sich für viele OEMs die Folgen des Ukraine-Kriegs aus. Zwar dauert dieser noch immer an, doch bereits 2023 Jahr waren die Auswirkungen auf die Autobranche weniger deutlich. Zwar ist das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht – der Trend aber war positiv. Doch 2024 ging es insbesondere für traditionelle OEMs wieder bergab. Während innerhalb Europas 2024 10,63 Millionen Autos verkauft wurden – 0,8 Prozent mehr als 2023 – sprechen die weltweiten Absätze vieler Hersteller eine andere Sprache. Von den zehn größten Herstellern konnten lediglich Geely, Ford und BYD ihre Absatzzahlen verbessern. Die restlichen Sieben mussten, teils deutlich, federn lassen.
Absatz der einzelnen Marken 2024:
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Die Absatzzahlen der Autobauer nach zwei Quartalen
Zur Jahresmitte 2025 zeigt sich die globale Automobilbranche unter Druck: Zwar setzen viele Hersteller weiterhin auf ambitionierte Elektrifizierungsstrategien, doch die Realität auf den Märkten ist deutlich komplexer. Während einzelne Regionen wie Deutschland eine stabile Nachfrage verzeichnen, belasten neue Handelshemmnisse – etwa US-Zölle – sowie ein zunehmend aggressiver Wettbewerb, insbesondere durch chinesische Anbieter, das Geschäft. Die rückläufigen Auslieferungszahlen bei mehreren großen OEMs deuten darauf hin, dass die pandemiebedingten Rekordgewinne der Vergangenheit nicht wiederkehren werden.
„Dies zeigt einmal mehr, dass die exorbitant hohen Zufallsgewinne der Corona-Ära vorbei sind und sich die Gewinngrößen normalisiert haben. Aber es zeigt auch sehr deutlich, dass die deutschen Automobil-Hersteller keine staatlichen Subventionen nötig haben“, sagt Frank Schwope, Lehrbeauftragter für Automotive Management an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin. Gleichzeitig warnt er: „Der Gegenwind durch weltweite Handelshemmnisse wie Zölle und durch neue Hersteller aus China wird nicht abnehmen. Sowohl Mercedes-Benz, als auch Volkswagen und BMW werden auf Jahre Dauerbaustellen bleiben.“ Vor diesem Hintergrund werfen wir einen kritischen Blick auf die aktuellen Absatzzahlen im ersten Halbjahr 2025 – und darauf, welche Marken trotz schwieriger Rahmenbedingungen punkten konnten.
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Zahlen aus 2025
Verluste überall, Mercedes musste mächtig federn lassen.
Zwei Gewinner, zwei Verlierer.
Viele Verlierer, einige Gewinner: Am Ende steht ein Minus im Vergleich zum Vorjahr.
Volkswagen feiert Comeback
Der VW-Konzern hat im ersten Halbjahr 2025 weltweit 4,41 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert – ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark entwickelte sich das Elektrosegment: Mit 465.500 ausgelieferten vollelektrischen Fahrzeugen stieg der BEV-Absatz um 47 Prozent. Der globale Elektroanteil liegt nun bei elf Prozent, in Westeuropa fährt bereits jedes fünfte ausgelieferte Fahrzeug rein elektrisch. Erfolgreichste Modelle sind der Volkswagen ID.4/ID.5 (84.900 Einheiten), der ID.3 (60.700) und der Audi Q4 e-tron (44.600). Auch die Plug-in-Hybride legten deutlich zu: Mit 192.300 Einheiten stieg der PHEV-Absatz um 41 Prozent. Die Gruppe bleibt damit Marktführer im europäischen Elektroautomarkt mit einem BEV-Marktanteil von rund 28 Prozent.
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Audi sackt ab
Im ersten Halbjahr 2025 musste Audi einen spürbaren Rückgang bei den weltweiten Auslieferungen hinnehmen. Die Marke lieferte rund 783.500 Fahrzeuge aus – ein Minus von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen war der chinesische Markt, wo die Auslieferungen um über zehn Prozent zurückgingen. Auch in Nordamerika sank der Absatz deutlich (- 9 Prozent). Lediglich in Deutschland konnte Audi ein leichtes Plus von 0,7 Prozent verzeichnen.
