Autozulieferer MOLL beantragt Insolvenz

Die Akkumulatorenfabrik Moll GmbH + Co. KG sieht sich nach 75 Betriebsjahren dazu gezwungen, die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu beantragen. (Bild: Moll)

Der 1945 gegründete Batteriezulieferer hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Coburg beantragt. Die durch die Coronakrise verursachten wirtschaftlichen Bedingungen und der allgemeine Produktionsstopp in der Automobilindustrie würden diesen Schritt erzwingen. Aktuell beschäftigt Moll 300 Menschen in Bad Staffelstein, die von den Maßnahmen betroffen seien, bestätigte eine Pressesprecherin gegenüber Automobil Produktion.

Die Akkumulatorenfabrik Moll GmbH + Co. KG produziert seit 1945 Batterien für verschiedene Anwendungen, vor allem für die Automobilindustrie. Zu den wichtigen Entwicklungen zählen Batterien für die Start-Stopp-Funktion. In den letzten sechs Jahren habe man auch mit Unterstützung der beiden ausländischen Mitgesellschafter mehr als 15 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktionskapazitäten investiert und fast 150 neue Arbeitsplätze geschaffen. Absatzschwerpunkt ist der Volkswagen-Konzern, beliefert werden die Fabriken von Skoda, Seat, der Marke Volkswagen, Audi sowie Porsche.

Das letzte Geschäftsjahr 2019 konnte trotz des schwierigen Umfelds mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden. Weiter heißt es, bedingt durch die Ausweitung der Produktion sowie den Aufbau des zukunftsträchtigen Geschäftsmodells mit Lithium-Batterien musste Moll in den letzten Monaten erhebliche Betriebsmittel vorfinanzieren, was zulasten der Liquidität ging. „Das ist ein bitterer Tag, vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, bedauert Gertrud Moll-Möhrstedt, Geschäftsführende Gesellschafterin der Akkumulatorenfabrik Moll GmbH + Co KG. „Unsere oberste Priorität und Sorge gilt nun ihrer sozialen Absicherung. Wir erwarten jedoch, dass im Insolvenzverfahren die Produktion wieder aufgenommen werden kann, wenn die Automobilindustrie ihren Produktionsstopp rechtzeitig beendet.“

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