Lackierung von Batteriezellen bei BMW in Leipzig / BMW baut Batteriefabrik in Bayern

Rund 40 Kilometer nördlich von Dingolfing baut BMW eine eigene Batteriemontage auf. (Bild: BMW)

Rund 40 Kilometer nördlich seines größten europäischen Autowerks in Dingolfing möchte BMW eine Batteriefabrik errichten. Der Kaufvertrag für das 105 Hektar große Grundstück in den Gemeinden Irlbach und Straßkirchen wurde bereits Anfang letzten Jahres unterschrieben.

In der neuen Fabrik möchte der Autobauer mit zugelieferten Batteriezellen die Hochvoltakkus für Elektroautos montieren, die in den Autowerken Dingolfing, München und Regensburg in Fahrzeuge eingebaut werden. Mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts sollen 1.600 Arbeitsplätze am neuen Standort entstehen, dessen Baubeginn für dieses Jahr vorgesehen ist.

Der Weg für den Werksbau ist frei

Für den neuen Montagestandort hat BMW nun das Baurecht zuständigen Gemeinden Irlbach und Straßkirchen erhalten. Mit der Bekanntmachung im Amtsblatt des Landkreises Straubing-Bogen verfügt der Autokonzern somit über die rechtliche Grundlage für den Bau des neuen Standorts. Bereits Ende März 2024 genehmigte das Landratsamt den vorzeitigen Beginn für den Bodenabtrag, die Baustelleneinrichtung und das Aufstellen von Bau- und Bürocontainern.

"Wir freuen uns, diesen wichtigen Meilenstein in unserem Projekt erreicht zu haben", sagt Markus Fallböhmer, Leiter Batterieproduktion bei BMW. "Mit dem Baurecht haben wir die rechtliche Grundlage erhalten, um die Realisierung unseres neuen Standorts in Niederbayern wie geplant weiter voranzutreiben.“

Bürgerinitiative wollte BMWs neues Batteriewerk verhindern

Die Bürgerinitiative Lebenswerter Gäuboden hatte sich nach dem Kauf des Grundstücks für den Erhalt der Ackerfläche vor Straßkirchen eingesetzt und Unterschriften gegen das Werk gesammelt. Die Gegner des Batteriewerks waren jedoch in der Minderheit: In einem Bürgerentscheid sprachen sich Ende September 2023 mehr als drei Viertel der lokalen Einwohner für den Bau des Montagewerks aus.. „Die Menschen in Straßkirchen haben für eine gemeinsame Zukunft mit der BMW Group gestimmt. Wir können damit hier in Bayern die Chancen nutzen, die die Transformation zur Elektromobilität bietet“, freut sich BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković.

Man setze sich beim Bau des Werkes für eine sinnvolle Weiterverwendung des Oberbodens ein, heißt es bei BMW. In enger Abstimmung mit lokalen Institutionen plane man, diesen von der eigenen Baustelle auf landwirtschaftliche Betriebe der Region umzuverteilen.

Bereits 2021 begann die BMW Group in Leipzig und Regensburg mit der Produktion von Batteriekomponenten, nachdem bereits im Vorfeld das Werk Dingolfing ähnliche Maßnahmen eingeleitet hatte. Ende 2022 kündigte der Hersteller an, auch im Werk Debrecen eine eigene Batteriefertigung eröffnen zu wollen. In Debrecen werden künftig die runden Batteriezellen der nächsten Generation für die Neue Klasse in das Hochvoltbatteriegehäuse eingebaut – einen Metallrahmen, der in den Unterboden des Fahrzeugs integriert wird. Der Produktionsstart soll parallel zum Beginn der Fahrzeugproduktion starten, in Debrecen produzierte Fahrzeuge sollen dann vor Ort mit Hochvoltbatterien versorgt werden können.

Ebenfalls 2022 kündigte BMW den Bau eines neuen Entwicklungszentrum für die Batteriezellfertigung im bayrischen Parsdorf an, das 2023 um eine Pilotanlage für die Fertigung von Feststoffbatterien ergänzt wurde. Ebenfalls in diesem Jahr entstanden am Standort Leipzig vier neue Zelllacklinien für Batterien.

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dpa