BMW Group Kompetenzzentrum Batteriezellfertigung (CMCC) in Parsdorf bei München (im Aufbau); Mai 2022

Im Herbst diesen Jahres soll die Pilotproduktion in BMWs neuem CMCC (Cell Manufacturing Competence Centre) anlaufen. (Bild: BMW)

Durch ein erfolgreich abgeschlossenes Genehmigungsverfahren steht BMWs Zentrum für Batteriezellfertigung nichts mehr im Wege. Ende des Jahres plant der Autobauer den Produktionsstart der Pilotlinie für Lithium-Ionen-Batteriezellen im bayrischen Parsdorf. Auf rund 15.000 Quadratmetern sollen die Wertschöpfungsprozesse der Zellbatterie vollständig analysiert werden. Dadurch will der Hersteller zukünftige Lieferanten nach eigenen Vorgaben befähigen und somit die Produktion von Batteriezellen hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter optimieren.

Nach eigenen Angaben investiert BMW für die erste Ausbaustufe des Kompetenzzentrums rund 170 Millionen Euro. Unterstützt wird das CMCC (Cell Manufacturing Competence Centre) vom Bundeswirtschaftsministerium und dem bayrischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Die Förderung basiert auf dem Förderprozesses IPCEI (Important Projects of Common European Interest) für Projekte, die einen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leisten.

BMW strebt neue Generation der Batterietechnologie an

Die technische Komplexität des Themas erfordere eine schrittweise Inbetriebnahme, erklärt das Unternehmen. Ab Herbst werden in der ersten Phase die Anlagen für die Elektrodenproduktion installiert und eingefahren, in denen die Dosierung und Mischung von Rohstoffen wie Graphit oder Nickeloxid vorgenommen wird. Anschließend erfolgt die Beschichtung der Metallfolien und die finale Verdichtung. Für die zweite Phase sind Anlagen zur Zellmontage und Formierung geplant. Diese verarbeiten die Elektroden zu Batteriezellen weiter und prüfen die Qualität der Endprodukte.

Die in Parsdorf produzierten Batteriezellmuster für eine neue Generation der Batterietechnologie will der Hersteller in seiner neuen Fahrzeugklasse zum Einsatz bringen. Vor allem die Energiedichte sowie Material- und Produktionskosten sollen durch die neuen Lithium-Ionen-Zellen optimiert werden. Betrieben wird die Batteriezellproduktion über regenerativ erzeugten Strom. Unter anderem befinden sich Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Gebäudes und das Parkhaus ist mit einer Ladeinfrastruktur ausgerüstet.

Wo fertigt BMW seine E-Antriebskomponenten?

Der OEM bezieht Batteriezellen in der Regel von Zellherstellern und nimmt die weiteren Schritte der Wertschöpfungskette wie Vorbereitung, Modul- und Hochvoltbatterieproduktion selbst vor. Die Herstellung von E-Antriebskomponenten verteilt sich im Produktionsnetzwerk des Herstellers auf zahlreiche Standorte: So werden Hochvoltbatterien, Batteriemodule und -komponenten in den deutschen Werken Dingolfing, Regensburg und Leipzig produziert. Weitere E-Antriebsumfänge sind im Werk Spartanburg in den USA und im Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China angesiedelt.

Mit dem CMCC vervollständigen wir unser Know-How entlang der Wertschöpfungskette von der Entwicklung der Batteriezelle über die Fertigung von Modulen und Antriebskomponenten bis zum Verbau fertig montierter Hochvoltbatterien in unseren Fahrzeugwerken“, erklärt Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei BMW. „Analog zum BCCC im Bereich Zellforschung wird mit der seriennahen Fertigung in Parsdorf eine Instanz für die Batteriezellproduktion entstehen. So können Experten der BMW Group auf Augenhöhe mit den Zellherstellern diskutieren und Prozesse und Technologien optimieren.“

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