Kompromisslösung mit der IG Metall

Continental schließt Produktion in Babenhausen erst 2028

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Continental-Werk in Babenhausen
Continentals Produktionsstandort in Babenhausen wird nach starken Protesten nun erst im Jahr 2028 geschlossen.

Continentals Produktionswerk im südhessischen Babenhausen bleibt drei Jahre länger in Betrieb als zunächst geplant. Nach starken Protesten gegen die ursprünglich 2025 geplante Schließung haben sich der Konzern und die IG Metall auf Eckpunkte eines Sozialtarifvertrags geeinigt.

Continental hält grundsätzlich an seinen Abbauplänen für das Produktionswerk fest. Erhalten bleiben am Standort hingegen die Forschung und Entwicklung für Anzeige- und Bedientechnologien sowie Teile der Verwaltung. Ende 2025 werde der Standort Babenhausen noch rund 1.400 von derzeit 3.300 Arbeitsplätzen umfassen.

Das Unternehmen soll nun die Arbeitsplätze sozialverträglich über Abfindungen und Altersteilzeit abbauen. Die Sozialtarifregelungen lägen im oberen Bereich des Branchenüblichen, erklärte der IG-Metall-Bevollmächtigte Daniel Bremm. Die Beschäftigten seien bis Ende 2022 vor Entlassungen geschützt und auch danach bedürften betriebsbedingte Kündigungen triftiger Gründe, so die IG Metall. Die Vereinbarungen stehen noch unter dem Vorbehalt einer Abstimmung unter den Mitgliedern am Standort.

Die Tarifpartner wollen zudem gemeinsam auf die Suche nach neuen Geschäftsfeldern gehen und andere Firmen auf dem Werksgelände ansiedeln. Besonders für ungelernte Industriearbeiter soll es Qualifizierungsangebote geben. Die Vereinbarung gilt zunächst nur für den Standort Babenhausen. Für das zweite von der Schließung bedrohte hessische Werk in Karben mit rund 1.100 Beschäftigten laufen noch Verhandlungen.