Trotz dieser rückläufigen Gesamtzahlen hebt der OEM den Zuwachs bei den vollelektrischen Fahrzeugen hervor: Mit über 101.000 ausgelieferten BEVs stieg deren Anteil um mehr als 32 Prozent. Besonders gefragt waren der Audi Q4 e-tron (ca. 45.000 Einheiten) und der neue Q6 e-tron (ca. 36.000). In Westeuropa legten die Auftragseingänge für E-Modelle um 70 Prozent zu – ein Lichtblick, der jedoch nicht über die schwache Entwicklung in anderen Regionen hinwegtäuschen kann. In China etwa brachen die BEV-Auslieferungen um 23,5 Prozent ein.
Die Zahlen zeigen: Audi befindet sich in einem schwierigen Transformationsprozess. Die Modelloffensive und die strategische Neuausrichtung – etwa durch die sogenannte „Zukunftsvereinbarung“ – sind noch nicht in der Breite des Marktes angekommen. Gleichzeitig belasten hohe US-Zölle und Restrukturierungskosten die Bilanz. Die operativen Kennzahlen spiegeln das wider: Das operative Ergebnis sank von 1,98 auf 1,09 Milliarden Euro, die operative Umsatzrendite halbierte sich nahezu auf 3,3 Prozent.
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BMW mit leichten Verlusten
Die BMW Group hat im ersten Halbjahr 2025 weltweit 1.207.388 Fahrzeuge ausgeliefert, was einem leichten Rückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders positiv entwickelte sich der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge: Mit 318.949 ausgelieferten Einheiten – darunter 220.540 vollelektrische Modelle – stieg der Anteil um 18,5 Prozent. Die Marke BMW verzeichnete ein starkes Wachstum bei Plug-in-Hybriden mit 98.339 Einheiten, was einem Plus von 28,9 Prozent entspricht. Erfolgreichste Baureihen sind der BMW M5 und der neue M5 Touring, die maßgeblich zum Rekordhalbjahr der BMW M GmbH beitrugen. Auch Mini legte deutlich zu: Mehr als jeder dritte verkaufte Mini war vollelektrisch, was zu einem Gesamtwachstum von 17,3 Prozent führte.
Mercedes-Benz verliert
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Mercedes-Benz verzeichnete im zweiten Quartal 2025 weltweit 453.700 ausgelieferte Pkw – ein Rückgang von neun Prozent, der vor allem auf eine gezielte Steuerung von Absatz und Lagerbeständen im Zuge neuer Zollregelungen zurückzuführen ist. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge liegt weltweit bei 21 Prozent, in Europa sogar bei 40 Prozent. Besonders gefragt waren der GLC, der erneut das meistverkaufte Modell war, sowie der neue CLE mit einem Absatzplus von 66 Prozent im ersten Halbjahr. Auch die G-Klasse konnte mit einem Zuwachs von 56 Prozent überzeugen.
Macan rettet Porsches schlechte Bilanz
Porsche lieferte im ersten Halbjahr weltweit 146.391 Fahrzeuge aus, was einem Rückgang von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gleichzeitig stieg der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge auf 23,5 Prozent. Hauptverantwortlich für diesen Trend ist der neue Macan, der mit über 45.000 Einheiten das meistverkaufte Modell der Marke ist – fast 60 Prozent davon in der elektrischen Variante. Auch der Panamera und der 911 trugen mit stabilen Zahlen zur Gesamtbilanz bei. Während Nordamerika und die Wachstumsmärkte zulegten, belasteten Rückgänge in China und Europa das Gesamtergebnis.
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Hyundai in Deutschland stark
Hyundai konnte im ersten Halbjahr 2025 seine Position als drittstärkster Importeur in Deutschland festigen. Besonders stark entwickelte sich das Elektrosegment: Mit 12.981 vollelektrischen Neuzulassungen verzeichnete die Marke ein Wachstum von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil elektrischer Fahrzeuge an den Gesamtzulassungen lag bei 28 Prozent und damit deutlich über dem Marktdurchschnitt. Erfolgreichstes Modell ist der neue Inster, gefolgt vom Ioniq 5 und dem Kona Elektro.
