Die deutschen Maschinenbau-Manager blicken so pessimistisch wie noch nie zuvor auf die heimische Wirtschaft, heißt es seitens der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC im Rahmen des neuen Maschinenbau-Barometers. Mehr als die Hälfte der befragten Entscheider stehe der Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten demnach explizit negativ gegenüber. Lediglich jeder fünfte Befragte sei noch optimistisch gestimmt. Deutlich dramatischer stimme die Lage der globalen Konjunktur, denn sieben von zehn befragten Maschinenbauern zeigen sich mit Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft pessimistisch, lediglich acht Prozent optimistisch.
Im Schnitt ein Viertel weniger Umsatz
Kurzfristig gehen die befragten Unternehmen davon aus, dass Corona-bedingt im Schnitt rund ein Viertel der Umsätze wegfallen werden. Lediglich 23 Prozent der Entscheider rechnen überhaupt nicht mit Einbußen, zu Beginn der Pandemie hatte ihr Anteil noch bei 70 Prozent gelegen. Auf die kommenden zwölf Monate projiziert rechnen die Befragten im Schnitt mit einem Minus von 17,6 Prozent für die Gesamtbranche und minus 10,6 Prozent für das jeweils eigene Unternehmen.
Derzeit liege die durchschnittliche Auslastungsquote der Unternehmen im Maschinenbau bei 73,9 Prozent. Lediglich acht Prozent der Maschinenbauer arbeiten noch am Auslastungslimit. Im Vorquartal hatte ihr Anteil noch bei 20 Prozent, im Vorjahr noch bei 51 Prozent gelegen. Wegbrechende Aufträge, zwischenzeitliche Produktionsstopps und Störungen der Lieferkette richten den Blick der Entscheider auf Maßnahmen zur Effizienzgewinnung. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen wolle ihre Kosten in den kommenden Monaten stabil halten, knapp weniger als jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) plane eine Ausgabenreduktion.
„Die Bekämpfung der Krise darf nicht auf Kosten der Zukunft geschehen. Viel mehr sollte die Branche auf innovative digitale Geschäftsmodelle setzen. Wir registrieren aber, dass viele Maschinenbauer hierzulande hinsichtlich digitaler Lösungen immer noch einen immensen Nachholbedarf haben. An dieser Stelle zu sparen, könnte Unternehmen langfristig aus der Kurve tragen“, sagt Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovations bei PwC Deutschland.
Tatsächlich decke der Digitalisierungsgrad verschiedener Unternehmensbereiche die Uneinheitlichkeit der Digitalen Transformation auf, heißt es von Seiten des Beratungsunternehmens. Zu den am stärksten digitalisierten Unternehmensbereichen zählen im Maschinenbau laut PwC Beschaffung, Marketing, Vertrieb und Service – hier gebe die Mehrheit der Befragten an, die Bereiche seien stark oder sehr stark digitalisiert. Auffällig sei, dass gerade das Herzstück der Betriebe, die Produktion, vergleichsweise unterdigitalisiert erscheine. Lediglich 38 Prozent der Befragten geben demnach an, ihre Produktion sei stark digitalisiert.