
Die erste Gigafactory der Automotive Cells Company startet mit einer Kapazität von 13 GWh. (Bild: ACC)
Zweieinhalb Jahre nach ihrer Gründung hat die Automotive Cells Company (ACC) ihre erste Gigafactory im französischen Billy-Berclau eröffnet. Insgesamt hat das Joint Venture von Stellantis, Mercedes-Benz und der TotalEnergies-Tochter Saft stolze 850 Millionen Euro investiert. „Der Start der Batterieproduktion am gleichen Ort, wo Stellantis früher Verbrennungsmotoren hergestellt hat und noch immer herstellt, ist ein starkes Symbol“, betont Stellantis-Chef Carlos Tavares.
Die erste von drei Fertigungsanlagen des Standorts soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und bis Ende 2024 ihre volle Kapazität erreichen. Die Anfangskapazität auf der 60.000 Quadratmeter großen Produktionsfläche beträgt demnach 13 GWh jährlich. Bis 2030 soll sie auf 40 GWh ansteigen und das Werk 2.000 Arbeitsplätze schaffen. Zudem sollen bis dahin auch die beiden geplanten Gigafactories im deutschen Kaiserslautern (2025) und italienischen Termoli (2026) in Betrieb sein. Bei voller Auslastung würde ACC damit eine Gesamtkapazität von 120 GWh pro Jahr erreichen.
ACC forscht und testet in Frankreich
„Dieser Sektor wird derzeit von der asiatischen Konkurrenz dominiert, auf die 85 % der weltweiten Batterieproduktion entfallen“, unterstreicht Yann Vincent, Vorstandsvorsitzender von ACC, die Bedeutung des Vorhabens. „Das neue Werk von ACC ist ein wichtiger Schritt, um die europäische Automobilindustrie auch im Zeitalter der Elektromobilität widerstandsfähiger, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu machen“, ergänzt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz.
Bereits seit 2020 betreibt ACC ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Bruges nahe Bordeaux, das die Batterietechnologie beigesteuert und hinsichtlich Langlebigkeit, Sicherheit und Kosten optimiert hat. Der industrielle Prozess ist wiederum seit 2020 in der französischen Pilotanlage Nersac im Einsatz. Gefördert wurde das Projekt vom französischen Staat, den Regionen Hauts-de-France und Nouvelle-Aquitaine, dem Industriepark Artois-Flandres sowie den Städten Béthune-Bruay und Lens-Liévin.