Die Aktivisten wollen damit auch das Votum der Bürger von Grünheide unterstützen, die in einer Einwohnerbefragung gegen den entsprechenden Bebauungsplan stimmten, wie die Initiative mitteilte. Auf dem etwa 120 Hektar großen Waldstück, das für die Erweiterung des Geländes gerodet werden soll, errichtete die Gruppe Baumhäuser. Die Besetzung nahe dem Bahnhof Fangschleuse sei für unbestimmte Zeit geplant, hieß es von den Umweltaktivisten. Die Aktivisten errichteten rund ein Dutzend Baumhäuser im Kiefernwald, der für die Erweiterung der Tesla-Fabrik weichen soll. Mit großen Seilen wurden die Holzkonstruktionen in verschiedenen Höhen angebracht..
"Uns geht es vor allem um das Trinkwasserschutzgebiet", sagte Aktivistin Caro Weber der Deutschen Presse-Agentur. Die Initiative vertraue nicht darauf, dass die Politik dem Willen der Einwohner folgen werde, da schon das bestehende Werk mit Sondergenehmigungen gebaut worden sei. Ein Teil des Tesla–Geländes liegt im Trinkwasserschutzgebiet. Tesla hatte sein Werk auch über vorzeitige Zulassungen errichtet.
Das Unternehmen war mit den Erweiterungsplänen für die Autofabrik bei den Bürgern in Grünheide mehrheitlich auf Ablehnung gestoßen. Knapp zwei Drittel hatten vergangene Woche gegen die Pläne gestimmt. Das Votum ist rechtlich nicht bindend. Die Gemeindevertretung muss einem Bebauungsplan noch zustimmen.
Der E-Autobauer will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden. Unter anderem Naturschützer und Bürgerinitiativen sind gegen die Erweiterung.
Italien hofft nach Nein aus Grünheide auf Ansiedlung
Nach dem Nein bei der Bürgerbefragung zu den Erweiterungsplänen macht sich nun Italien Hoffnung auf eine Ansiedlung des US-Konzerns. Wirtschaftsminister Adolfo Urso verwies vor dem Industrieausschuss der Abgeordnetenkammer in Rom darauf, dass der Plan für eine großangelegte Erweiterung in Deutschland abgelehnt worden sei. "Das wird mit Sicherheit zu einer Entscheidung des Konzerns führen", sagte Urso. Man sei bereits seit mehreren Monaten mit Tesla in Gesprächen. "Wir bekommen sehr positives Feedback. Aber das ist ein Prozess, der Vorsicht erfordert." Mit Blick auf den chinesischen Elektro-Autobauer BYD verwies er auch auf Kontakte zu Herstellern aus Asien.