Audi Virtuelle Steuerung Böllinger Höfe

Die neue Automatisierung soll eine flexible, datengetriebene Produktion ermöglichen und wird zunächst im Karosseriebau der Böllinger Höfe eingesetzt. (Bild: Audi)

20. Kongress Digitale Fabrik

Am 10. und 11. April 2025 treffen sich in Neckarsulm Experten und Entscheider der Industrie, um die digitale Transformation der Produktion voranzutreiben. Die Digitale Fabrik 2025 beleuchtet die zentralen Themen, die Unternehmen jetzt bewegen. Einblicke in den praktischen Einsatz des Digitalen Zwillings für produktive Abläufe, Planung und Arbeitsplatzgestaltung. Darüber hinaus stehen Themen wie Datenintegration und Datenmanagement, KI in der Produktion und Edge Cloud Lösungen im Fokus – Innovationen, die neue Maßstäbe in Flexibilität und Effizienz setzen. Exklusive Einblicke in das Diamond Projekt und Manufacturing X sowie die Werksführung durch die Manufaktur Böllinger Höfe am Audi-Standort Neckarsulm unden das Programm ab und geben einen Ausblick auf die Zukunft der vernetzten Produktion.

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Mit der Implementierung im Karosseriebau wollen Audi und Siemens gemeinsam neue Maßstäbe in der vollvernetzten Fabrikautomatisierung setzen. „Der Einsatz der vSPS im Karosseriebau ist ein wichtiger Produktivitätssprung im Rahmen unserer Produktionsstrategie 360factory hin zu einer flexiblen und datengetriebenen Fertigung“, kommentiert Audi Produktionsvorstand Gerd Walker. „Wir wollen die lokale Cloud für die Produktion in alle Werke bringen und dabei Fortschritte bei digitalen Steuerungssystemen nutzen“, ergänzt Walker.

Als Technologiepartner ist Siemens für die virtuelle Steuerung mit TÜV-zertifizierter Sicherheitsfunktionalität in der Fertigung verantwortlich. Cedrik Neike, CEO von Digital Industries und Mitglied des Vorstands der Siemens AG, erklärt, dass Steuerungen die „Gehirne“ von Maschinen und Fabriken seien. Diese Gehirne virtualisiere man nun und bringe sie in die Cloud. Auf diese Weise beschleunige man die digitale Transformation bei Audi und steigere Agilität, Effizienz und Sicherheit in der Produktion – mit dem Ziel einer flexibleren, zukunftsfähigen Fertigung und gestärkter Wettbewerbsfähigkeit.

Zum Einsatz kommt die Edge Cloud 4  Production mit der vSPS von Siemens bei einem Lamborghini-Modell, dessen Karosserie im Konzernverbund in der Audi-Sport-Produktion in den Böllinger Höfen gefertigt wird. Erfolgreich erprobt habe Audi die lokale Serverlösung EC4P zuvor bereits in der Montage des Audi e-tron GT. Die vSPS löst die bislang hardwarebasierte speicherprogrammierbare Steuerung in den dortigen Automatisierungszellen ab. Einmal mehr sollen damit die Böllinger Höfe als Reallabor für digitale Technologien des Automobilherstellers dienen.

Virtuelle SPS löst hardwarebasierte Steuerung ab

Mit der neuen, TÜV-zertifizierten virtuellen Steuerung von Siemens will Audi die Grundlage für eine flexible und datengetriebene Produktion schaffen und die Fertigung ortsunabhängig sowie in Echtzeit steuern und überwachen. Dabei soll die vSPS eine schnelle Einführung von Software und neuen Funktionen, die zentral aktualisiert und verwaltet werden können, ermöglichen. Mit der EC4P ließen sich damit Effizienz und Geschwindigkeit der Produktionsprozesse signifikant steigern, heißt es.

Audi hat die virtuelle speicherprogrammierbare Steuerung im Karosseriebau im Rahmen einer Technologiepartnerschaft mit Broadcom, Cisco und Siemens entwickelt. „Gemeinsam mit unseren Partnern realisieren wir das weltweit erste Zusammenspiel aus Virtualisierungsplattform, Netzwerk und Automatisierungstechnik in der Automobilproduktion“, sagt Pascal Schirmer, Planung Technologieentwicklung beim Autobauer aus Ingolstadt.

Zur Erfüllung der Anforderungen in der Automatisierungstechnik stellte Cisco im Rahmen der Kooperation die Netzwerkinfrastruktur Software-Defined Access bereit. Broadcom stellt die Virtualisierungssoftware für die Server mit einem neu entwickelten Industrial virtual Switch. Der virtuelle Switch ist eine Softwarekomponente und ermögliche die echtzeitfähige Kommunikation mit Industrieprotokollen zwischen der Plattform und den Anlagen. Nach erfolgreicher Einführung der vSPS im Karosseriebau in den Böllinger Höfen plant Audi, die Technologie auch im Werk Neckarsulm einzuführen. Hierfür laufen bereits die Vorbereitungen, darunter der Einsatz im Karosseriebau des neuen Audi A6.

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