Die Batterieproduktion von Mercedes-Benz in Kamenz.

Die industrielle Kapazität von ACC soll bis zum Ende des Jahrzehnts auf mindestens 120 GWh aufgestockt werden. (Bild: Daimler)

Anfang vergangenen Jahres hatten die Groupe PSA und das Total-Tochterunternehmen Saft die Automotive Cell Company (ACC) ins Leben gerufen und damit den Bau zweier europäischer Batteriefabriken angestoßen. Mittlerweile ist daraus eine treibende Kraft bei der E-Offensive des fusionierten Stellantis-Konzerns geworden. Nun folgt der Paukenschlag: Auch Mercedes-Benz tritt dem Joint Venture bei, um die Entwicklung und Produktion von Hochleistungsbatteriezellen und -modulen voranzutreiben.

„Mercedes-Benz beteiligt sich mit 33 Prozent an ACC. Als gleichberechtigter Anteilseigner neben TotalEnergies und Stellantis erhalten wir damit zwei von insgesamt sechs Sitzen im Aufsichtsrat von ACC“, so Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands von Daimler und Mercedes-Benz, verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO. Die Gesamtinvestition in ACC beträgt damit mehr als sieben Milliarden Euro – eine Kombination aus Eigen- und Fremdkapital sowie öffentlicher Förderung. Mercedes-Benz werde im kommenden Jahr einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag beisteuern, die Summe aber unter einer Milliarde Euro halten, so der Autobauer.

ACC beliefert Mercedes-Benz ab Mitte der Dekade

Die industrielle Kapazität von ACC soll im Zuge der Beteiligung bis zum Ende des Jahrzehnts auf mindestens 120 Gigawattstunden (GWh) aufgestockt werden – statt der anfänglich geplanten 48 GWh. Aktuell wird deshalb auch der Ausbau des Produktionsnetzwerks um weitere europäische Standorte geprüft. Denn bereits ab Mitte der Dekade soll das Gemeinschaftsunternehmen den Stuttgarter Premium-OEM mit leistungsfähigen Batteriezellen und -modulen beliefern.

„Gemeinsam mit ACC werden wir Batteriezellen und -module in Europa entwickeln und effizient produzieren – maßgeschneidert auf die spezifischen Anforderungen von Mercedes-Benz“, so Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Daimler und Mercedes-Benz. Die Partnerschaft sichere Lieferumfänge, schaffe Skaleneffekte und sorge für eine verbesserte Batterietechnologie bieten, so Källenius.

Die Partner forschen auch an Technologiesprüngen

Ziel der Partnerschaft ist die Entwicklung von Zellen und Batteriemodulen, die den Daimler-Anforderungen an Energiedichte, Ladeleistung und Performance gerecht werden. Darüber hinaus forschen die Partner an weiteren Technologiesprüngen, zum Beispiel im Hinblick auf Hochsilizium-Anoden- und Festkörperbatterien.

Saft bringt hierfür die technologische Expertise in der Batterieentwicklung, Stellantis seine Industrialisierungskompetenz und Mercedes-Benz seine Forschungs- und Entwicklungskompetenz ein. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum von ACC in Bordeaux wurde in diesem Sinne bereits in Betrieb genommen. Der Pilotstandort im ebenfalls französischen Nersac wird Ende dieses Jahres die Produktion aufnehmen.

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