Zelllackierung im BMW-Werk Leipzig.

BMW sieht in Leipzig vier Zelllacklinien vor. (Bild: BMW)

Im BMW-Werk Leipzig geht die erste Produktionsanlage für Zelllackierung in den Serienbetrieb. Noch in diesem Jahr sollen im Zuge dessen vier Zelllacklinien entstehen. Die neue Anlage nimmt in der ehemaligen Produktionshalle des BMW i3 eine Fläche von 2.300 Quadratmetern ein und kann jährlich mehr als zehn Millionen Zellen lackieren. Pro Stunde entspricht dies über 2.300 Einheiten. Genutzt werden diese anschließend in der ebenfalls dort ansässigen Batteriemodulfertigung für den BMW i4 und iX1. Eine weitere Modullinie stellt Komponenten für den iX her.

„Ab 2024 werden wir am Standort Leipzig die gesamte Prozesskette der Hochvoltbatteriefertigung abbilden können“, sagt Markus Fallböhmer, Leiter Batterieproduktion bei der BMW Group. Zusätzlich zu den zwei bestehenden Fertigungslinien für Module und dem Ausbau der Zelllackierung sollen demnach bis April 2024 eine weitere Batteriemodullinie und zwei Montagelinien für Hochvoltbatterien hinzukommen. Dafür investiert der Autohersteller seit 2020 mehr als 800 Millionen Euro in die sächsische Produktionsstätte.

Warum werden Batteriezellen lackiert?

Nachdem BMW die Lithium-Ionen-Zellen von seinen Partnern bezogen hat, werden diese mit einem Laser vorbehandelt und strukturiert. Dadurch wird die Oberfläche vergrößert und die Oberflächenspannung des Aluminiumgehäuses reduziert. Schmutzpartikel und Oxide werden mittels Plasmareinigung entfernt. Anschließend können die Zellen in zwei Schichten lackiert und UV-gehärtet werden, was für eine optimale Isolierung sorgt. Zum Abschluss erfolgt eine vollautomatische Qualitätskontrolle, bei der Schichtdicke und Oberflächengüte kontrolliert werden. Die Hochvoltprüfung schließt den Prozess ab.

Künftig soll sich die Fertigung von E-Komponenten auf rund 150.000 Quadratmeter erstrecken. BMW bezeichnet sie als Impulsgeber für den weiteren Ausbau des Leipziger Werks. „Derzeit sind bereits mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der E-Komponentenfertigung am Standort Leipzig tätig, bis 2024 werden es mehr als 1.000 sein“, so Werksleiterin Petra Peterhänsel. Einen nächsten Meilenstein soll die Produktion des Mini Countryman Nachfolgers markieren. Dieser soll ab Ende des Jahres in Leipzig vom Band rollen und mit werkseigenen Hochvoltbatterien bestückt werden.

Sie möchten gerne weiterlesen?