Wenige Monate nach dem CLA Coupé rollt im ungarischen Mercedes-Benz Werk Kecskemét nun auch der neue CLA Shooting Brake vom Band. Dieses Werk hat seit dem Produktionsstart im Jahr 2012 seine Bedeutung im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars stetig ausgebaut. Zu den Stärken des Produktionsverbunds zählen neben der digitalen Vernetzung auch insbesondere der direkte Austausch mit dem Lead-Werk für die Kompaktwagen im baden-württembergischen Rastatt.

Zum Produktionsverbund für die Kompaktwagen gehören insgesamt sechs Werke auf drei Kontinenten: neben Kecskemét auch die Standorte in Rastatt, Peking (China), Uusikaupunki (Finnland), Aguascalientes (Mexiko) und Hambach (Frankreich). Sie fertigen derzeit sieben Modelle: Mercedes Benz A-, B-Klasse, CLA, CLA Shooting Brake, GLA, A-Klasse Limousine und die A-Klasse Limousine mit langem Radstand speziell für den chinesischen Markt.

Die Belegschaft in Kecskemét fertigt den CLA Shooting Brake sowie das CLA Coupé exklusiv für den Weltmarkt. Seit 2018 gehört auch die A-Klasse Kompaktlimousine zum Produktionsportfolio des Mercedes-Benz Werks Kecskemét.

Moderne Industrie 4.0-Technologien prägen alle Standorte von Mercedes-Benz Cars und werden kontinuierlich weiterentwickelt. So können die Werke mit einem Maximum an Flexibilität auf veränderte Kundenwünsche reagieren. Dabei liegt der Fokus auf Flexibilität, neuen digitalen Lösungen und Nachhaltigkeit. Denn Schwankungen am Markt, veränderte Kundenbedürfnisse und eine Vielzahl an Ausstattungsvarianten machen es notwendig, die Produktion so agil wie möglich aufzustellen. Dazu trägt eine Vielzahl baulicher und technologischer Innovationen bei.

So wurde in einem zukunftsweisenden Pilotprojekt im Mercedes-Benz Werk Kecskemét erprobt, wie die Logistik auch den Luftraum nutzen kann. In einem Zeitraum von gut fünf Monaten wurden Ersatzteile für die Anlageninstandhaltung mit Drohnen zwischen Lager und Instandhaltungswerkstätten über die Dächer der Werkshallen transportiert. Diese zusätzliche Transportmöglichkeit steigert die Flexibilität und reduziert den Verkehr innerhalb des Werks. Das Projekt wird künftig auch an weiteren Standorten pilotiert, um die Prozesse weiter zu optimieren.

Weitere Anwendungen im Mercedes-Benz Werk Kecskemét zeigen ebenfalls beispielhaft, wie Mercedes-Benz Cars sein Produktionsnetzwerk permanent weiterentwickelt:

Flex-Zellen-Fertigung:
In der neu errichteten Rohbauhalle entstehen die Front- und Heckklappen für die neuen Baureihen in so genannten Flex-Zellen. Modulare, tauschbare Stationen machen es möglich, innerhalb kürzester Zeit zwischen den Modellen zu wechseln.

Neue Materialtransport-Konzepte im Rohbau:
Das Mercedes-Benz Werk Kecskemét setzt beim Transport von Teilen auf neue Technologien. Unter anderem bewegen Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) die Radkästen und ganze Rohkarosserien der neuen Kompakten innerhalb des Rohbaus zwischen den einzelnen Produktionsanlagen. Das verbessert neben der Effizienz auch die Arbeitssicherheit.

Staplerfreie Montage und Fahrerlose Transportsysteme (FTS):
Anstelle konventioneller  Stapler kommen spezielle Rolluntergestelle zum Einsatz. Sie befördern das Material unabhängig vom Ladungsträger mit flexiblen Logistikzugfahrzeugen, so genannten Routenzügen, in die Montagehalle. Zudem nutzt das Werk Fahrerlose Transportsysteme (FTS). Sie liefern exakt auf das individuelle Fahrzeug abgestimmte Komponenten und Bauteile an das Montageband, wo sie ohne Zwischenpuffer montiert werden. 99 Prozent der Montageumfänge in Kecskemét sind bereits staplerfrei.

Papierlose Fabrik:
An diesem Projekt zeigt sich, wie digitale Industrie 4.0-Lösungen die Effizienz in der Produktion steigern und zugleich Ressourcen schonen. Moderne Datenübertragung ersetzt sukzessive die gesamte Dokumentation auf Papier. Das betrifft beispielsweise die Begleitdokumentation der Fahrzeuge am Band und die Belege für die Absicherung interner Prozesse.

CO2-neutrale Produktion:
Bis 2022 sollen alle Mercedes-Benz Cars Werke in Europa CO2-neutral mit Energie versorgt werden. Das Mercedes-Benz Werk Kecskemét wird bereits im nächsten Jahr mit dem Bezug von CO2 neutralem Strom starten. Zur Steigerung der Energieeffizienz wurde außerdem bereits die gesamte Außenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel umgestellt. Bis 2021 folgen dann die Lichtanlagen in allen Gebäuden.

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