Volvo muss federn lassen
Im zweiten Quartal 2025 hat Volvo weltweit rund 181.600 Fahrzeuge verkauft, was einem Rückgang von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Auch im ersten Halbjahr insgesamt lag der Absatz um neun Prozent unter dem Niveau von 2024. Die Finanzzahlen sehen ebenfalls schlecht aus – 716 Millionen Euro Verlust von April bis Juni. Im Produktbereich setzt Volvo verstärkt auf Elektromobilität. Der neue EX30 wird nun in Gent produziert, um Zollkosten zu senken, während der EX90 erste Software-Optimierungen erhalten hat. Im Herbst folgt die Markteinführung der vollelektrischen Limousine ES90. Zudem bringt Volvo mit dem XC70 ein neues Plug-in-Hybrid-Modell mit großer Reichweite auf den Markt – zunächst in China. Für 2026 ist der Start des EX60 geplant, der auf einer neuen Elektroplattform basiert und das volumenstärkste Segment bedienen soll.
Gemischtes Bild bei amerikanischen OEMs
Tesla lieferte im zweiten Quartal 2025 weltweit 384.122 Fahrzeuge aus – ein Rückgang von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Einführung der überarbeiteten Variante des Model Y im März konnte den Absatz bislang nicht wie erhofft beleben. Produktionspausen zu Jahresbeginn und eine geringere Nachfrage nach der Vorgängerversion wirkten sich zusätzlich negativ aus. Trotz des Rückgangs lagen die Auslieferungen im Rahmen der Analystenerwartungen. Tesla steht nun vor der Herausforderung, das zweite Jahr in Folge mit rückläufigen Auslieferungen abzuschließen.
GM und Ford wachsen in den USA
General Motors erzielte im ersten Halbjahr 2025 ein Absatzplus von zwölf Prozent in den Vereinigten Staaten und übertraf damit das durchschnittliche Marktwachstum deutlich. Besonders dynamisch entwickelte sich das Elektrogeschäft: Die EV-Verkäufe verdoppelten sich im zweiten Quartal, Chevrolet wurde zur meistverkauften Elektromarke im Land. Der Elektroanteil am Gesamtabsatz liegt bei rund 20 Prozent. Zu den erfolgreichsten Modellen zählen der Chevrolet Equinox, die Cadillac-Elektrofahrzeuge sowie der GMC Sierra.
Ford steigerte seinen Absatz in den Vereinigten Staaten im zweiten Quartal 2025 um 14,2 Prozent auf 612.095 Fahrzeuge und gewann deutlich an Marktanteil. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge lag bei 13,5 Prozent. Besonders erfolgreich war die F-Series mit über 222.000 verkauften Einheiten – das beste zweite Quartal seit 2019.
Bilanzen aus dem ersten Quartal 2025
VW stark bei Stromern, schwach in China
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal 2025 weltweit 2,13 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert – ein leichtes Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während sich die Verkäufe in Nord- und Südamerika sowie in Europa positiv entwickelten, ging der Absatz in China, dem wichtigsten Einzelmarkt des Konzerns, um 7,1 Prozent zurück. Der Rückgang konnte zwar durch Zuwächse in anderen Regionen ausgeglichen werden, verdeutlicht aber die anhaltenden Herausforderungen im chinesischen Markt.
Ein deutliches Wachstum verzeichnete der Konzern im Bereich der vollelektrischen Fahrzeuge (BEV): Die Auslieferungen stiegen weltweit um knapp 59 Prozent auf rund 217.000 Einheiten. Besonders in Europa legte der Absatz stark zu (+113 %), was auch den BEV-Anteil in Westeuropa auf rund 19 Prozent des Gesamtvolumens steigen ließ. In China hingegen brach der BEV-Absatz um rund 37 Prozent ein.
Auf Markenebene legte Volkswagen Pkw mit über 1,13 Millionen Fahrzeugen (+5,1 %) leicht zu, blieb jedoch auch im BEV-Segment mit Abstand vorne. Škoda (+8,2 %) und Seat/Cupra (+5,9 %) verzeichneten ebenfalls Zuwächse, insbesondere bei den E-Modellen. Audi und Porsche mussten hingegen bei den Gesamtverkäufen Rückgänge hinnehmen, obwohl sie bei den BEV-Auslieferungen zulegten.
In Westeuropa stieg die Nachfrage konzernweit um drei Prozent. Die Auftragseingänge legten in der Region um 29 Prozent zu, wobei vor allem neue Elektromodelle gefragt waren. Ob sich dieses Wachstum verstetigen lässt, dürfte auch davon abhängen, wie sich die Märkte angesichts der aktuellen Zollpolotik Donald Trumps in China und den USA weiterentwickeln.
