
Am Werk von Nikola in Coolidge prangt bald das Lucid-Logo. (Bild: Nikola)
Lucid verstärkt seine Aktivitäten im US-Bundesstaat Arizona durch den Erwerb ausgewählter Anlagen und Vermögenswerte des insolventen E-Lkw-Bauers Nikola. Mit diesem Schritt will der junge E-Autobauer seine Produktionskapazitäten unter anderem für den Bau des Lucid Gravity ausbauen.
Die Vereinbarung, die im Anschluss an eine abgeschlossene Konkursauktion getroffen wurde, muss noch vom US-Konkursgericht für den District Delaware genehmigt werden. Sie beinhaltet allerdings nicht die Übernahme des Kundenstamms, des Geschäftsbetriebs oder der Technologien für Brennstoffzellen-Fahrzeuge von Nikola. Stattdessen gehe es ausschließlich um die Integration der Infrastruktur und des Personals, heißt es aus Newark.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Lucid zwei ehemalige Standorte von Nikola erwerben. Bei dem ersten handelt es sich um einen großen Produktionskomplex in Coolidge, Arizona. Der zweite Standort ist der frühere Hauptsitz und das Entwicklungszentrum von Nikola in Phoenix. Zusammen erweitern die Anlagen die Kapazitäten von Lucid in Arizona um mehr als 884.000 Quadratmeter. Im vergangenen Jahr hatte der OEM sein E-Auto-Werk in Casa Grande bereits ausgebaut.
Lucid stellt Ex-Mitarbeiter von Nikola ein
Die Gebäude sind mit einer Reihe von hochspezialisierten Technologien und Maschinen ausgestattet. Dazu gehören unter anderem Batterietestkammern oder ein Fahrgestellprüfstand in voller Größe. Die Infrastruktur soll es Lucid ermöglichen, die Validierungs- und Entwicklungszyklen für aktuelle und künftige Fahrzeugplattformen zu beschleunigen und gleichzeitig seine Lager- und Montagekapazitäten zu erweitern.
Bemerkenswert ist auch, dass Lucid auch mehr als 300 ehemaligen Nikola-Mitarbeitern ein Beschäftigungsangebot unterbreitet hat. Dabei handelt es sich um eine Reihe von technischen Angestellten und Zeitarbeitern, die in den Bereichen Fertigungstechnik, Software, Montage, Fahrzeugtests und Lagerunterstützung tätig sind.
„Während wir die Produktion von Lucid Gravity weiter hochfahren und uns auf unsere kommenden Mittelklasse-Fahrzeuge vorbereiten, ist der Erwerb dieser Vermögenswerte eine Gelegenheit, unsere Produktions-, Lager-, Test- und Entwicklungseinrichtungen strategisch zu erweitern und gleichzeitig unsere lokale Community in Arizona zu unterstützen“, sagte Marc Winterhoff, Interim-CEO von Lucid.
Politische Entscheidungsträger in Arizona lobten den Schritt sowohl für seine wirtschaftlichen Auswirkungen als auch dafür, dass er dazu beiträgt, die Ambitionen des Bundesstaates als Drehscheibe für die Herstellung von Elektrofahrzeugen und Batterien zu wahren.
Der Artikel erschien zuerst bei automotive manufacturing solutions.