Schaeffler eröffnet in Ungarn das erste reine E-Mobilitätswerk

Am westungarischen Standort Szombathely fertigt Schaeffler auf 15.000 Quadratmetern E-Motoren oder Hybridgetriebe. (Bild: Schaeffler)

Der Zulieferer mit Stammsitz in Herzogenaurch befindet sich im Transformationsprozess und entwickelt sich vom Komponentenhersteller zum Systemlieferanten. Der Konzernumbau und Straffungsprozess hat auch Stellenkürzungen und Schließungen von Standorten zur Folge. Mit dem Start der Serienproduktion von E-Motoren für Hybridmodule, Hybridgetriebe und rein elektrische Achsantriebe sendete das Unternehmen zuletzt jedoch positive Signale. Erst kürzlich gab Schaeffler die Bündelung von 15 Zentrallaboren am deutschen Stammsitz bekannt. Nun startet der Zulieferer im westungarischen Szombathely mit der ersten reinen E-Mobilitätsfertigung der Gruppe weltweit. Szombathely bezeichnet der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld als Meilenstein in der Transformation von Schaeffler, der die Ambitionen unterstreiche, das starke Wachstum in der E-Mobilität weiter fortzusetzen. Exakt handelt es sich bei der Produktionsstätte um Szombathely II, also ein weiteres Werk im Westen Ungarns, das rund drei Kilometer von einem bereits seit 1996 bestehenden Schaeffler-Standort entfernt liegt.

Im neuen Werk werden Komponenten und Systeme wie E-Motoren oder Hybridgetriebe auf rund 15.000 Quadratmetern Fläche nach dem Prinzip der „Fabrik für morgen“ gefertigt. Dahinter verbirgt sich ein hoher Grad an Automatisierung, eine modulare Auslegung der Hallen sowie eine durchgängige Digitalisierung. Der Zulieferer spricht von 150 neuen Arbeitsplätzen, die man dort schaffe. Zudem leiste der Betrieb des Werks einen wesentlichen Beitrag für das Ziel, ab 2030 weltweit CO2-neutral zu produzieren.

Bis 2023 soll die Jahreskapazität am Standort im Mehrschichtbetrieb auf 800.000 Produkte hochfahren. Zwischen 2026 und 2029 soll ein Jahresziel von 1,8 Millionen gefertigter Produkte erreicht werden. Im Unternehmensbereich E-Mobilität rechnet man bei der Schaeffler Gruppe ab 2022 mit einem jährlichen Auftragseingang von zwei bis drei Milliarden Euro. Für seine E-Achse meldete Schaeffler im Sommer die lokale Produktion für einen Abnehmer in China. Ungarn soll für die Fertigung von Komponenten und Systemen der Elektrifizierung jedoch das Kompetenzzentrum bilden.

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