Automobil Produktion Kongress 2025
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China vermiest die Bilanz von BMW in Q1
Die BMW Group hat im ersten Quartal 2025 weltweit 586.149 Fahrzeuge ausgeliefert – ein leichter Rückgang von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund dafür ist der Absatzrückgang in China, wo die Verkäufe um 17,2 Prozent einbrachen. Ohne den chinesischen Markt ergibt sich konzernweit allerdings ein Wachstum von knapp sechs Prozent. In Europa (+6,2 %) und den USA (+4,1 %) entwickelten sich die Verkäufe positiv – zumindest in diesen Regionen scheint sich BMW derzeit stabil behaupten zu können.
Die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge (BEV) stiegen im gleichen Zeitraum um 32,4 Prozent auf 109.516 Einheiten. Besonders stark fiel das BEV-Wachstum in Europa aus (+64,2 %). Die Marke BMW setzte allein 86.449 vollelektrische Modelle ab (+9,9 %), während Mini mit einem BEV-Anteil von über 35 Prozent ebenfalls einen deutlichen Schub im E-Segment verzeichnete. Rolls-Royce hingegen musste einen Rückgang von 9,4 Prozent hinnehmen.
In den USA konnten BMW und Mini zusammen 94.591 Fahrzeuge absetzen, was einem Plus von 4,1 Prozent entspricht. Damit läuft das Geschäft in Nordamerika weiterhin stabil – doch auch hier ist Vorsicht geboten: Die von Präsident Trump angeordneten Importzölle auf europäische Fahrzeuge dürften zur Belastung werden. Ob sich das aktuelle Niveau in einem zunehmend protektionistischen Umfeld halten lässt, ist fraglich.
Von hier an lesen Sie die Zahlen aus 2024
Absatz der zehn größten Autobauer der Welt 2023 und 2024
Toyota verliert, bleibt aber Primus
Die Toyota Motor Corporation setzte mit ihren Marken Toyota, Daihatsu, Lexus und Hino rund 10,8 Millionen Fahrzeuge ab. 2023 waren es noch rund 11,2 Millionen. Während die Kernmarke (inkl. Lexus) nur geringe Verluste von 1,4 Prozent verzeichnete, litt vor allem Daihatsu – minus 32 Prozent.
Marke VW verliert in China
Passend zur Dauerkrisenstimmung in der Kernmarke zeigen sich auch die Absatzzahlen von VW 2024. Insgesamt setzen die Wolfsburger 4,8 Millionen Einheiten ab, das sind rund 1,4 Prozent weniger als 2023. Hauptgrund ist der um 8,3 Prozent gefallene Absatz in China. Auch in Europa fielen die Zahlen um 1,77 Prozent. Dass das Gesamtergebnis nicht noch schlechter aussieht, verdankt man den Nord- und Südamerikanern. Hier konnte VW seine Verkäufe um 18,4 und 21,1 Prozent steigern.
Volkswagen Nutzfahrzeuge lieferte 2024 minimal weniger Modelle aus als im Vorjahr. Insgesamt waren es 408.300 (-0,3 Prozent). Besonders gut liefen der Caddy und der Crafter. Während der ID.Buzz bei 28.7000 Verkäufen verharrte, verloren die T-Modelle um 5,5 Prozent und der Amarok um 20,7 Prozent.
Audis Absatz bricht zweistellig ein
Nach satten Gewinnen im Vorjahr geht die Achterbahnfahrt für Audi weiter: 2024 lieferten die Ingolstädter 1.671218 Fahrzeuge aus – 11,8 Prozent weniger als 2023 (1.895.240). Nicht eine einzige Weltregion fällt dabei posotiv heraus. Lediglich in Europa fiel der Absatz "nur" einstellig (-5,9 Prozent). „Das Jahr 2024 wurde schon zu Beginn als ein Übergangsjahr eingestuft. Wir haben starke Modelle im Anlauf, die allerdings erst sukzessive in den Märkten volumenwirksam werden. Zeitgleich sind einige Modelle ausgelaufen", sagt Marco Schubert, Vorstand für Vertrieb und Marketing. Herausfordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine fehlende Planbarkeit der Förderstrukturen würden aktuell branchenweit für eine gewisse Kaufzurückhaltung sorgen, vor allem bei vollelektrischen Fahrzeugen, moniert Schubert.
