
Bestätigt im Interview, dass BMW ab 2020/21 kein Kobalt mehr aus der DR Kongo beziehen wird: BMW-Einkaufschef Andreas Wendt. Bild: BMW
Der Kobalt-Einkauf gilt derzeit als Hochrisiko-Faktor im Zusammenhang mit dem Wandel zur Elektromobilität. Das hat mehrere Gründe. So konzentriert sich 60 Prozent des weltweit explorierten Vorkommens auf die Demokratische Republik Kongo. Ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht per se heikel, wenn ein bedeutender Rohstoff weitgehend aus einer Weltregion gewonnen wird, so kommt in diesem Fall hinzu, dass die DR Kongo als politisch hoch instabil gilt und die politische Führung als korrupt. Zudem wird Kobalt unter teils menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen.
Zwar mühen sich alle Hersteller mit entsprechenden Regelungen in ihrem Einkauf die Lieferkette sauber zu halten, ein Restrisiko bleibt aber. Daraus zieht BMW die Konsequenzen. Einkaufsvorstand Andreas Wendt im Interview mit AUTOMOBIL PRODUKTION bestätigte: „Mit dem Start der fünften Generation unserer Elektrofahrzeuge ab dem Jahr 2020/21 werden wir Kobalt nicht mehr aus dem Kongo beziehen." Woher der Autobauer den für die Lithium-Ionen-Batterie (noch) elementar wichtigen Rohstoff ab 2020/21 beziehen wird, sagte Wendt nicht. Offenbar setzt man bei BMW darauf, dass durch Nachfrageschub aus der Autoindustrie neue Minenprojekte realisiert werden. Hohe Kobaltvorkommen werden in Australien und in Südamerika vermutet. Einen Ressourcenmangel erwartet der BMW-Einkaufschef und verweist auf noch nicht explorierte Vorkommen und darauf, dass durch die technische Weiterentwicklung der Kobalt-Bedarf für E-Batterien weiter sinken werde.
Ganz aus dem Kongo verabschieden wird sich BMW aber nicht. Mit BASF, Samsung SDI, Samsung Electronic und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit beteiligt sich BMW an einem auf drei Jahre angelegten Projekt zur Förderung einer Kleinstmine.
Das komplette Interview mit BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt finden Sie hier.
Wettlauf um seltene Erden: Rohstoff-Imperialismus droht

Bestimmte Elemente wie Lithium oder Kobalt sind begehrte Rohstoffe für die Akkus der Elektromobile. Bild: press-inform / Porsche

Volkswagen will rund 20 Milliarden in die Elektromobilität investieren (im Bild Ex-VW-Chef Matthias Müller). Bild: press-inform / VW

Der Audi e-tron quattro kommt nächstes Jahr (im Bild: Audi e-tron quattro Concept). Bild: press-inform / Audi

Wenn die Elektromobilität Fahrt aufnimmt, werden sehr viele Batterien gebraucht und die Rohstoffe sind begehrt. Bild: Volkswagen

Deutsche Firmen agieren unverständlicherweise passiv und scheuen die hohen Investitionen in den nicht immer politisch stabilen Abbaugebieten, wie zum Beispiel im Ost-Kongo, einem der Hauptabbaugebiete für Kobalt. Bild: Mercedes

Mittlerweile ist sogar möglich, Lithium-Ionen-Batterien völlig ohne Kobalt herzustellen. Bild: press-inform / BMW

Die Ressourcen für die Produktion der Batterien sind endlich und Engpässe drohen, die die Kosten für die Produktion nach oben treiben könnten. Bild:

So wird die Produktion des Porsche Mission E aussehen, falls die Lieferkette steht. Bild: press-inform / Porsche

Der Markt ist ausgereizt, neben den Autobauern, brauchen auch Hersteller wie Apple oder Samsung den Rohstoff für ihre Computer, Tablets und Fernseher. Bild: press-inform / Audi

Chinesische Firmen agieren im Kampf um die Seltenen Erden sehr aggressiv. Bild: press-inform / Skoda
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Mit der Registrierung akzeptiere ich die Nutzungsbedingungen der Portale im Industrie-Medien-Netzwerks. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen.
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Diskutieren Sie mit