Honda Fahrsimulator DiM 250

Konstruiert wurde das DiM250-System vom Simulationssoftware-Entwickler VI-grade. Für Umsetzung und Fertigung war Saginomiya, Spezialist für automatische Steuerungssysteme, verantwortlich. (Bild: Honda)

Die meisten Fahrsimulatoren greifen auf von Flugsimulatoren abgeleitete Bewegungstechnologie zurück und verwenden üblicherweise sechs Aktoren, damit sechs „Freiheitsgrade“ bereitgestellt werden können. Um Fahrgefühl, Handling sowie Beschleunigung innerhalb eines einzelnen Simulators bestmöglich abbilden zu können, greift das „DiM250“-System laut Honda jedoch auf neun Aktoren zurück, wodurch zusätzliche Bewegungsbereiche erzeugt werden. Der neue Simulator soll den Planungen zufolge am Standort des Technikzentrums von Honda R&D Europe in Offenbach (Deutschland) ab dem zweiten Halbjahr 2018 zum Einsatz kommen.

Einheitliche Entwicklungsplattform


„Wir gehen davon aus, dass wir ‚DiM250‘ hauptsächlich in Bereichen der Fahrzeugdynamik und Fahranwendungen einsetzen werden und dass das System zudem als zentrales Entwicklungs- und Testtool für unsere ADAS-, HMI- und Antriebstechnologien sowie für unsere autonomen Fahrtechnologien in frühen Entwicklungsphasen Anwendung finden wird“, erklärt Yasunori Oku, Executive Vice President, Honda R&D Europe (Deutschland).
„Die DiM250 -Technologie wird uns als einheitliche Entwicklungsplattform für unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten dienen, mit deren Hilfe alle beteiligten Teams gemeinsam in einer kollaborativen Umgebung zusammenarbeiten können.“

Gesamtsystem gleitet auf Luftpolstern

Konstruiert wurde das DiM250-System vom Simulationssoftware-Entwickler VI-grade. Für Umsetzung und Fertigung war Saginomiya, Spezialist für automatische Steuerungssysteme, verantwortlich. Die elektrisch betriebene Neun-Aktor-Plattform des Unternehmens  gilt gegenüber herkömmlichen „Hexapod“-Entwürfen als ausgereifter.

Das gesamte System bewegt sich gleitend auf Luftpolstern, anstatt auf zusätzliche mechanische Schienen zurückzugreifen. Die Luftpolster fungieren als Ausgleich zwischen den hohen Traglasten und den schwingenden Lasten und machen den Simulator extrem steif, geräuscharm sowie zuverlässig.

Die Integration von Software-in-loop-Anwendungen sowie Hardware-in-loop-Anwendungen innerhalb des Simulators ermöglicht Entwicklern und Ingenieuren die Bewertung von Verbesserungen innerhalb des Fahrzeugentwicklungszyklus noch vor der Entwicklung des eigentlichen Prototyps. Darüber hinaus kann der Simulator Problemszenarien genau nachbilden, um Sicherheits- sowie Steuerungssysteme zu testen.

„Wir freuen uns auf die fortlaufende und erfolgreiche Nutzung unserer Technologie bei Honda R&D, die dabei unterstützt, noch ausgereiftere Fahrzeuge in kürzerer Zeit zu entwickeln. Gleichzeitig ist es unser Ziel, gemeinsam mit Honda eine leistungsfähige und innovative Entwicklungsplattform zu realisieren, welche den derzeitigen und den kommenden Anforderungen der Fahrzeugindustrie gerecht wird“, so Jürgen Fett, Managing Director, VI-grade.

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