Bruchlandung für Porsche in Fernost
Den prozentual größten Absturz im so wichtigen chinesischen Markt erlebt Porsche – minus 28 Prozent. Dass daraus insgesamt "nur" ein Rückgang von drei Prozent resultiert, haben die Stuttgarter den Kunden in allen anderen Teilen der Welt zu verdanken. Vor allem in der Heimat verkaufte Porsche deutlich mehr Autos (+11 Prozent). Der Anteil elektrifizierter Sportwagen erhöhte sich in 2024 von 22 auf 27 Prozent, wovon knapp die Hälfte rein elektrische Fahrzeuge waren.
Skoda, Seat und Cupra wachsen einfach weiter
Die Frage muss man inzwischen ernsthafter denn je stellen: Was wäre der VW-Konzern ohne Skoda, Seat und Cupra? Während die drei Aushängeschilder VW, Audi und Porsche allesamt schwächelten, sorgt das tschechisch-spanische Duo für freudige Gesichter. 926.600 (+6,9 Prozent) lautet die stolze Gesamtzahl an ausgelieferten Fahrzeugen von Skoda. Seat (310.000) und Cupra (248.100) kommen zusammen auf 558.200 Einheiten – ein Plus von 7,5 Prozent. Noch bemerkenswerter ist die spanische Bilanz bei Elektroautos. Während alle anderen Konzernmarken Absatzeinbußen von bis zu 7,8 Prozent hinnehmen mussten, steigerten Seat und Cupra ihre Auslieferungen um sechs Prozent.
Lamborghini mit Rekordjahr
Mit insgesamt 10.687 ausgelieferten Fahrzeugen im Jahr 2024 – einem Plus von 6 Prozent gegenüber 2023 – erzielte Lamborghini das beste Jahresergebnis seiner Geschichte. Die Region EMEA führt das Ranking mit einem Plus von sechs Prozent und 4.227 ausgelieferten Fahrzeugen an, gefolgt von Amerika mit sieben Prozent Zuwachs und 3.712 Exemplaren.
General Motors mit sinkendem Absatz
Auch der US-Autobauer General Motors verzeichnet Verluste. Von 6,19 Millionen Autos reduzierte sich der Absatz auf glatte sechs Millionen. Das entspricht laut GM einem weltweiten Marktanteil von 6,7 Prozent. Der Trend zeigt jedoch nach oben. Das letzte Quartal 2024 lief mit rund 1,75 Millionen verkauften Autos überdurchschnittlich gut.
Der Absatz von Stellantis ist im Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt verkaufte der Konzern rund 5.68 Millionen Fahrzeuge, was einem Rückgang gegenüber den 6,17 Millionen Einheiten im Jahr 2023 entspricht. Besonders in Nordamerika und Europa waren die Verkäufe rückläufig: In Nordamerika sank der Absatz von 1,78 auf 1.53 Millionen Einheiten, während in Europa die Verkäufe von 2,71 auf 2,57 Millionen Einheiten fielen.
Ein ähnlicher Trend zeigte sich im Nahen Osten und Afrika (538.000 Einheiten gegenüber 614.000 im Vorjahr) sowie in Indien und Asien-Pazifik (66.000 gegenüber 91.000). In Südamerika hingegen konnte Stellantis mit 916.000 Einheiten einen leichten Anstieg gegenüber 2023 (879.000) verzeichnen.
Die Marktanteile spiegeln diesen Rückgang wider: In den wichtigsten Märkten Nordamerika (16,4 Prozent statt 17,5 Prozent) und Europa (12,4 Prozent statt 14,8 Prozent) verlor das Unternehmen Anteile.
Der Absatz von Ford ist im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 leicht gestiegen. Insgesamt wurden 4,47 Millionen Fahrzeuge verkauft, 2023 waren es rund 4,41 Millionen Einheiten. In den Vereinigten Staaten, dem wichtigsten Markt des Unternehmens, konnte Ford die Verkäufe von 2,10 Millionen auf 2,20 Millionen Einheiten steigern. Auch in Kanada und Australien legte der Absatz zu. In China ging es dagegen begrab, ebenso in Großbritannien, Deutschland, der Türkei, Italien und Frankreich.
