Otmar Rauchensteiner, Dräxlmaier

„Höhere Kosten erfordern mehr Flexibilität in der Beschaffung“

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Foto von Otmar Rauchensteiner. Otmar Rauchensteiner, Senior Vice President und Head of Technical Engineering Interior bei Dräxlmaier, ist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Entwicklung moderner Innenraumsysteme tätig. Auf der diesjährigen Automotive Interior Lighting Conference ist der studierte Maschinenbauingenieur einer der Keynote-Speaker, im Vorfeld der Veranstaltung haben wir ihm dazu drei Fragen gestellt.
Otmar Rauchensteiner arbeitet seit 1992 bei Dräxlmaier.

Innenbeleuchtung im Auto wird immer intelligenter, vernetzter und personalisierter. Otmar Rauchensteiner von Dräxlmaier erklärt, wie Software und KI die Lichtarchitektur der Zukunft prägen – und wie sich globale Handelskonflikte darauf auswirken.

Automotive Interior Lighting Conference

Das Fahrzeuglicht der Zukunft entsteht hier: Die Automotive Interior Lighting Conference beleuchtet am 21. Oktober in München aktuelle und kommende Trends in der Innen- und Außenbeleuchtung – von digitalen LED-Anwendungen über KI-gesteuerte Lichtsysteme bis zu intelligenten Zonenarchitekturen. Erleben Sie praxisnahe Einblicke und technologische Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Sensorik über Software bis Design.

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Otmar Rauchensteiner, Senior Vice President und Head of Technical Engineering Interior bei Dräxlmaier, ist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Entwicklung moderner Innenraumsysteme tätig. Auf der diesjährigen Automotive Interior Lighting Conference ist der studierte Maschinenbauingenieur einer der Keynote-Speaker, im Vorfeld der Veranstaltung haben wir ihm drei Fragen gestellt.

Herr Rauchensteiner, wir befinden uns inmitten eines dynamischen und disruptiven Jahrzehnts für die Automobilindustrie. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, mit denen sich der Bereich Innenbeleuchtung in den nächsten fünf Jahren konfrontiert sehen wird?

In den kommenden fünf Jahren werden sich im Bereich der automobilen Innenbeleuchtung mehrere zentrale Entwicklungen deutlich verstärken. Zum einen werden vernetzte Beleuchtungssysteme immer stärker zum integralen HMI-Bestandteil. Zum anderen hält der Trend zum softwaredefinierten Fahrzeug Einzug in die Lichtarchitektur – künftige Softwareupdates werden nicht nur Funktionen und Assistenzsysteme, sondern auch die Innenbeleuchtung steuern. Darüber hinaus wird KI-gestützte Personalisierung eine immer wichtigere Rolle spielen: Nutzerinnen und Nutzer erwarten künftig individuell abgestimmte Lichtszenarien, die sich automatisch an Stimmung, Tageszeit oder Fahrsituation anpassen.

Sie sind seit 1992 bei Dräxlmaier tätig und haben Innenraumsysteme für führende OEMs geprägt. Wie hat diese langfristige Perspektive Ihren Ansatz beeinflusst?

Seit mehr als drei Jahrzehnten prägt Dräxlmaier mit Innenraumsystemen die Fahrzeugkonzepte führender OEMs – eine langfristige Perspektive, die den Ansatz zu Innovation und technischer Führung maßgeblich beeinflusst hat. Innovationen entstehen heute zunehmend zielgerichtet und mit Blick auf konkrete Zielfahrzeuge der Zukunft. Dabei gelten klare Rahmenbedingungen: Innovationsbudgets sind strikt definiert, Meilensteine festgelegt, und die Teams tragen die Verantwortung, den zukünftigen Markt zeitnah und mit greifbarem Mehrwert zu erreichen.

Globale Handelskonflikte und protektionistische Maßnahmen, wie die aktuellen US-Zölle, setzen Lieferketten und Innovationszyklen unter Druck. Wie wirken sich diese externen Faktoren auf Ihr Arbeitsfeld aus?

Globale Handelskonflikte und Zölle wirken sich direkt auf die Lieferketten aus – insbesondere bei elektronischen Komponenten und optischen Materialien. Den entstehenden höheren Kosten muss mit mehr Flexibilität in der Beschaffung begegnet werden. Regionalisierung, Dual Sourcing-Strategien und enge Zusammenarbeit mit Lieferanten werden zunehmend wichtiger. Darin liegt eine große Chance für die Zukunft, indem resilientere und anpassungsfähigere Systeme entwickelt werden.

Dieses Interview erschien zuerst auf unserem englischsprachigen Portal Automotive Digital Transformation.