Toyota bz4x

Das Toyota-Portfolio an reinen BEV-Fahrzeugen wie etwa dem bz4x ist noch überschaubar. Auf die wachsende Nachfrage reagiert der OEM nun mit der Übernahme des Joint Ventures Primearth EV Energy. (Bild: Toyota)

Wer über alternative Antriebskonzepte und dabei zugleich an Toyota denkt, dem kommt der Prius in den Sinn. Der Dauerbrenner im Modellprogramm machte den Hybrid, in diesem Fall die Kombination aus Ottomotor und E-Maschine, salonfähig. Auch die Edelmarke Lexus fuhr mit dieser Strategie viele Jahr sehr gut. Toyota ist auch eine Art Leuchtturm beim Thema Brennstoffzelle. Die reine Lehre vom batterieelektrischen Antrieb jedoch setzte Toyota eher spät und mit wenigen Modellen und Stückzahlen um. Doch dies könnte sich nun ändern.

Wie der Autokonzern aktuell mitteilt, hat er sich mit der Panasonic Holdings Corporation auf eine vollständige Übernahme des Joint Ventures Primearth EV Energy (PEVE) verständigt. Im Gemeinschaftsunternehmen mit Panasonic werden Hybridbatterien produziert. Nun will man das Engagement auf Hochvoltbatterien für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge ausweiten, für die die Toyota-Tochter dann verantwortlich zeichnen soll. Man reagiere damit auf die wachsende Nachfrage nach elektrifizierten Modellen, heißt es bei Toyota. Die Übernahme, die bereits Ende März 2024 abgeschlossen werden soll, soll dem Unternehmen mehr Flexibilität geben und die Wettbewerbsfähigkeit der Serienproduktion eigener Akkus steigern. Diese wiederum sei entscheidend, um die Akzeptanz und Attraktivität von E-Fahrzeugen zu verbessern.

In Ergänzung zu PEVE wird Toyota eigenem Bekunden zufolge aktuell und auch in Zukunft Akkus sowohl von der Toyota Industries Corporation als auch von Prime Planet Energy Solutions beziehen. Letzteres ist ein ebenfalls mit Panasonic betriebenes Joint Venture, an dem Toyota mit 51 Prozent die Mehrheit hält. Es produziert sowohl Hybrid- als auch Hochvoltbatterien für E-Autos und Plug-ins.

Toyota Festsoffbatterie
Toyota arbeitet auch an Feststoffbatterien mit einem festen Elektrolyt. (Bild: Toyota)

Toyota plant breites Spektrum an Hochvoltbatterien

Mit dem Ausbau der Batteriefertigung will Toyota auch seine Multi-Path-Antriebsstrategie untermauern. Neben den bekannten Antriebsformen zählt dazu auch der E-Antrieb, für den das Unternehmen auf eine diversifizierte Batterientechnologie mit vier Batterietypen setzt, die mit flüssigem beziehungsweise festem Elektrolyt arbeiten. Dazu zählen sogenannte Performance-Lithium-Ionen-Batterien, für die Toyota in der nächsten EV-Generation bis zu 800 Kilometer Reichweite nach WLTP ankündigt. Als kostengünstige Alternative nennt der OEM die sogenannte „Popularisation“-Batterie, die auf der bipolaren Technologie basiert, die Toyota bereits mit seinen Nickelmetallhydrid-Hybridbatterien eingeführt hat. Hier wird Lithium-Eisenphosphat (LiFePO) als Kernmaterial genutzt. Der neue Akku bietet Toyota zufolge voraussichtlich 20 Prozent mehr Reichweite bei 40 Prozent geringeren Kosten gegenüber der aktuellen Batteriegeneration, die im Toyota bZ4X zum Einsatz kommt.

Desweiteren spricht man beim OEM von der Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterie. Die ebenfalls in der Entwicklung befindliche Hochleistungsbatterie kombiniert die bipolare Struktur mit Lithium-Ionen-Chemie und einer Nickel-Kathode. In Kombination mit verbesserter Aerodynamik und reduziertem Fahrzeuggewicht strebt man mehr als 1.000 Kilometer Reichweite an. An Schnellladestationen soll die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent voraussichtlich 20 Minuten oder weniger dauern. Zudem steht die Feststoffbatterie im Fokus der Entwicklungen. Die als Gamechanger für Elektroautos geltende Technik nutzt einen festen Elektrolyt, was eine schnellere Bewegung der Ionen und eine größere Toleranz gegenüber hohen Spannungen und Temperaturen ermöglicht. Darüber hinaus befindet sich dem OEM zufolge bereits eine noch leistungsfähigere Lithium-Ionen-Feststoffbatterie in der Entwicklung, die 50 Prozent mehr Reichweite gegenüber den Performance-Batterien bieten soll.

Neue Generation von Toyota-Elektrofahrzeugen ab 2026

Toyota zufolge sollen die neuen E-Autos voraussichtlich 2026 erstmals auf den Markt rollen. Knapp die Hälfte der bis zum Jahr 2030 rund 3,5 Millionen verkauften Toyota Elektrofahrzeuge soll auf die neue Modellgeneration entfallen. Das Unternehmen baut hierfür ein eigenes Produktionswerk, das zum gleichen Zeitpunkt seinen Betrieb aufnimmt. Einen möglichen Marktstart für die Popularistaion-Hochvoltbatterie sieht man bei Toyota für 2026/27.

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