Plangrafik Scout Werk in South Carolina

Der Volkswagen Konzern baut mit dem neuen Scout-Werk in Columbia seine Präsenz auf einem der wichtigsten Wachstumsmärkte der Welt systematisch weiter aus. (Bild: Scout Motors)

Die besonders in den USA beliebten Pick-ups waren für Volkswagen lang eine Leerstelle im Angebot. Vergangenes Jahr kündigten die Wolfsburger an, einen vollelektrischen Pritschenwagen und einen SUV unter dem Herstellernamen Scout in den Vereinigten Staaten herauszubringen. Durch die Produktion von elektrischen SUVs und Pick-up-Modellen soll die Volkswagentochter den Marktanteil des Automobilherstellers in den USA ausbauen. Am Freitag verkündete die Submarke offiziell, dass sie ihren ersten Produktionsstandort in Columbia (South Carolina) errichten wird. Durch die Investitionen von knapp zwei Milliarden US-Dollar sollen durch das neue Werk zudem mindestens 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Das Werksgelände erstreckt sich über mehr als sechs Quadratkilometer und liegt weniger als 20 Meilen nördlich von Columbia in der Nähe von Großstädten wie Charleston, Charlotte, Greenville und Atlanta.

Der erste Spatenstich ist für Mitte 2023 geplant, die Produktion soll Ende 2026 anlaufen. Bei Vollauslastung könnten in der Anlage jährlich mehr als 200.000 Fahrzeuge produziert werden, so Scout. Die Lastwagen und robusten Geländewagen sollen auf einer neu konzipierten vollelektrischen Plattform gebaut werden. Dabei konzentriert sich die interne Entwicklung auf Attribute wie Bodenfreiheit, Anfahrwinkel, robuste Achsen, Nutzlastkapazität, vollelektrische Reichweite und neue digitale Funktionen.

"Wir fühlen uns geehrt, mit South Carolina zusammenzuarbeiten, um diese neue Ära für Scout einzuläuten. Der Scout ist seit seiner Einführung als SUV im Jahr 1960 eine amerikanische Ikone", kommentiert Scott Keogh, Präsident und CEO von Scout Motors. „Es ist das Fahrzeug, das die Familie auf einen Campingausflug mitnahm, das den Zugang zur freien Natur ermöglichte und das jeden Morgen auf der Baustelle auftauchte. Heute lassen wir den ursprünglichen Einfallsreichtum des Scout neu aufleben und elektrisieren seine Zukunft".

VW rechnet mit starker Nachfrage und intensivem Wettbewerb

Volkswagens Finanzvorstand ist zuversichtlich, das für Mitte des Jahrzehnts avisierte Absatzziel für Elektrofahrzeuge einhalten zu können. "Wir sind auf dem besten Weg, im Jahr 2025 einen Anteil von 20 Prozent batterieelektrischer Fahrzeuge zu erreichen", sagte Arno Antlitz in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. VW hatte zuvor seine endgültigen Zahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt und auch einen Ausblick auf die kommenden Monate gegeben. Demnach soll sich 2023 der Produktionsstau auflösen und der Konzern will seine aufgelaufenen Bestellungen abarbeiten.

"Wir befinden uns in einer Branche, die immer noch von Lieferengpässen betroffen ist", sagte Antlitz. Die Möglichkeit einer verlangsamten Nachfrage könne er deshalb auch nicht komplett ausschließen. Nach jetzigem Stand rechnet er aber mit einer stärkeren Autonachfrage. Zudem erwartet Antlitz angesichts der sich entspannenden Lieferketten einen intensiveren Wettbewerb. Im Fall einer besseren Versorgung mit Mikrochips und Rohstoffen will VW dieses Jahr wieder mehr Autos verkaufen können. Nachdem die Auslieferungen der größten europäischen Autogruppe 2022 vor allem wegen der Zulieferprobleme um sieben Prozent auf knapp 8,3 Millionen Fahrzeuge abgerutscht waren, peilen die Wolfsburger für 2023 nun 9,5 Millionen Stück an. Gleichzeitig soll der Umsatz um 10 bis 15 Prozent zulegen.

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