E-Autos sorgen für Schadensbegrenzung bei BMW
Die BMW Group setzte 2024 mit 2.450.804 Einheiten vier Prozent weniger Autos ab. Während die Kernmarke 2,2 Millionen Autos verkaufte (-2,3 Prozent) fielen die Verluste bei Mini (-17,7 Prozent) und Rolls-Royce (-5,3 Prozent) deutlicher aus. Lediglich die 426.594 vollelektrischen Fahrzeuge besserten die Bilanz des Münchner Konzerns auf. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 13,5 Prozent mehr BEVs.
Amerika-Geschäft rettet Mercedes
Während die nationale Konkurrenz aus München zwar ähnlich hohe Einbußen hinnehmen musste, schaffte es BMW immerhin den Absatz an E-Autos zu erhöhen. Bei Mercedes-Benz war das Gegenteil der Fall. Im Vergleich zum Vorjahr setzte das Unternehmen, das die "begehrenswertesten Autos der Welt" zu bauen verspricht, 23 Prozent weniger batterieelektrische Fahrtzeuge ab. Insgesamt gingen die VErkäufe um drei Prozent zurück. Für Schadensbegrenzung sorgte in erster Linie die Bilanz in Nordamerika (+8 Prozent). Doch im größten Markt namens China verlor auch Mercedes stark (-7 Prozent).
Hyundai muss federn lassen
Die Hyundai Motor Company verkaufte 2024 weltweit 4.141.791 Fahrzeuge, ein Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2023. Insbesondere im koreanischen Heimatmarkt brach der Absatz ein – Minus 7,5 Prozent.
Auch Nissan hat ein China-Problem
Nissan hat 2024 weltweit 3,35 Millionen Fahrzeuge verkauft – ein leichter Rückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während es in einigen Märkten bergauf ging, gab es in anderen deutliche Einbußen.
Besonders gut lief es in Nordamerika: In den USA stiegen die Verkäufe um 2,8 Prozent auf 924.000 Einheiten, in Kanada gab es sogar ein Plus von 12,8 Prozent. Auch in Mexiko konnte Nissan mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent punkten. Insgesamt legte der nordamerikanische Markt um 4,1 Prozent auf 1,28 Millionen Fahrzeuge zu.
Anders sah es in China aus – hier musste Nissan ein Minus von 12,2 Prozent hinnehmen. Auch in Europa gingen die Verkäufe um 4,3 Prozent zurück, im Heimatmarkt Japan sanken die Zahlen leicht um 1,1 Prozent.
Tesla verliert erstmals seit Jahren
Tesla hat 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt. Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge - immerhin ein Rekordwert. Die Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Analysten.
Das Wachstum von BYD geht weiter
Während hierzulande noch immer wenige Modelle der Chinesen zu sehen sind, sieht es weltweit ganz anders aus. Insgesamt verkaufte BYD 2024 knapp 4,25 Millionen Pkw, wovon 1,76 reine Elektroautos waren. Die Chinesen sind damit in etwa auf einem Niveau mit Tesla, wenngleich die Amerikaner mit 1,79 Millionen Einheiten noch leicht vorne liegen. Wie krass der Anstieg der Gesamtzahlen BYDs ist, zeigt der Blick auf 2023. Damals verkaufte der OEM drei Millionen Einheiten – ein Wachstum von 41,1 Prozent. Damit dürften die Chinesen im Gesamtranking der größten Autohersteller der Welt weiter klettern. Bislang belegte das Unternehmen Platz zehn.
Europäer lieben Volvos E-Autos
Trotz Verlusten in den meisten Regionen der Welt liest sich die Bilanz der Schweden herausragend. Ein Plus von acht Prozent steht zu Buche. Verantwortlich dafür waren die europäischen Kunden. Der Sabtz stieg hier im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent. Bei den rein elektrischen Fahrzeugen explodierte das Wachstum gar um 76 Prozent.
Renault Group wächst leicht
Sowohl die Kernmarke Renault (+1,8 Prozent auf 1.577.351 Fahrzeuge) als auch Dacia (+2,7 Prozent auf 676.340 Fahrzeuge) sorgen für freudige Gesichter in Frankreich und Rumänien. Ähnlich wie die günstigeren Marken im VW-Konzern schafften auch sie es, dem Trend zu trotzen und mehr Autos abzusetzen als 2023. Auch die Marke Alpine steigerte ihre Verkäufe um knapp sechs Prozent auf 4.585 Fahrzeuge. Insgesamt setzte die Renault Group im Jahr 2024 weltweit 2.264.815 Fahrzeuge ab – ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.