Bei Jaguar Land Rover bahnen sich große Veränderungen an. Ab dem 10. September nimmt Thierry Bolloré im Chefsessel Platz und löst den Deutschen Ralf Speth ab. Der Wechsel kommt während herausfordernder Zeiten. Schon vor der COVID-19 Krise lief es bei dem britischen Autobauer nicht mehr so rund wie zuvor, die Verkäufe brachen ein und Entlassungen trübten die Stimmung. Trotz der Zäsur durch die Pandemie gehen die Geschäfte weiter und beim Land Rover Discovery Sport sowie dem Kompakt-Bestseller Evoque müssen dringend benötigte Modellaufwertungen her.

Das betrifft vor allem die Motorisierungen. Nachdem beide Modelle bereits das Plug-in-Hybridmodul mit einer Systemleistung von 227 kW / 309 PS und einer rein elektrischen Reichweite von 62 Kilometer (Discovery Sport) beziehungsweise 66 Kilometer (Evoque) bekommen haben, stehen jetzt neue Dieselaggregate mit einer Mild-Hybridisierung auf der Agenda. Die beiden neuen Vierzylinder Ingenium-Diesel werden mit einem riemengetriebenen 48 Volt Starter-Generator ausgestattet und leisten 120 kW / 163 PS und 150 kW / 204 PS. Der Norm-Verbrauch reicht von 5,0 Liter pro 100 Kilometer beim Range Rover Evoque D165 bis hin zu 7,3 l/100 km beim Rang Rover Discovery Sport D200. Beide Modelle werden mit Vorderrad- oder Allradantrieb sowie Sechsgang-Handschaltung oder der bekannten Neungangautomatik angeboten. Vor allem das Neunganggetriebe, das bei den bisherigen Tests nicht immer restlos überzeugt hat, dürfte von der Elektrifizierung profitieren.

Für den Range Rover Evoque P160 bringt die Jahres-Auffrischung den bei den Plug-in-Hybriden eingesetzten Dreizylinderbenziner mit 118 kW / 160 PS, ebenfalls einen 48 Volt riemengetriebenen Starter-Generator und einem maximalen Drehmoment von 260 Newtonmetern. Das Triebwerk hat zwölf Ventile, einen Twin-Scroll-Turbo mit variabler Einlass- und Auslassnockenwellenverstellung sowie variablen Einlassventilhub. Kombiniert mit einer Achtgangautomatik resultiert das in einem Durchschnittsverbrauch von 8,3 l/100 km, einer Sprintzeit von 10,3 Sekunden bis 100 km/h und einer Spitzengeschwindigkeit von 199 km/h. Die weiteren Benziner (P200, P250 und P300) sind ebenfalls mit dem MHEV-Modul ausgestattet.

Eine andere Baustelle der Jaguar Land Rover ist das Infotainment. Hier bekommen die beiden Modelle die letzte Ausbaustufe namens "Pivi", das quasi mit dem Aktivieren einsatzbereit sein soll. Updates per eingebundener SMS-Karte sollen drahtlos und kostenlos aufgespielt werden. Diese Flatrate ermöglicht auch Streamingdienste wie Spotify und während das Smartphone induktiv lädt, wird auch das Signal des Telefons verstärkt. Dass zwei Mobiltelefone gleichzeitig in das Bluetooth eingebunden werden können, gehört mittlerweile zum guten Ton.

Aber eine Land Rover Modellpflege wäre unvollständig, wenn es nicht ein luxuriöses Modell geben würde. Das trägt den Namen Autobiography und bietet besondere Feinheiten im Innenraum - das ist auch beim Range Rover Evoque der Fall. Zur Wohlfühloase gehört auch besonders gute Luft, die durch ein neues Filtersystem bei beiden Modellen auch bei den anderen Ausstattungen gewährleistet ist.

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