Zwei Roboter übernehmen im Kölner-Testzentrum von Ford zahlreiche Aufgaben von Testfahrern.

Die Roboter übernehmen die Betätigung von Gas, Brems- und Kupplungspedalen. Greifarme dienen zum Gangwechsel sowie zum Starten und Stoppen des Motors. (Bild: Ford)

Shelby und Miles heißen die neuen Kollegen in der Kölner Wetterfabrik, dem modernen Klima-Windkanal-Testzentrum in Köln-Merkenich. Ihre Namen, die an die Schlüsselfiguren für die GT40-Rennfahrzeuge Carroll Shelby und Ken Miles erinnern, erhielten sie vom dortigen Team, das am Standort mit der Simulation extremer Fahrbedingungen betraut ist. Zahlreiche Tests lassen selbst erfahrene Ingenieure an ihre körperliche Grenzen geraten, heißt es bei Ford. So etwa, wenn es Höhentests umzusetzen gelte, weshalb man sich für die Anschaffung der beiden Roboter entscheiden habe.

Die Beine und die mit Greifern bestückten Arme der gelben Roboter dienen zum Gangwechsel sowie zum Starten und Stoppen des Motors. Eine Hauptentlastung sollen die Roboter bei Höhensimulationen bieten, bei denen es darauf ankommt, dass der Test mehrmals perfekt reproduziert werden kann. Überdies bedarf es bei Windkanaltests zahlreicher Sicherheits- und auch logistischer Anforderungen wie etwa der Bereitstellung von Sauerstoff-Flaschen und medizinischer Ausrüstung oder dem Beisein eines Sanitäters.

Ford setzt auch weiterhin auf reale Fahrzeugtests

Die Anlage im Kölner Klima-Windkanal-Testzentrum ermöglicht Simulationen bei bis zu 5.200 Metern, bei Temperaturen von minus 40 bis plus 55 Grad Celsius sowie einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 Prozent. Ford spricht mit Blick auf seine Wetterfabrik im John-Andrews-Entwicklungszentrum vom technisch gesehen zugleich heißesten, kältesten, nassesten und höchsten Ort in Westeuropa. Dennoch setzt der OEM auch weiterhin auf reale Fahrzeugtests an europäischen Standorten und auf der ganzen Welt, darunter am Großglockner in Österreich und in der schneereichen Region Arjeplog in Schweden.

Ford verkündete zu Beginn des Jahres seine Pläne mit Blick auf die Elektromobilität. Diese beziehen insbesondere auch das deutsche Stammwerk in Köln sowie neue Standorte für die Hybrid- und Batterie-Fertigung ein. Neben weiterer Automatisierungsschritte in der Produktion meldete der Autohersteller erst kürzlich den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Fertigung.

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