Impressionen aus Neckarsulm, San José Chiapa und Györ

Impressionen aus Neckarsulm, San José Chiapa und Györ. (Bild: Audi / Collage)

Audi produziert in einer Vielzahl von Fabriken auf der ganzen Welt eine breite Palette an Modellen, die von sportlichen Coupés bis hin zu eleganten Limousinen und modernen Elektrofahrzeugen reichen. An insgesamt 16 Standorten weltweit werden Modelle mit den vier Ringen produziert – dazu kommen die zu Audi gehörenden Marken Lamborghini und Bentley, die ihre eigenen Werke besitzen. Lediglich vier dieser 18 Fabriken sind reine Audi-Werke. In Europa nimmt der Ingolstädter Stammsitz die Pole Position ein. Hier wurden 2024 rund als 340.000 Autos produziert. Seit 2024 läuft mit dem Q6 e-tron nach vielen Verzögerungen auch das erste PPE-Modell in Ingolstadt vom Band.

Weltweit bedeutet das im internen Produktionsranking Platz zwei für Ingolstadt , denn auch für Audi stellt China den wichtigsten Absatzmarkt da. Im FAW-Volkswagen-Werk in Changchun werden aktuell die meisten Audis gebaut. Generell war 2024 ein schlechtes Absatzjahr für den OEM. Minus 11,8 Prozent im vergleich zum Vorjahr. Beim Blick auf die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr liegen nur fünf der 18 Werke leicht über den Werten aus 2023. Herbe Verluste verzeichneten unter anderem die Werke in Ingolstadt, Tianjin und Foshan. Über die genauen Produktionszahlen der einzelnen Modelle wollte der OEM keine Auskunft geben.

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Audi-Werk Ingolstadt

Der Hauptstandort Ingolstadt ist seit 1949 ein zentraler Pfeiler der Audi-Produktion. Werkleiter Siegfried Schmidtner hat sich das Ziel gesetzt, Ingolstadt zum "attraktivsten Werk der Welt" zu machen. Mittlerweile laufen sowohl Q6 und A6 e-tron vom Band. In der Stadt, in der 1516 das bayrische Reinheitsgebot erlassen wurde, bauten die Audianer 2024 16,6 Porzent weniger Fahrzeuge als 2023. Die Produktionslinien umfassen zudem den Audi Q2, A3, A4 und den A5.

Audi-Werk Neckarsulm

Die Geschichte des Standorts reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Seit 1880 sind die vier Ringe hier beheimatet. In Neckarsulm laufen unter der Leitung von Fred Schulze der Audi A4 und A5 Cabriolet sowie die prestigeträchtigen Modelle A6, A7 und A8 vom Band. Zudem beherbergt Neckarsulm die Böllinger Höfe, wo die High-Performance-Modelle Audi R8 und e-tron GT produziert werden.

VW-Werk Zwickau

Im sächsischen Zwickau profitiert Audi von seiner Verbindung zum Mutterkonzern Volkswagen. Audi nutzt die Kapazitäten seit 2021. Ein Jahr später wurden in Zwickau insgesamt 51.685 Fahrzeuge des Audi Q4 e-tron produziert, 2023 waren es fast doppelt so viele – 101.145. Im letzten Jahr ging die Produktion jedoch auf 86.507 Modelle zurück.

Audi-Werk Györ

Das Werk im ungarischen Györ besteht seit 1993. Aktuell sind Werkleiter Michael Breme und die rund 12.000 Beschäftigten damit vertraut, den Q3 sowie den Q3 Sportback zu bauen. Das Werk ist gleichzeitig Audis weltweit größtes Motorenwerk.

Audi-Werk Brüssel ist Geschichte

Das vierte reine Audi-Werk in Europa stand im belgischen Brüssel. Seit dem 28. Februar 2025 stehen die Bänder am Standort still. Auf knapp 54 Hektar Fläche wurden hier die elektrischen Premium-Modelle Audi Q8 e-tron und Q8 e-tron Sportback produziert. Zuvor war Brüssel lange Jahre Heimat des A1. Das erste Auto lief bereits 1949 vom Band und bis 2007 war der Standort in Volkswagen-Hand.

Audi-Werk San José Chiapa

Das jüngste Audi-Werk befindet sich im mexikanischen In San José Chiapa. Der Standort liegt unweit westlich von Mexiko-Stadt und Puebla, wo VW sein großes mexikanisches Werk betreibt. Für Audi stellt Mexiko die Heimat des Q5 dar. Mehr als 175.000 Autos wurden 2023 hier gebaut. 2024 ging das Volumen auf 144.638 zurück.

