Ford-Focus USA_China

Wird mit der nächsten Generation in China für die USA gebaut: Ford Focus. (Bild: Ford)

Die Erinnerungen sind noch wach, wie der damals frisch gewählt US-Präsident jubilierte, als Autobauer Ford von seinen Plänen zum massiven Ausbau eines Kompaktwagenwerks in Mexiko abrückte und Trump das als Erfolg seiner Wahlkampfversprechens „Jobs für die USA“ verbuchte.

Donald Trump: zu früh gejubelt

Das war zu früh gejubelt: Wie der Autobauer mitteilte, werden mit der 2019 kommenden neuen Focus-Generation die für den US-Markt bestimmten Einheiten in Chongqing/China gebaut und von dort nach Nordamerika importiert. Der Schritt sei aus Kostengründen unumgänglich. Als Trostpflaster für die USA gab der Autobauer zeitgleich bekannt, dass man 900 Millionen US-Dollar in das Werk Louiseville/Kentucky investieren werde. Dort werden die SUV-Schlachtschiffe Lincoln Navigator und Ford Expedition gebaut. Für Europa ändert sich auch mit der nächsten Focus-Generation nichts: die Autos gehen weiterhin in Saarlouis vom Band.

Europa-Focus weiter aus Saarlouis

Schon die später abgeblasene Verlagerung der US-Kompaktwagen-Fertigung nach Hermosillo/Mexiko hatte Ford damit begründet, dass die Produktion dieser Autos in den USA wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sei. Nach Bekanntwerden der milliardenschweren Investitionspläne von Ford aber auch GM, hatte Trump, damals noch im Wahlkampf, die Hersteller massiv attackiert und mit Strafzöllen für jedes in Mexiko gebaute Auto bedroht, sollten sie Arbeitsplätze zum Billiglohn-Nachbarn Mexiko verlagern. Kurz darauf gab Ford seine Mexiko-Pläne auf. Trump feierte das als persönlichen Sieg, in den Medien wurde Ford vorgeworfen, vor dem neuen Präsidenten eingeknickt zu sein. Der Autobauer selbst hatte damals schon betont, dass die ursprünglich geplanten zusätzlichen Kapazitäten nicht gebraucht werden.

Jetzt zeigt sich, warum nicht: Ford lässt die nächste Generation des Focus im fernen China bauen. Durch Produktionsverlagerung rechnet der US-Hersteller mit einem Einsparvolumen von rund 500 Millionen US-Dollar pro Jahr. Abzuwarten bleibt nun, wie Trump darauf reagiert.

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