Eine Bildercollage zum Thema Zulieferer der Autoindustrie

Unter den Top 10 der größten Automotive-Zulieferer sind noch drei deutsche Firmen. Vor allem CATL macht im Vergleich zum Vorjahr einen großen Sprung.

Automobil Produktion Kongress 2024

Automobil Produktion Kongress 2024

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Die drei umsatzstärksten Automobilzulieferer 2022 spielen in ihrer eigenen Liga: Ganz oben thront nach wie vor Branchenriese Bosch, der mit rund 57,5 Milliarden US-Dollar Umsatz im Automotive-Bereich Denso um mehr als acht Milliarden Differenz auf Platz zwei verweist. Im Vorjahr war der Abstand von Rang zwei auf den damals Drittplatzierten ZF (dieses Jahr Rang vier) mit weniger als zwei Milliarden nicht groß. Im aktuellen Ranking liegt Denso nur hauchzart vor dem großen Aufsteiger des Zulieferer-Rankings – CATL. Der größte Batterieproduzent der Welt steigert seinen Automotive-Umsatz um 139 Prozent von 20,5 auf 48,9 Milliarden US-Dollar und steht damit sinnbildlich für die Transformation der Automobilindustrie. Neben CATL schafft es mit Forvia (Platz 9) eine weitere Firma neu in die Top Ten.

Die Top 10 Zulieferer der Autoindustrie

Bosch ist der größte Automobilzulieferer der Welt

Bosch ist und bleibt der weltweit größte Zulieferer der Autoindustrie. Im Geschäftsjahr 2022/23 konnte der Unternehmensbereich Mobility Solutions seinen Umsatz auf knapp 57,6 Milliarden Euro steigern. Obwohl er zugleich am stärksten von Halbleiterengpässen betroffen war, wurde die eigene Prognose damit deutlich übertroffen. Einen wichtigen Beitrag lieferten die Bereiche Chassis Systems Control und Cross-Domain-Computing Solutions sowie die Weitergabe von Preissteigerungen. Trotzdem – auch der Primus der Branche kann sich den Folgen der diversen Transformation nicht entziehen. So vermeldete Bosch rund um den Jahreswechsel 2023/2024 mehrere Stellenstreichungen. In der Antriebssparte sind bis zu 1.500 Stellen betroffen, im Bereich Fahrzeugelektronik und Software beträgt sich die mögliche Personalreduzierung ungefähr 1.200 Stellen – davon bis zu 950 in Deutschland.

Densos Erfolg bleibt eng mit Toyota verbunden

Die Japaner verteidigen ihren Silberrang auch in diesem Jahr. Nach wie profitiert Denso von seinem größten Kunden Toyota. Der größte Autobauer der Welt macht mehr als die Hälfte des Umsatzes bei Denso aus. Danach folgt mit Honda ebenfalls ein japanischer OEM. Die deutschen Hersteller werden im Geschäftsbericht nur als "Andere" betitelt und spielen für Denso eine untergeordnete Rolle. Auch geographisch bleibt Asien der wichtigste Markt für Denso. Rund zwei Drittel des Umsatzes werden dort erzielt.

CATL wird immer wichtiger

Der größte Batteriehersteller der Welt profitiert immer stärker von der Elektromobilität. Landete CATL letztes Jahr mit 20,5 Milliarden noch auf Platz elf, betrug der Automotive-Umsatz 2022 rund 39,8 Milliarden US-Dollar – Platz drei. Das Erfolgsrezept beschreibt das Unternehmen selbst mit seiner Innovationskraft. "Unser Wachstum ist auf kontinuierliche Innovation, weitsichtige strategische Planung und ein hohes Qualitätsbewusstsein zurückzuführen. Innovation ist die Kernkompetenz von CATL", so das Statement des Unternehmens.

ZF profitiert von Nachfrage nach E-Autos

Trotz Umsatzzuwachs konnte die ZF Group ihren Vorjahresplatz auf dem Siegertreppchen nicht halten. Abzüglich des Industrie- und Aftermarket-Segments kommt der Zulieferer im Geschäftsjahr 2022/23 auf einen Umsatz von knapp 39,2 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil an der positiven Entwicklung hatten die Divisionen Car Chassis Technology und Electrified Powertrain Technology. Hierbei profitierte das Unternehmen aus Friedrichshafen vor allem von der steigenden Nachfrage nach E-Autos und Plug-in-Hybriden. Nennenswerte prozentuale Zugewinne verzeichneten zudem die Divisionen Electronics and ADAS sowie Passive Safety Systems. Wachsende Geschäftsfelder, die ZF mit zahlreichen Produktanläufen adressierte. Ähnlich wie Bosch verkündete allerdings auch ZF Anfang 2024 massive Stellenstreichungen.