Audi-Produktion in Martorell

Die aktuelle Heimat des A1 ist Martorell in Spanien. Ein Hauptgrund: Der A1 teilt sich mit dem Seat Ibiza und Arona dieselbe MQB-A0-Plattform. Im Seat-Werk wurden 2024 68.014 Autos produziert. Seit 2011 nutzt Audi die Kapazitäten des Schwesterunternehmens.

Audi-Produktion im Werk Bratislava

Das VW-Werk in Bratislava ist laut Audi der größte Arbeitgeber in der Slowakei. 2024 wurden hier 103.070 Audis produziert, darunter der Audi Q7 und Q8. Wolfram Kirchert trägt die Hauptverantwortung für knapp 11.000 Mitarbeiter. Neben den Audi-Modellen werden am Standort auch die Modelle Volkswagen Touareg, Porsche Cayenne, Porsche Cayenne Coupé, Volkswagen up! und Škoda Karoq produziert.

Audi-Partnerwerke in China

Die Bedeutung Chinas für Audi wird an der Anzahl der Fabriken deutlich. An insgesamt sieben Standorten produziert der OEM seine Autos. Das jüngste Mitglied ist die Audi FAW NEV Company, ein Kooperationsprojekt von Audi und FAW. Im Dezember 2024 hat die Produktion vollelektrischer Audi Modelle hier begonnen. Wie viele andere Hersteller setzt auch Audi in Asien auf Joint Ventures. So werden die Fabriken in Changchun, Foshan, Tianjin und Qingdao von FAW-Volkswagen betrieben. Seit 2021 kam mit SAIC ein neuer Partner hinzu, mit dem Fabriken in Anting und Ningbo betrieben werden. Verantwortlich für Audis chinesische Produktion ist Johannes Roschek, Präsident Audi China.

Die Modellpalette umfasst A3 Sportback, A3 L Limousine, A4 L, A4 Allroad, A4 Avant, RS 4 Avant, A5 Sportback, A5 Coupé, A5 Cabrio, RS 5 Sportback, RS 5 Coupé, A6 L, A6 Avant, A6 Allroad, RS 6 Avant, A7 L, A7 Sportback, RS 7 Sportback, A8 L, A8 L Horch, Q2 L, Q2 L e-tron, Q3, Q3 Sportback, Q5 L, Q5 L Sportback, Q6 Roadjet, Q7, Q8, RS Q8, e-tron, Q4 e-tron, Q5 e-tron, R8, e-tron GT, RS e-tron GT.

VW-Werk Curitiba

Das brasilianische Curitiba / São José dos Pinhais ist Audis einziger Produktionsstandort in Südamerika. Die 128 Mitarbeiter steuerten unter der Werkleitung von Daniel Rojas 2023 1.359 Autos bei, allesamt vom Modell Q3 und Q3 Sportback.

Skoda-Werk Aurangabad

Seit 2007 werden auch in Indien Audis gebaut. Die Stückzahlen sind im weltweiten Vergleich allerdings marginal. Von den Modellen A4 Limousine, A6 Limousine, Q3, Q5 und Q7, die direkt für den indischen Markt hergestellt werden, waren es 2024 7.317 Stück. Werkleiter ist Piyush Arora.

Lamborghini-Werk und Bentley-Werk

Im Volkswagen-Konzern verantwortet Audi die Markengruppe Premium. Dazu gehören neben Motorrad-Hersteller Ducati die Marken Lamborghini und Bentley. Im italienischen Sant’Agata Bolognese werden die Luxuskarossen seit 1963 gebaut. Aktuelle Modelle sind beispielsweise der Huracán, Aventador sowie der Urus und der Sián. Geschäftsführer ist Stephan Winkelmann.

Bentley gehört seit 1998 zur Volkswagen AG. Die englische Traditionsmarke existiert bereits seit 1919 und produziert seine Fahrzeuge im Werk in Crewe, südlich von Liverpool. Im Jahr 2023 produzierten die 4.000 Mitarbeiter unter der Leitung von Adrian Hallmark 11.224 Fahrzeuge. Die aktuelle Modellserie umfasst neben dem Bentayga auch den Continental GT und den Flying Spur. Außerdem werden die Modelle Bacalar, Batur und Blower in exklusiven Kleinserien gefertigt.

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