V2H-Premiere

Polestar bringt bidirektionales Laden nach Kalifornien

Polestar startet in Kalifornien mit bidirektionalem Laden. Fahrerinnen und Fahrer sollen ihr Auto so als Stromquelle fürs Zuhause nutzen, Kosten senken und sich bei Blackouts absichern können. 

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Das V2H-System von Polestar und dcbel soll Elektroauto, PV-gestütztes Wohnhaus und Garage zu einem intelligenten Heimenergiesystem verbinden.

Polestar treibt die Einführung bidirektionaler Ladefunktionen voran und will Kundinnen und Kunden in Kalifornien ein umfassendes Vehicle-to-Home-(V2H)-Paket anbieten. Gemeinsam mit dem Home-Energy-Spezialisten dcbel bringt der Hersteller eine Lösung auf den Markt, die Elektroautos zur mobilen Energiereserve machen soll – inklusive Blackout-Schutz und intelligentem Lademanagement. „Bidirektionales Laden ist ein echter Game Changer – nicht nur für die Automobilindustrie, sondern für das gesamte Home-Energy-Ökosystem“, betont Polestar-CEO Michael Lohscheller. Die Technologie ermögliche es, die Betriebskosten des Fahrzeugs zu senken und das Auto in Standzeiten für die Besitzerinnen und Besitzer arbeiten zu lassen.

Die V2H-fähige DC-Ladelösung basiert auf der 400-Volt-Architektur des Polestar 3 und erlaubt es, Energie nicht nur aus dem Netz zu beziehen, sondern auch ins eigene Zuhause oder zur Entlastung des öffentlichen Stromnetzes zurückzuspeisen. Damit würden sich Stromkosten optimieren, erneuerbare Energien besser integrieren und Versorgungsengpässe überbrücken lassen. Im Zentrum des Angebots steht das Home-Energy-System "Ara" von dcbel. Polestar gibt an, dass Polestar-3-Fahrerinnen und -Fahrer in Kalifornien ihre jährlichen Ladekosten um bis zu 1.300 US-Dollar reduzieren können. Zudem soll das Fahrzeug im Falle eines Stromausfalls als Energiequelle für bis zu zehn Tage dienen können.

Förderprogramme erleichtern Einstieg

Kalifornische Haushalte profitieren zusätzlich von staatlichen Förderungen, die einen Großteil der System- und Installationskosten abdecken. Details zum regionalen Angebot stellt Polestar online bereit. Olivier Loedel, Leiter Software-Produktmanagement bei Polestar, sieht den Marktstart als Auftakt für eine breitere Einführung: „Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um bidirektionale Ladefunktionen künftig für weitere Polestar-Kundinnen und -Kunden in mehr Märkten verfügbar zu machen.“

Polestar plant, das V2H-Angebot schrittweise auf weitere US-Bundesstaaten auszudehnen. In Deutschland und anderen europäischen Ländern hat das Unternehmen bereits gemeinsam mit Zaptec ein AC-Heimladegerät mit bidirektionaler Vorbereitung eingeführt. Das „Zaptec Go2“ sei bereits kompatibel mit dem Polestar 3 und soll Haushalte auf zukünftige bidirektionale Funktionen vorbereiten. Mit dem Vorstoß in Kalifornien markiere Polestar einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem integrierten Energieökosystem und positioniere sich früh in einem Zukunftsmarkt, der Elektrofahrzeuge weit über ihre Rolle als Fortbewegungsmittel hinausdenkt.