Magna rutscht von Platz vier auf sechs

Trotz des Verlusts zweier Plätze im Ranking steht das kanadische Unternehmen für solides Wachstum. Im Vergleich zum Vorjahr erzielte Magna zwar nur 1,5 Milliarden Euro mehr. Aufgrund des breiten Portfolios bleibt der Zulieferer aber sicher unter den Top 10. Nach Nordamerika ist Europa mit 42,6 Prozent Anteil am Umsatz der zweitwichtigste Markt. Auch 2022 war der Bereich Body Exteriors & Structures mit rund 16 Milliarden der wichtigste Geschäftszweig Magnas.

Download des Posters zu "Top 100 Automotive Suppliers 2022"

Das große Poster zum Ranking der weltgrößten Zulieferer von Automobil Produktion steht zum kostenlosen Download bereit.

Hyundai Mobis steigert Umsatz um drei Milliarden

Was Toyota für Denso ist, ist die Hyundai-Gruppe für Hyundai Mobis. Das Unternehmen, das 2009 mit Autonet fusionierte, festigt seinen Platz in der Spitzengruppe der wichtigsten Zulieferer der Welt. Der koreanische Heimatmarkt macht mehr als die Hälfte des Umsatzes aus, danach folgt Amerika mit rund einem Fünftel. Der Bereich After Sales beschert Hyundai Mobis mit 7,9 Milliarden nach wie vor einen wichtige Einnahmequelle.

Continental begegnet Krisen mit Kostendisziplin

Zusätzliche Kosten in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro musste Continental im Jahr 2022 ausgleichen – durch Preissteigerungen bei Rohmaterialien, Vorprodukten sowie bei Energie und Logistik. Eine Aufgabe, die der Zulieferer aus Hannover lösen konnte: Sowohl das angepasste Umsatz- als auch das entsprechende Ergebnisziel wurden im Geschäftsjahr 2022 erreicht. „2022 hat uns in vielfacher Hinsicht stark gefordert. Der Krieg gegen die Ukraine hat die Preise für Rohstoffe, Vorprodukte, Energie und Logistik enorm in die Höhe getrieben“, erklärte Continentals Vorstandschef Nikolai Setzer anlässlich der Jahrespressekonferenz des Zulieferers. Die Krise habe man vor allem durch Kostendisziplin, ein ganzheitliches Management der Beschaffungs- und Logistikkette im Elektronikbereich und eine breitere Lieferantenbasis meistern können.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Continental ein Wachstum der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um zwei bis vier Prozent – und einen entsprechend positiven Ausblick für das eigene Geschäft. Weniger positiv sieht die Zukunft dagegen für Tausende (Noch-)Beschäftigte aus. Denn auch der dritte deutsche Top-Ten-Zulieferer muss sparen und wird daher viele Stellen abbauen.

Auch Aisin ist von Toyota abhängig

Ebenso wie die gesamte Autobranche hatte auch Aisin im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit Lieferengpässen bei Halbleitern und höheren Rohstoffpreisen zu kämpfen. Aufgrund von Sondereffekten konnte der japanische Zulieferer dennoch seinen Umsatz steigern. Gleichzeitig gingen die Gewinne von Aisin um rund zwei Drittel zurück. Während das Geschäft mit lokalen Herstellern wie Suzuki, Nissan oder Isuzu im Abrechnungszeitraum zunahm, verdiente Aisin mit europäischen Partnern wie Volkswagen, Audi oder Volvo weniger Geld. Größter Abnehmer des Zulieferers blieb traditionell Toyota – der weltgrößte Autobauer macht rund 65 Prozent des Umsatzes von Aisin aus.

Forvia erobert die Top 10 der Zulieferer

Einer der großen Gewinner im Top-100-Ranking 2023 ist Forvia. Der Sprung von Rang 16 im Vorjahr auf den neunten Rang verwundert wenig: Statt der Einzelkämpfer Faurecia und Hella erreicht der Zusammenschluss in Form von Forvia deutlich kritischere Größe als zuvor. Unter anderem bei der Beschaffung von Rohmaterialien im Lichtbereich könne man bereits von der neuen Unternehmensgröße profitieren und gegenüber Lieferanten entsprechend selbstbewusst auftreten, erklärt etwa Hellas Elektronikchat Jörg Weisgerber im Interview. Mit einem Kundenstamm, der nahezu alle globalen Autobauer umfasst und einem Portfolio, das von Seating und Interieur über Licht- und Elektroniklösungen bis hin zu Mobility Solutions reicht, ist Forvia für die Zukunft breit aufgestellt.

Bridgestones Stellenabbau zahlt sich aus

Nach einem turbulenten Jahr 2021 hat sich der Reifenexperte Bridgestone 2022 mit einem soliden Umsatzplus wieder gefangen. Leiden musste unter der Durststrecke vor allem die Belegschaft des Zulieferers: Zwischen 2020 und 2022 baute Bridgestone nahezu 10.000 Stellen ab. Für die nahe Zukunft stehen bei Bridgestone unter anderem die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, die Nutzung von Datensätzen aus Fahrzeugreifen sowie die Erschließung neuer Märkte und Geschäftsfelder rund um Mobilitätsdienste auf der Agenda.

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