Schlechte Aussichten hat Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des an der Universität Duisburg-Essen angesiedelten CAR-Instituts, für die Branche parat. Das vor allem mit Blick auf China, seit Jahrzehnten Wachstums-Lokomotive der Autoindustrie. Ausgelöst durch den Zollstreit mit den USA, den milliardenschweren Umbau Richtung Elektromobilität und die sinkende Nachfrage nach Neuwagen, bescheren China im laufenden Jahr 2018 erstmals seit 1990 ein Minus.
Und besser wird es nach Dudenhöffers Einschätzung nicht. Im Gegenteil. So kommt der Experte in der CAR-Studie zum Resultat, dass die Zahl der Neuzulassungen im Jahr 2019 gegenüber 2017 um 1,9 Millionen Fahrzeuge zurück gehen dürfte. Was den Herstellern ein dickes Problem beschert: weil diese mit durchschnittlich fünf Prozent Wachstum planen und entsprechend Produktionskapazitäten aufgebaut wurden und werden, dürften die Überkapazitäten bereits 2019 auf fünf Millionen Neuwagen steigen. Bedeutet: 19 Prozent der vorhandenen Produktionsanlagen bleiben ungenutzt.
Entwarnung ist vorerst nicht in Sicht. Zwar rechnet das CAR-Institut im Jahr 2020 mit einem Wachstum beim Neuwagenabsatz um eine Million Einheiten von prognostizierten 22,3 Millionen Neufahrzeugen im Jahr 2019 auf 23,3 Millionen Einheiten im Jahr 2020. Das Niveau von 2017 mit 24,2 Millionen Einheiten werde aber erst 2021 wieder erreicht. Erschwerend komme hinzu, dass in dieser Zeit massiv auf Elektrofahrzeuge umgestellt werde, was die Produktionsplanung zusätzlich erschwere.