Mazda-Chef Masahiro Moro

Mazda-Chef Masahiro Moro will seinen Autobauer wettbewerbsfähiger aufstellen und den Investitionsbedarf reduzieren. (Bild: Mazda)

Der japanische Autobauer Mazda gehört nicht unbedingt zu den Vorreitern, wenn es um die Antriebswende hin zur batterieelektrischen Mobilität geht. Lange Zeit sperrte man sich in Hiroshima konsequent gegen reine E-Modelle und brachte sogar neue Verbrenner auf den Markt. Im Jahr 2022 dann die leichte Kurskorrektur: Im Rahmen des Multi-Solutions-Ansatzes sollten nun zusammen mit Partnern wie Toyota nun auch Elektroautos entwickelt und in bestimmten Märkten gelauncht werden.

Weniger Investitionsbedarf dank Partnern

Jetzt hat der OEM weitere Elemente seiner neuen Lean Asset-Strategie für eine „Ära der Elektrifizierung“ vorgestellt und damit vor allem Maßnahmen für Verschlankung und Kosteneffizienz angekündigt.

Wettbewerbsfähiger wolle Mazda vor allem durch einen geringen Investitionsbedarf in Batterien, Produktion und Entwicklung von E-Fahrzeugen werden, sagte Mazda-CEO Masahiro Moro. In Zahlen bedeutet das, dass die 2022 angekündigte Investitionssumme von 1,5 Billionen Yen (9,2 Milliarden Euro) beibehalten werden soll. Ohne die Sparbemühungen des Unternehmens würden die Investitionsausgaben in diesem Zeitraum aufgrund der Inflation voraussichtlich um ein Drittel auf rund zwei Billionen Yen (12 Milliarden Euro) steigen. Erreicht werden soll dies in erster Linie durch Partnerschaften mit OEMs wie Changan oder Toyota oder Zulieferern wie Denso gelingen. Toyota besitzt 5,1 Prozent der Anteile an Mazda.

Digitale Entwicklung und flexible Produktion

Aber auch in den eigenen Prozessen wollen die Japaner schneller und effizienter werden. So soll beispielsweise die auf „Digitalmodellen basierte Entwicklung“ weiter vorangetrieben und auf die gesamte Lieferkette ausgeweitet werden. Im Rahmen des Plans Monozukuri Innovation 2.0 sollen auch die hybriden Produktionslinien von Mazda verbessert und auch für batterieelektrische Fahrzeuge vorbereitet werden. Dadurch erhoffen sich die Japaner, dass die Kapitalinvestitionen um 85 Prozent und die Vorbereitungszeit um 80 Prozent im Vergleich zum Bau neuer Produktionsanlagen reduziert werden.

Auf den Shopfloors von Mazda soll künftig auch eine „wurzellose Produktionsausrüstung“ eingeführt werden. Damit meint der OEM fahrerlose Transportsysteme, mit denen BEVs und Verbrenner auf einer Line hergestellt werden. Dies soll Flexibilität bei Nachfrageschwankungen gewährleisten und die Anlageneffizienz optimieren. Zudem kündigt Mazda strukturelle Veränderungen in der Zusammenarbeit mit Lieferanten an, um die Anzahl der Komponenten zu optimieren und die Standorte, an denen diese Komponenten hergestellt werden, näher die Mazda-Werke zu verlegen.

Optimierte Verbrenner und neuer Stromer

Neben Prozessoptimierung hat Mazda auch einige Produktinnovationen angekündigt. So soll der neue Skyactiv-Z-Motor das „Herzstück“ der Verbrenner-Palette bilden. Dabei handelt es sich um einen Vierzylinder-Ottomotor mit 2,5 Liter Hubraum, der mit einer Weiterentwicklung des 2019 im Skyactiv-X eingeführten innovativen SPCCI-Brennverfahrens mit Kompressionszündung arbeitet. Das Aggregat erfüllt laut Mazda die kommende Euro-7-Abgasnorm. Die Skyactiv-Z-Technik soll zugleich im Reihensechszylinder-Ottomotor der Mazda Large-Plattform zum Einsatz kommen und wird bei der bei der Weiterentwicklung des Kreiskolbenmotors berücksichtigt. Die Technologie soll erstmals 2027 in der neuen Generation des Mazda CX-5 eingesetzt werden.

Im gleichen Jahr soll auch ein auf einer neuen Plattform entwickeltes und in Japan hergestelltes E-Fahrzeug auf die globalen Märkte kommen. Die Batteriezellen hierfür stammen von Panasonic. Es wäre eines der wenigen E-Modelle der Japaner. In Deutschland kommt in diesem Sommer der reinelektrische Mazda6e auf den Markt, in den kommenden zwei Jahren stellt Mazda zudem ein weiteres Crossover-E-Modell in Aussicht.  

 

 

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