BMW_München_3er

Spannende Zeiten im BMW Werk München: Werksleiter Robert Engelhorn an der Konzeptstudie des BMW i4, dessen Integration in die Fertigung jetzt anläuft; im Hintergrund der neue 3er BMW, der just Start der Serienproduktion hatte. (Bild: F. Volk)

133 Tage ist es her seit Robert Engelhorn nach vier Jahren in China den Posten als Leiter des BMW-Werks in München übernommen hat und vermutlich ist ihm seither kein Tag langweilig geworden: am 15. Oktober wurde die Serienfertigung des 3er BMW gestartet und parallel dazu beginnt nun die Vorbereitungsphase zur Integration des rein elektrischen BMW i4, der 2021 an den Markt kommen soll.     

Das heißt: im Grunde genommen läuft die produktionstechnische Vorbereitung des im Schatten des Vierzylinders liegenden Werks für die Elektromobilität längst. Zwischen 2015 und 2018 wurden rund 700 Millionen Euro in die Produktionsstätte mitten in München investiert. Natürlich für den neuen 3er BMW, mehr noch aber für die Umrüstung des Werks, um dort hochflexibel auf einem Band Fahrzeuge mit Verbrenner, Plug-in-Hybride und rein elektrische Fahrzeuge produzieren zu können. So steht der 2021 kommende BMW i4 auf derselben Heckantriebsplattform wie der neue 3er BMW. Mit einem Höchstmaß an Flexibilität will man sicherstellen, auf Volumenschwankungen und heute noch nicht konkret vorhersehbare Marktentwicklungen reagieren können, so Engelhorn. Sprich: kommt der Durchbruch der Elektromobilität nicht so schnell und nicht so wuchtig, fertigt man mehr Vebrenner, steigt die Nachfrage nach Stromern stärker, passt man hier nach oben an. Das ganz ohne Umrüstzeiten in der Fertigung.

Völlig unberührt von E-Mobilität oder nicht, scheint der Erfolg des neuen 3er abgemachte Sache. Prognosen gibt es von BMW wie gewohnt nicht, dass man aber 2019 mit einem Produktionshoch von 230.000 Einheiten im Werk München rechnet (2018: rund 170.000 Einheiten, 2017: 196.454 Einheiten) spricht Bände. Davon entfallen zwar ein paar Tausend Stück auch auf die ebenfalls in München gefertigten M4, M4 Coupé, 4er Coupé und den exotischen M4 GTS, die große Masse aber auf den BMW 3er.

Der erwartete Erfolg des 3er bereitet Engelhorn durchaus Kopfzerbrechen. Denn die Vorbereitungen für die Integration des BMW i4, für den der Autobauer nochmals 200 Millionen Euro in die Hand nimmt, erfolgt unter Volllast in einem räumlich beengten Werk: "Ein vollelektrisches Fahrzeug bei laufender Fertigung in ein bestehendes Produktionssystem zu integrieren, ist eine echte Herkulesaufgabe", bekennt Engelhorn. Vor der dem 48-jährigen Produktionsexperte aber nicht bange ist. Denn immerhin gibt es noch eine Ausweichmöglichkeit für die 3er Fertigung: im Juni 2019 läuft die Serienfertigung im neuen Werk in Mexiko an. Erstes Modell dort: der 3er.

Mehr BMW 3er PHEV in der Produktion möglich

Vom BMW-Klassiker gibt es keine rein elektrische Version, mit dem Start des neuen Modells treibt man aber auch beim 3er die Elektrifizierung weiter voran. So kommt der 330e PHEV Mitte 2019 mit einer stark modifizierten Technologie und auch im Werk räumt man dem Plug-in-Hybriden mehr Raum ein. So kann PHEV-Anteil in der 3er-Fertigung auf bis zu 30 Prozent an der Produktion erhöht werden werden.      

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